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Handball  Handball : Wenigstens keinen Boden verloren

Von Torsten Kühl 08.12.2019, 16:24
Marcus Födisch (l.), hier im Spiel gegen Weißenfels, war mit sieben Treffern erfolgreichster Werfer der HCB-Reserve in der Verbandsliga gegen Zerbst. Rechts im Bild: Christian Haufe (Nummer 11).
Marcus Födisch (l.), hier im Spiel gegen Weißenfels, war mit sieben Treffern erfolgreichster Werfer der HCB-Reserve in der Verbandsliga gegen Zerbst. Rechts im Bild: Christian Haufe (Nummer 11). Torsten Biel

Apolda/Plotha - Die lautstarke Fan-Unterstützung mit Pauken und Trompeten hat nichts gebracht: Mit 16:20 verloren die Oberliga-Männer des HC Burgenland am Samstagabend beim HSV Apolda - nachdem sie Mitte der ersten Halbzeit mit 10:4 und zur Pause mit 12:9 geführt hatten!

Was soll man aus dieser Partie, in der die Gäste 40 Minuten lang eine desolate Leistung zeigten, mitnehmen? Einerseits vergab das Team von Steffen Baumgart die große Chance, Herbstmeister zu werden, weil neben dem Tabellendritten Bad Blankenburg (25:28 bei Einheit Plauen) auch Spitzenreiter Delitzsch (daheim 19:24 gegen Pirna/Heidenau) verlor. Andererseits hatten die Burgenländer angesichts dieser Ergebnisse eben auch Glück im Unglück, dass sich an der Ausgangsposition in der Rangliste nichts geändert hat.

Erfolgserlebnis gegen Aue?

Coach Baumgart sieht es so: „Wenn man bedenkt, dass wir Pirna/Heidenau zu Hause klar im Griff hatten und nun Delitzsch, gegen die wir vor eigenem Publikum ebenso deutlich verloren, diesem Team unterliegt, zeigt das doch, was in dieser Liga alles passieren kann. Und unabhängig davon, wie das Resultat in Apolda zustande kam, ist man vor solchen Ereignissen nie gefeit.“ Seine Schützlinge hatten konzentriert begonnen und sowohl den Gegner als auch die Partie bei ihrer Sechs-Tore-Führung scheinbar im Griff gehabt. „Doch bereits in der ersten Halbzeit haben wir uns 19 Fehler geleistet und klare Chancen ausgelassen - das ist krass“, so der HCB-Trainer. Die Thüringer hätten das dann clever gemacht, die extrem lange Zeit, die ihnen das Schiedsrichterpaar bei ihren Angriffen stets ließ, ehe der Arm hochging, genutzt und auch die Bodenpässe der Burgenländer geschickt verhindert. Und HSV-Keeper Igor Toskoski wuchs erneut über sich hinaus.

Nichts klappte mehr bei den Gästen, keine taktische Umstellung fruchtete, während die Apoldaer - angetrieben von ihrem extrem nervenden Hallensprecher, der gefühlt 30 Minuten, während das Spiel lief, in sein Mikro brüllte und damit mehr sich selbst feierte als das Heimpublikum zu animieren - die Partie drehten. Dem HCB, der kurzfristig noch auf den erkrankten Georg Eulitz verzichten musste, gelangen in der zweiten Halbzeit lediglich vier Treffer - allein dieser Wert vermittelt einen Eindruck vom Auftritt des Tabellenzweiten.

„Wir müssen diese Leistung ordentlich analysieren und wieder mehr Qualität ins Training bringen“, sagt Steffen Baumgart. Die Verletztenmisere der vergangenen Wochen habe dazu geführt, dass man in den Einheiten statt sechs gegen sechs nur vier gegen vier oder gar drei gegen drei habe üben können. „Dafür bekommt man dann irgendwann die Quittung“, so Baumgart. Nun sei es wichtig, sich mit einem Erfolgserlebnis in die kurze Feiertagspause zu verabschieden. Dies werde jedoch beim inzwischen gefestigten EHV Aue II (Sonntag, 15. Dezember, 16.30 Uhr) sehr kompliziert.

Reserve hat Aufstieg im Visier

Erfreulich war indes am Sonnabendnachmittag der Auftritt der HCB-Reserve in der Verbandsliga. Durch einen 29:22-Heimerfolg in Plotha gegen den Tabellenvierten Zerbst verbesserten sich die Burgenländer vor dem letzten Hinrundenspiel (am 14. Dezember, 18 Uhr, bei Köthen II) auf Platz zwei der Staffel Süd. „Das war eine richtig gute Mannschaftsleistung. Unser Sieg geriet nie in Gefahr“, berichtet Kevin Lang, der die HCB-Reserve zusammen mit Marcus Deibicht, der nach seiner Verletzungspause wieder als spielender Trainer auflaufen kann, und Sebastian Enke bereut. Die Keeper Tristan Enke und Max Knoblauch seien ein wichtiger Rückhalt gewesen, der Mittelblock mit Stefan Wallis, Christian Haufe und Martin Tillmann habe sicher gestanden, während Marcus Födisch als Ballverteiler und Vollstrecker geglänzt habe. In den letzten 20 Minuten habe sich dann in dieser Rolle auch Paul Zänker hervorgetan. „Jetzt wollen wir beim Tabellendritten Köthen unsere sehr gute Position behaupten“, so Kevin Lang. Sehr gute Position bedeutet: Die Burgenländer haben den Aufstieg in die Sachsen-Anhalt-Liga im Visier.

Niederlage in Bernburg

Das Juniorteam der HCB-Frauen liegt bei Saisonhalbzeit in der Sachsen-Anhalt-Liga auf dem zehnten Tabellenplatz. Beim TV Askania Bernburg, der sie damit überholte, unterlagen die Burgenländerinnen am Sonntagnachmittag mit 24:29. Die meisten Tore für die Gäste erzielten Michelle Paluszkiewicz (8) und Juliana Maul (7/siehe auch Statistik-Kasten).