Handball-Oberliga : Handball-Oberliga : Neuzugang liefert sofort ab

Aschersleben - Hierzulande wird ja allgemein der Lehrermangel beklagt, der tatsächlich die Bildungslandschaft, aber vor allem die Kinder und Jugendlichen hart trifft. Beim HCB kann man sich (auch wenn das den hiesigen Schulen nicht weiterhilft) darüber nicht beklagen. Im Gegenteil: Im Oberliga-Männerteam der Burgenland-Handballer gibt es eine ungewöhnlich hohe Pädagogen-Quote. Co-Trainer Marcel Kilz und Torwart Max Neuhäuser arbeiten als Erzieher, während Kreisläufer Hannes Zerrenner, Neuzugang Florian Pfeiffer und „Nottransfer“ Georg Eulitz Lehrer sind.

Und mit Sascha Meiner, den der HCB unter der Woche wegen der anhaltenden Personalprobleme (mit Jan Schindler sind es jetzt schon fünf längerfristige Ausfälle) reaktiviert hat, ist nun ein weiterer Lehrer hinzugestoßen. Um es vorwegzunehmen: Meiner war einer der Garanten für den wichtigen 33:28-Erfolg am Samstagabend in Aschersleben, mit dem die Burgenländer ihre kleine Ergebnis-Krise mit zwei Niederlagen in Folge überwunden haben.

Mit dem zuletzt vereinslosen Sascha Meiner hat sich der HCB - übergangsweise, bis Jahresende - die Dienste eines starken Handballers gesichert. Der 30-jährige Leipziger begann seine Karriere bei der SG LVB, gehörte zur deutschen Junioren-Nationalmannschaft, die 2008 Vizeeuropameister wurde, spielte unter anderem für Concordia Delitzsch in der 2. Bundesliga und für die SG LVB in der 3. Liga. In der vergangenen Saison führte er die Delitzscher - damals ebenfalls aushilfsweise - in der Mitteldeutschen Oberliga zum Klassenerhalt.

Nun also ist Meiner dank der „Leipzig-Connections“ des HCB bei den Burgenländern gelandet. Nach einem schwachen Start seines neuen Teams, das in Aschersleben nach elf Minuten mit sechs Toren hinten lag, wurde er von Trainer Steffen Baumgart auf der Spielmacherposition eingesetzt. „Da hat er sofort abgeliefert. Mit seiner Ruhe und Passsicherheit brachte er uns auf Kurs. Und Kenny Dober konnte dadurch seine Stärken auf der Halbposition zum Tragen bringen - ob im Eins gegen Eins oder mit Anspielen zum Kreis“, freute sich der Coach. Die Gäste holten Tor um Tor auf und lagen zur Pause selbst mit 18:16 vorn. In der zweiten Halbzeit blieb es spannend, doch im Schlussspurt bauten die Burgenländer ihre Führung vom 29:28 zum 33:28-Endstand aus.

Weitere Pluspunkte des HCB-Teams im Kampf gegen die „Alligatoren“: Auf den Außenpositionen hatten Kapitän Ants Benecke (links/fünf Treffer) und Jan Höhne (rechts) eine hundertprozentige Wurfquote, Kreisläufer Hannes Zerrenner (fünf Tore) überzeugte im Angriff wie in der Abwehr, und Keeper Andreas Nositschka erwischte einen Sahnetag. „Wie er in der zweiten Halbzeit im Stile eines Heinevetter eine Konterchance der Gastgeber - quer in der Luft liegend, den Ball mit dem Fuß oben aus dem Winkel holend - zunichte machte, war sensationell“, so Baumgart. „Aber eigentlich kann man niemanden herausheben. Der Teamgeist war überragend.“ Mit einem Kasten Bier, nach dem Abpfiff direkt auf dem Spielfeld, feierten die Gäste ihren Sieg, der ihnen wieder auf Platz zwei verhalf, weil Concordia Delitzsch gegen den bisherigen Tabellenführer HSV Bad Blankenburg 21:20 gewann.

Nachwuchstalent Robert Voigt feierte beim HCB seinen Oberliga-Einstand. „Ihm blieb zwar der Premierentreffer noch versagt, aber er hat seine Sache gut gemacht“, so Steffen Baumgart.

Die männliche B-Jugend der Burgenländer hat in Plotha ihr Heimspiel in der Anhalt-Süd-Liga gegen den Tabellenzweiten HG Köthen mit 27:32 verloren und ist damit vorerst auf Platz vier abgerutscht (siehe auch „Statistik“).