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Weißenfelser HV Handball-Verbandsliga: Weißenfelser HV schlägt Tabellenführer Bernburg II mit 34:31

Von Matthias Voss 18.04.2016, 19:51
Hendrik Taube ist auch in dieser Szene von den Bernburgern nicht zu halten. Am Ende hat er 17 Tore auf seinem persönlichen Konto.
Hendrik Taube ist auch in dieser Szene von den Bernburgern nicht zu halten. Am Ende hat er 17 Tore auf seinem persönlichen Konto. Michael Thomé

Weißenfels - „Das war ein richtig supergeiles Spiel“, war Francis Kaminsky, nachdem er sich erstmal ein wenig beruhigt hatte, immer noch angetan von dem, was seine Mannschaft gerade vollbracht hatte. Seine Mannschaft - das sind die jungen Spieler vom Weißenfelser Handballverein, die mit einem 34:31 (15:18) gegen den SV Anhalt Bernburg II die Tür zur Sachsen-Anhalt-Liga weit aufgestoßen haben.

Denn mit dem Sieg gegen den bisherigen Spitzenreiter haben die jungen Wilden vom WHV 91 selber die Tabellenführung in der Handball-Verbandsliga, Staffel Süd, übernommen und können nun aus eigener Kraft Meister werden.

„Das wird noch richtig schwer“, warnte aber Kaminsky sofort wieder. „Denn zum einen gehe ich davon aus, dass Bernburg keine Punkte mehr liegen lässt. Und zum anderen wird uns Jessen nächste Woche in deren Halle bestimmt ärgern wollen. Und auch das letzte Spiel am Maifeiertag gegen Fichte Erdeborn wird alles andere als einfach.“

Das aber soll dann dennoch ein Feiertag für den Weißenfelser Handball werden. Dass es dazu überhaupt kommen könnte, hatten sich die WHV-Spieler am Sonnabend selber erarbeitet. Denn das Spiel gegen den Spitzenreiter sah lange nicht danach aus, dass es für die Hausherren positiv ausgehen könnte. In der picke-packe vollen Inge-Schanding-Sporthalle kontrollierten die Gäste mit einer Reihe von ehemaligen Zweitligaspielern zunächst das Spiel.

„Jeder Wurf ein Treffer“

Nach einer wilden Anfangsphase unter dem Motto „Jeder Wurf ein Treffer“ und der 5:4-Führung für Weißenfels (5. Minute) übernahm Bernburg II beim 7:8 (13.) erstmals die Führung und sollte diese für ziemlich genau eine halbe Stunde Spielzeit nicht mehr hergeben. Daran hatten aber auch die Gastgeber ihre Aktien, denn mit zunehmender Spieldauer machte sich Nervösität beim WHV breit und auch im Tor hielten Matthias Manz und Michael Vogt nicht sehr viele Bälle. Der Pausenstand von 15:18 war aber Bernburgs höchste Führung.

Denn mit zunehmender Dauer machte sich die bessere Kondition auf Seiten der Weißenfelser bemerkbar und dazu kam ein überragender Hendrik Taube, der aus allen Lagen traf und am Ende auf 17 Tore kam. Francis Kaminsky hatte aber noch ein anderes Ass im Ärmel. „Wir sind auch ins Spiel zurückgekommen, weil wir die Deckung umgestellt hatten. Damit hatten wir den Gegner immer wieder vor neue Aufgaben gestellt und das hat ihn offenbar überfordert“, freute sich der WHV-Trainer über seinen Abwehr-Coup.

Dabei hatte Kaminsky auch nicht alle personellen Optionen. Denn zwischenzeitlich verletzten sich Cornelius Lange am Sprunggelenk und auch Patrick Wandelt laborierte mit seiner Fingerverletzung. Zudem sah Martin Schmoeckel nach einem unabsichtlichen Schlag in das Gesicht eines Gegenspielers die rote Karte. „Da hätten auch zwei Minuten Strafbank gereicht“, meinte Kaminsky.

Doch am Ende war es egal, wen der Trainer aufs Parkett brachte, denn alle Weißenfelser Spieler waren nun in Hochform. Ein Konter nach dem anderen landete im Bernburger Tor und den eigenen Kasten hielt Manz nun sauber wie eh und je.

Das Spiel kippte und beim 32:28 vier Minuten vor Schluss schien eine Entscheidung gefallen zu sein. Die knapp 500 Zuschauer in der „Hölle West“ standen nun und die Anfeuerungen der befreundeten Fußballer vom SV Rot-Weiß Weißenfels um Maik Wolffgram und Norman Eitel ließen ihre Trommeln liegen und sangen nur noch: „Hier regiert der WHV.“

Bernburg II kommt wieder heran

Doch das war etwas zu früh. Denn Taube und Lange hatten in der Vorfreude auf den Sieg offenbar zittrige Hände, fingen die Konter nicht und so kam Bernburg II Tor um Tor wieder heran. Beim 32:31 eine knappe Minute vor der Schlusssirene schien das Spiel auf der Kippe, doch Patrick Wandelt mit einem Konter und Matthias Manz mit einer weiteren Glanzparade brachten den Sieg endgültig nach Hause. „Wir haben verdient gewonnen, weil wir unbedingt siegen wollten. Zudem waren die Fans der absolute Kracher, sowas gibt dann noch mal extra Prozentpunkte für den Willen“, so Kaminsyk. Sprach’s und zog zu seiner feiernden Mannschaft ab. (mz)

Weißenfels: Manz und Vogt im Tor, Taube (17 Tore/davon vier Siebenmeter), Wandelt (5), Beutekamp (3), Lange, Grohmann, Weniger (je 2), Schrei, Schmoeckel, Loth (je 1), Grötzner, Schütz

WHV-Trainer Francis Kaminsky dirigiert an der Seitenlinie.
WHV-Trainer Francis Kaminsky dirigiert an der Seitenlinie.
Michael Thomé