Heimatfest Laucha Heimatfest Laucha: Eine Frau unter den Königen

Laucha - Etwas Wehmut schwang bei Thomas Sachs schon mit, als er nach dem Aufmarsch der Lauchaer Schützen auf dem Marktplatz die schwere Silberkette als bisheriger Schützenkönig abgeben musste. Seine Treffer hatten diesmal nicht ausgereicht. „Doch der bessere Schütze gewinnt. Vielleicht klappt es im nächsten Jahr wieder“, sagte der Lauchaer. Andreas Rambow fügte hinzu, dass der Titel Schützenkönig zwar eine Ehre sei, aber auch mit Verpflichtungen verbunden ist. Und er meinte dabei nicht nur das Freibier für die Schützenbrüder und -schwestern. Rambow gehört mit zu den treffsicheren Schützen des Lauchaer Vereins. Er konnte sich bereits 2011 mit den Ketten des Landes- sowie des Kreisschützenkönigs schmücken, ist auch auf Vereinsebene in jedem Jahr überaus erfolgreich.
Höchste Ehrung mit Silberkette
Böllerschüsse hallten Sonntagnachmittag über Laucha als Zeichen dafür hinweg, dass die Schützen zur Proklamation ihrer Könige aufmarschieren. Ein Festumzug gehört traditionsgemäß zum Lauchaer Heimat-, Wein- und Schützenfest. Zahlreich wehten die farbenprächtigen Fahnen und Standarden, die hinter den Lauchaer Gastgebern die Abordnungen der Schützenvereine aus Bad Kösen, Boblas, Granschütz, Hohenmölsen, Langendorf, Lützen, Prittitz, Nessa, Rippach, Zeitz, Schkölen und Schelkau durch die Glockenstadt trugen. Angeführt wurde der Umzug musikalisch von den Zeitzer Blasmusikanten. Nach der Parade und der Aufstellung vor dem Rathaus gab Thomas Hollburg als Laucher Vereinsvorsitzender im Zuge einer feierlichen Zeremonie die Schützenkönige 2016 bekannt.
Die Gastgeber hatten mehrere Auszeichnungen zu vergeben - als höchste die Ehrung des Schützenkönigs mit der Silberkette. Im Beisein prominenter Gäste aus der Lokalpolitik konnte Hollburg die anderthalb Kilogramm schwere Amtskette an Matthias Rudolph überreichen. Dieser darf das Schmuckstück mit den Namens-Schellen der bisherigen Könige nun ein Jahr lang zu festlichen Anlässen tragen. Rudolph war schon im Jahr 2013 der Meisterschütze und holte sich nun die Insignien zurück. Als weitere Könige geehrt wurden Bernd Hollburg als Vogelkönig. Er löste damit Andreas Rambow ab, der sich nun seinerseits Wurfscheibenkönig nennen darf. Er nahm den Titel Jens Streuber ab. Beim Schießen um den Titel Bürgerschützenkönig durch Nichtvereinsmitglieder hatte Gabriele Huche die Nase vorn, Vorsitzende des Heimatvereins Laucha. Sie hatte die Startnummer 58. „Es ist eine echte Überraschung. Ich hatte nicht gewusst, dass ich es geschafft habe. Ich habe mich schon öfter am Wettbewerb um den Königstitel beteiligt“, erzählte Frau Huche überglücklich. Zu den Gratulanten für die vier Lauchaer Könige gehörte auch der Präsident des südlichen Schützenkreises, Dieter Jahn.
Liebevoll gefertigte Scheiben
Schützenkönig und Bürgerschützenkönig erhalten jeweils eine Schützenscheibe, auf der der Siegertreffer und die Treffer der Konkurrenten markiert sind. Diese Scheiben sind besondere Unikate, die von Regina Hoffmann und Renate Thomas mit alljährlich wechselnden Lauchaer Motiven gestaltet werden. In diesem Jahr steht der Blick vom Lauchaer Ennsberg auf das Rathaus und die Kirche sowie die Sicht auf Dorndorf mit den Weinbergen und dem Fliegerhorst im Mittelpunkt der Malereien.
Böllerschüsse standen am Anfang der Zeremonie und beendeten dann auch die Krönung der Schützenkönige auf dem Markt. Anschließend feierten die Mitglieder des Schützenvereins im Obertor bei Kaffee und den von den Schützenfrauen gebackenen Kuchen sowie den herzhaften Speisen vom Partyservice Cario und den edlen Tropfen vom Weingut Johannes Beyer. Natürlich waren auch ein paar Runden Freibier gesichert.