HV Weißenfels: HV Weißenfels: Diese Nachwuchshandballerin soll für Sachsen-Anhalt spielen

Weissenfels - Der Geschäftsführer des Weißenfelser HV, Jürgen Rosenheinrich, war stolz, als er diesen Brief auf seinem Schreibtisch sah. Bereits zum zweiten Mal wurde Miriam Hildebrandt in die Landesauswahl von Sachsen-Anhalt berufen.

Nach einem Lehrgang im Sommer in Naumburg darf der noch zwölfjährige Rohdiamant, der am 9. Dezember seinen 13. Geburtstag feiert, am 23. November die Farben Sachsen-Anhalts bei einem Leistungsturnier der neuen Bundesländer in Leipzig vertreten. Landestrainer Martin Ostermann hat die Weißenfelserin in die vom Magdeburger Jens Aebi betreute Landesauswahl berufen. „Das ist für unseren Verein schon ein Erfolg und der Beweis dafür, dass wir im Nachwuchs kontinuierliche Arbeit leisten“, meinte Rosenheinrich.

Bereits seit ihrem sechsten Lebensjahr jagt Miriam dem Handball hinterher. Anke Hornickel, Kerstin Schulze und Grit Hartmann brachten dem damaligen Kindergartenkind bei den Minis und der E-Jugend die ersten Schritte auf dem Parkett bei. Allerdings blieb der Weißenfelserin beim Aussuchen der Sportart auch kaum eine Wahl. „Durch meine Mutti Heike bin ich zum Handball gekommen.

Sie ist selbst noch für die zweite Mannschaft des Weißenfelser HV aktiv“, erzählte die schon 1,65 Meter große WHV-Spielerin, die mit ihrem Team in der Bezirksliga spielt und den Scouts aus Halle erstmals im Frühjahr dieses Jahres aufgefallen ist. „Damals haben wir mit dem WHV daheim gegen Union Halle-Neustadt gespielt und klar verloren. Trotzdem bekam ich nach dem Abpfiff die Einladung für die Landesauswahl, über die ich mich riesig gefreut habe. Das war in sportlicher Hinsicht mein bisher größter Erfolg.“

Erfolg hat Hildebrandt auch in der Schule. Die Siebentklässlerin am Weißenfelser Goethe-Gymnasium mag Französisch und Deutsch, hat selbst mit Mathematik kein Problem und freut sich besonders auf die Sportstunden. Die Berufung in die Landesauswahl könnte für die gebürtige Weißenfelserin auch ein Sprungbrett darstellen. Die Allrounderin, die auf allen Positionen bis auf das Tor zum Einsatz kommen kann, hat das Potenzial, um auf den Spuren ihrer jetzigen Trainerin zu wandeln.

Jessica Stiskall spielte für die zweite Mannschaft des SV Union Halle-Neustadt, für Zweitligist HC Rödertal und ist jetzt immer noch für den HC Burgenland in der Mitteldeutschen Oberliga aktiv. „Der SV Union Halle-Neustadt ist momentan der stärkste Frauenverein in Sachsen-Anhalt. Ein Wechsel an die Sportschule nach Halle kann durchaus ein Thema sein. Zumindest habe ich mich mit diesem Gedanken schon befasst“, träumt Hildebrandt, die am liebsten auf der mittleren Rückraumposition spielt und den Weißenfelser Handball-Männern ganz fest die Daumen drückt. „Ich bin bei fast jedem Heimspiel des Weißenfelser HV in der Halle und überzeugt davon, dass die Mannschaft in der Sachsen-Anhalt-Liga bleibt.“

Aber vorerst konzentriert Miriam sich voll auf die am Dienstag anstehenden Begegnungen in der Messestadt Leipzig gegen Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin. Mit starken Leistungen bei diesem Schaulaufen der Talente kann die Weißenfelserin beim Landestrainer Ostermann Bonuspunkte sammeln und sich den Weg nach Halle ebnen. Ein Sprungbrett für die zweite Bundesliga. (mz)