Heimat-Entdecker Heimat-Entdecker : Schön auch ohne die Uta

Naumburg - Das polnische Naumburg am Queis haben wir im Rahmen der Vorstellung aller 69 Ziele der Leseraktion Heimat-Entdecker bereits beleuchtet. Nun ist ein weiterer Namensvetter dran: Naumburg in Hessen. Mit reichlich 5000 Einwohnern ist der im Landkreis Kassel gelegene Ort deutlich kleiner als das hiesige Pendant. Dass hier ein Abschnitt der „Deutschen Fachwerkstraße“ vorbeiläuft, sieht man der Altstadt an. Hübsch und gepflegt präsentiert sie sich. Seit 1995 ist man staatlich anerkannter Kneippkurort. Die namensgebende „Nuwenburc“, laut Wikipedia wahrscheinlich zu Beginn des 12. Jahrhunderts von dem örtlichen Adelsgeschlecht derer von Naumburg erbaut, brannte 1626 ab und blieb Ruine.
Da das kleine Naumburg Teil der 69 Entdecker-Aufgaben ist, zogen nun auch „Rentnerpower“, die Führenden der Teamwertung, gen Hessen. Was Isolde und Uwe Polenz sowie Volker Hesse dort erlebt haben, darüber kam Tageblatt/MZ-Redakteur Harald Boltze mit Gundel Hesse (60) ins Plaudern.
Mensch, da wären wir uns am Freitag in Naumburg/Hessen ja beinahe über den Weg gelaufen!
Gundel Hesse: Echt, waren Sie auch da?
Ja, mit meiner Familie. Auf dem Wochenendausflug ins Ruhrgebiet haben wir uns den Heimat-Entdeckerpunkt nicht entgehen lassen.
Und war bei Ihnen das Wetter auch so mies?
Furchtbar. Aber wir haben eh nur schnell einen Fotostopp gemacht. 2012 war ich schon mal länger da. Sogar vom Bürgermeister waren wir da nett empfangen worden. Aber Schluss jetzt mal mit mir. Wie hat es Ihnen denn gefallen?
Gut. Vor allem in der katholischen Stadtpfarrkirche St. Crescentius. Einer der Mitarbeiter dort hat uns die „Naumburger Madonna“, eine gotische Sandstein-Statue, gezeigt, und uns erklärt, dass Uta und Ekkehard aber im Dom im anderen Naumburg stehen. Da haben wir kräftig gelacht.
Verwechslungen gibt es dort häufiger, inklusive fehlgeleiteter Spediteure, die mit ihrem Lkw plötzlich 250 Kilometer weit weg vom Ziel sind.
Ja, in der Kirche wird auch oft nach Uta und Ekkehard gefragt. Der Mann, der uns das erklärt hat, war übrigens schon mal als Karnevalsprinz bei uns in Naumburg zu Gast.
Ja, ich glaube, der Karneval war eine der einzigen Verbindungen zwischen den beiden Namensvettern. Partnerschaft pflegen wir bisher ja nur nach Aachen.
Aachen war auch unsere Endstation am Freitag. Nachdem wir noch einen Abstecher zur Reinsdorfer Partnerstadt Wetter in Hessen absolviert hatten.
Ach, und da haben Sie dann auch in Aachen geschlafen?
Nein, aber gleich hinter der Grenze, in Belgien. Das dort gesparte Geld konnten wir in der Gastronomie ausgeben (lacht). Der Sonnabend galt dann ganz der Besichtigung von Aachen.
Ihr erstes Mal dort?
Für Familie Polenz ja. Wir hingegen hatten 1990 bei einer Auslosung gewonnen und durften mit 200 anderen Naumburgern, damals noch ohne „Westgeld“, nach Aachen reisen.
Na, Sie kommen ja rum!
Ja. Und auf der Rückfahrt diesen Sonntag haben wir noch zwei weitere Entdecker-Punkte gesammelt. In Freyburgs Partnerstadt Nierstein am Rhein und in Bad Kösens Partnerstadt Nidda in Hessen. Leider hat es überall kräftig geschüttet.
Das waren doch locker über 1200 Kilometer insgesamt!?
1300 sogar. Aber wir hatten viel Spaß. Die Leute, die wir getroffen haben, waren alle sehr nett. Wir sind ja auch aufgefallen, mit unseren schönen „Rentnerpower“-T-Shirts, die Familie Polenz für uns angefertigt hat.
Was sind Ihre nächsten Entdecker-Ziele als Team?
Geplant ist jetzt eine Dombesichtigung, und dann werden wir als ehrenamtliche Aktion beim großen Aufräumen im Naumburger Stadtpark teilnehmen. Außerdem fängt ja bald die Radsaison an, da kann man noch vieles hier entdecken.