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Hochwasserschäden  Hochwasserschäden : Bis Schleuse ein einziges großes Baufeld

Von Roland Lüders 14.08.2016, 08:39
Wer auf dem Saaleradwanderweg von der Oeblitzschleuse kommt, trifft derzeit auf diese Sperre.
Wer auf dem Saaleradwanderweg von der Oeblitzschleuse kommt, trifft derzeit auf diese Sperre. Torsten Biel

Schönburg - Gegenüber der Zufahrt zum Ausflugslokal Oeblitzschleuse endet derzeit der Saaleradwanderweg Richtung Schönburg. Zwar steht dort noch am rechten Fahrbahnrand ein blaues Schild, das Fußgängern und Drahtesel-Rittern freien Durchgang signalisiert. Doch ein Verkehrsverbotszeichen und eine gelb-rot-weiße Barriere zeigen an, dass auf der idyllischen Strecke entlang des größten Flusses der Region Radler nicht mehr langfahren dürfen.

Umleitung über Betonplattenstraße

Sie müssen über einen mit Betonplatten befestigten Feldweg auf die von Leißling kommende Straße ausweichen, um dann in Schönburg wieder auf die touristische Route zu kommen. Und auch für Fußgänger ist es wenig ratsam, dort spazieren zu gehen. Gleicht doch der von Dämmen aus Bodenaushub gesäumte Weg derzeit einer flachen Baugrube. Eine in der Nähe stehende orangefarbene Straßenwalze sowie Bagger und ein Fahrzeug mit Schiebeschild zeugen davon, das hier umfangreiche Bauarbeiten laufen.

Für knapp vier Monate steht die Sanierung des rund vier Kilometer langen Abschnitts des Radwanderwegs entlang der Saale in der Gemeinde Schönburg an. „Dieser Teil des Radweges war durch das Hochwasser im Juni 2013 stark beschädigt worden“, begründete VG-Bürgermeisterin Kerstin Beckmann auf Nachfrage die Baumaßnahme.

Die Arbeiten belasten das Verbandsgemeindesäckel nicht, sie werden vom Bund bezahlt. Die gesamte Finanzierung erfolgt im Rahmen des Nationalen Hochwasserschutzprogramms, das im Oktober 2014 auf der Umweltministerkonferenz in Heidelberg beschlossen wurde. Wobei der Bund erfreut sein dürfte, was die Baukosten betrifft. Die waren nämlich ursprünglich mit 890.000 Euro kalkuliert. Nach der Ausschreibung sollen jetzt aber nur 680.000 Euro zu Buche schlagen. Zuerst erfolgen das Entfernen des alten Oberbaus - aufgenommen werden müssen rund 9.000 Quadratmeter Asphalt -, ein Abtrag von rund 5.200 Kubikmetern Erdreich und die Demontage der insgesamt 5,5 Kilometer langen Borde. Danach stehen die Errichtung des neuen Weg-Oberbaus mit einer Höhe von 40 Zentimetern durch Einbau von rund 3.000 Kubikmetern Frostschutzmaterial und das Aufbringen von 11.000 Quadratmetern Asphalt an.

Derzeit erster Sanierungsabschnitt

Ebenso ist der Einbau von Borden mit einer Gesamtlänge von neun Kilometern geplant. Stellenweise ist eine Verbreiterung von Fahrbahnabschnitten um 50 Zentimeter auf eine Gesamtbreite von 2,50 Meter vorgesehen. Derzeit ist bereits im gesamten Bereich ab der Stelle, an der 400 Meter hinter Schönburg der Radwanderweg von der Ortsverbindung nach Leißling links abzweigt, der Fahrbahnbelag verschwunden und auch der alte Unterbau ausgebaggert worden.

Gebaut wird durch die Meli Laucha in zwei Etappen. Als erstes ist der Teil von der Oeblitzschleuse bis Schönburg dran. Beckmann: „Für diesen Abschnitt des Wegs gibt es Ausweichmöglichkeiten.“ Die führen über erwähnte Ortsverbindung und Landwirtschaftswege zur Schleuse. Der Bereich vom Felsenkeller bis zur Querung der L 204, der nicht umfahren werden kann, soll im Oktober in Angriff genommen werden.