Heilbad Bad Kösen Heilbad Bad Kösen : Das Kösalina ist am Netz

bad kösen - Für das Kösalina schlug am Wochenende die Stunde der Wahrheit: Offizielle Eröffnung mit geladenen Gästen am Sonnabend, Tag der offenen Tür für jedermann am Sonntag. Entsprechend groß war die Anspannung bei den Organisatoren in der Kurbetriebsgesellschaft. Wird alles klappen? Tat es.
Mit Verspätung, aber passend
Das Haus war an beiden Tagen gut gefüllt, blaue Plastiküberzieher für Straßenschuhe - zum Rundgang obligatorisch - wurden en masse gereicht, es gab Führungen ohne Unterlass. Jedenfalls: Die Eröffnung des Kurmittelzentrums nach zwei Jahren Umbau kommt zwar mit Verspätung, aber irgendwie zum richtigen Zeitpunkt, fällt sie doch auf den Start in die Kursaison mit jeglicher kultureller Umrahmung - was nicht nur inhaltlich passt, sondern von vornherein entsprechende Aufmerksamkeit verheißt. Knapp 7,1 Millionen Euro, 90 Prozent Fördermittel inklusive, hat der Umbau des einstigen Therapiezentrums gekostet - jetzt muss es zeigen, dass sich der Aufwand gelohnt hat und die Gäste möglichst in Scharen kommen.
„Existenziell notwendig“
Naumburgs Oberbürgermeister Bernward Küper, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Kurbetriebsgesellschaft, und deren Geschäftsführer Ulrich Klose wollten zumindest keinen Zweifel daran aufkommen lassen. Vor zahlreichen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, vor allem aber den am Projekt beteiligten Planungsbüros und Bauunternehmen, sagte Küper, dass der Umbau des Gebäudes existenziell notwendig gewesen sei, um den Anspruch Bad Kösens, ein Kurort zu sein, sichern zu können. „Noch hat Bad Kösen keine dauerhafte Anerkennung als Heilbad. Jetzt sind die Voraussetzungen geschaffen“, so Küper unter Verweis auf das Heilmittel Sole als Existenzgrundlage. Als städtisches Unternehmen habe man sich dieser verschrieben.
Ulrich Klose betonte, dass sich das Kösalina an Bewährtem orientieren, aber auch Neues anbieten werde. Der Schwerpunkt liege weiter klar bei der Bewegungstherapie im Solebecken, doch wolle man auch für Selbstzahler interessant sein. Davon profitierten die Beherbergungsbetriebe in Bad Kösen, Naumburg und Umland, denkbar sei sogar eine gemeinsame Vermarktung. Er appellierte zugleich an die Politik, den Blick nicht davor zu verschließen, dass nach dem Kösalina der zweite Bauabschnitt - die Sanierung von Kurmittelhaus sowie die Gestaltung des Außengeländes und der „Krümme“ - kommen müsse. „Der Erfolg des Kösalina hängt auch davon ab“, sagte er.
Hoffen auf ein Bad mit Schwung
Weiterer Schwerpunkt sei für die Kurbetriebsgesellschaft der Erhalt der salinetechnischen Anlagen, dazu passe die Neugestaltung der Radinsel durch die Stadt. Der Vorsitzende des Gradierwerkfördervereins, Klaus Gießel, sprach die Hoffnung aus, dass sich der einstige Ansatz Bad Kösens, ein Bad mit Schwung zu sein, mit dem neuen Haus umsetzen lasse. „Wir wollen uns gegenseitig unterstützen, damit das gelingt“, so Gießel.
Als haltlos hat Kubi-Geschäftsführer Ulrich Klose auf Nachfrage unserer Zeitung Kritik der Rheuma-Liga Bad Kösen an den räumlichen Gegebenheiten im Kösalina bezeichnet. „Die Voraussetzungen sind gerade für Gruppen deutlich besser geworden. Das wird uns aus diesen heraus auch bestätigt.“ Die Vorsitzende der Bad Kösener Rheuma-Liga, Brigitte Krause, hatte zuletzt offen gelassen, ob die Arbeitsgemeinschaft mit ihren Gruppen wieder in ihr angestammtes Haus im Kurpark zurückkehren wird. Als einen wesentlichen Grund hatte sie eine räumliche Enge für Gruppen im Umkleidebereich angeführt (wir berichteten). Derzeit trainiert die Rheuma-Liga in den privaten Reha-Kliniken.
Krause und Klose haben nun einen Gesprächstermin vereinbart. Klose sagte, man wolle offene Fragen klären, die Wogen glätten. Ortsbürgermeister Holger Fritzsche (BBK) meinte, dass die Kurbetriebsgesellschaft nicht auf angestammte Kundschaft verzichten könne, solle das Haus gut ausgelastet werden. Fritzsche: „Ohne die Rheuma-Liga geht’s nicht.“