Hochwasser 2013 Hochwasser 2013: Noch gibt es viele Baustellen in der Elsteraue

Elsteraue - In der Gemeinde Elsteraue gibt es auch drei Jahre nach dem verheerenden Hochwasser etliche Baustellen. Wobei an einigen derzeit kräftig gewerkelt wird - etwa an der Landesstraße zwischen Ostrau und Reuden. Bei anderen geplanten Maßnahmen wird der ersehnte Baustart immer wieder verschoben.
In die heiße Planungsphase geht es in Predel, denn der Deich soll erhöht werden. Das Landesamt für Hochwasserschutz (LHW) bereitet aktuell die Ausschreibung der Baumaßnahme vor, die mit EU-Fördermitteln umgesetzt werden soll. Näheres zum Zeitablauf und damit auch zum konkreten Baubeginn kann Manfred Wagenschein vom LHW allerdings erst sagen, wenn die Fördermittelfreigabe vorliegt.
Das wird bei den Predlern erneut auf Unmut stoßen, denn sie warten seit drei Jahren genau darauf. Jedes Mal, wenn die Weiße Elster anschwillt, hoffen sie, dass es kein heftiges Hochwasser wird. Die Angst schwingt mit, ob der Deich das Wasser dann halten kann. Nach Berechnungen des LHW ist klar, dass der Deich erhöht und verbreitert werden muss. Zudem soll ein Verteidigungsweg gebaut werden. Zuletzt war vom Baustart im April die Rede. „Ein Spaziergang in den Elsterwiesen bringt dabei jedoch nicht den gewünschten Blick auf Baumaschinen oder eifrige Vermesser und Planer“, kritisiert Henry Steinhauf, Vorsitzender des Predler Vereins Lumpazis.
Umfangreiche Baumaßnahme
Doch für diese umfangreiche Baumaßnahme braucht das Amt die Zustimmungen aller Anwohner und Grundstückseigentümer. Diese zu bekommen hat länger gedauert als geplant. Deswegen mussten in der Vergangenheit immer wieder Baustart-Termine verschoben werden. Sehr zum Ärger der Bürger. Inzwischen liegen alle Bauerlaubnisse vor, teilt Manfred Wagenschein vom LHW auf Anfrage mit.
Ähnliches in Göbitz: Der Deich soll für zirka 2,8 Millionen Euro verbreitert und erhöht werden und ebenso einen befestigten Verteidigungsweg bekommen. Darüber wurden die Einwohner des Ortes auf einer Versammlung vom LHW informiert. Nun erstellt das Amt die nötigen Unterlagen und plant Naturschutzmaßnahmen.
Bereits abgeschlossen sind in Draschwitz, Maßnitz und Reuden beispielsweise die Instandsetzungsarbeiten in Privathäusern. Das Wasser richtete zum Teil so massive Schäden an, so dass Räume oder ganze Etagen umfangreich saniert werden mussten. Diese Arbeiten sind inzwischen beendet. Beim Land konnten Betroffene dafür aus dem Programm „Aufbauhilfe Hochwasser“ Fördermittel beantragen.
In Predel lädt der Verein Lumpazis zum Hochwassergedenktag ein. Dieser findet am 3. Juni um 17 Uhr auf der Festwiese am Hochwasserschutzdamm statt. Dazu sind alle interessierten und betroffenen Predler eingeladen, aber auch Vertreter der Gemeindeverwaltung, des Gemeinde- und des Ortschaftsrates. Sowie alle Helfer, die beim Hochwasser angepackt haben. Der Verein erhofft sich, dass Vertreter des Landeshochwasseramtes dazu kommen. Gemeinsam wollen sie die Ereignisse vor drei Jahren Revue passieren lassen. Zudem erhoffen sich die Predler aktuelle Aussagen zum geplanten und immer wieder angekündigten Bau am Hochwasserschutzdamm. (clp)
Rund 7.750 Anfragen gingen daraufhin ein, insgesamt flossen schon mehr als 290 Millionen Euro an Antragsteller in Sachsen-Anhalt. Derzeit gibt es aber noch 327 offene Fälle, vor allem aus dem Bereich Wohneigentum.
Noch nicht vollständig abgearbeitet ist die Liste der Baumaßnahmen an Brücken, Durchlässen und Wegen, für die die Gemeinde Elsteraue Fördermittel vom Land beantragt hat. Neu gebaut wurde aber schon die Flutgrabenbrücke in Ostrau sowie die Brücke über die Schwennigke bei Techwitz. Auch der hochwassersichere Ausbau des Elsterradweges bei Profen ist beendet. In diesem Jahr ist unter anderem die Erneuerung der Mühlgrabenbrücke Maßnitz geplant. Insgesamt hat die Gemeinde für rund 30 Vorhaben Mittel aus dem Fluthilfefonds beantragt.
Endlich ein Baustart in Sicht ist an der Brücke über den Flutgraben bei Tröglitz. Im September soll es nun losgehen, nachdem sich die Verhandlungen über einen Baustart mehrfach verschoben haben. Über die Brücke verlaufen Schienen - sie sind der Gleisanschluss für Firmen aus dem Chemie- und Industriepark Tröglitz. Darüber bekommen die Firmen eigentlich Material geliefert, das sie für die Produktion benötigen. Derzeit rollen die Züge über eine längere und damit teurere Strecke. Ziel ist es, dass die Brücke im Sommer 2017 saniert ist. (mz)
