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Grundschule "Friedrich Bödecker" Laucha  Grundschule "Friedrich Bödecker" Laucha : Neue Staffel Schulschreiber startet

Von Gudrun Schröder 29.09.2020, 08:47
Mit Hut und Koffer voller Bücher: Frieder Much schlüpft bei der Festveranstaltung der Lauchaer Grundschule „Friedrich Bödecker“ in die Rolle des Namensgebers.
Mit Hut und Koffer voller Bücher: Frieder Much schlüpft bei der Festveranstaltung der Lauchaer Grundschule „Friedrich Bödecker“ in die Rolle des Namensgebers. Gudrun Schröder

Laucha - In der Bibliothek der Friedrich-Bödecker-Grundschule in Laucha haben 14 Bücher einen ganz besonderen Platz. Es handelt sich um die Geschichten, die in 14 Schulschreiber-Projekten von Schülern der vierten Klassen geschrieben wurden. Schöne Erzählungen und Gedichte sind in den zurückliegenden Jahren entstanden.

„Das Guckloch“ nannte sich die erste Sammlung. Es folgten Bücher wie die „Nebelprinzessin“, „Traumland Lauchistan“, „Das 13. Wunder von Laucha“. Das neueste, das 14. Schulschreiberprojekt, heißt: „Samstag der 14te“. Gegenwärtig befindet sich das 15. Buch in Arbeit. Das wird, wie alle anderen, von Autoren aus dem Friedrich-Bödecker-Kreis (FBK) betreut.

Mehrerer Autoren unter den Gästen

Michael Spyra übergab vor den Sommerferien den Staffelstab an seinen Nachfolger. Oberschulschreiber für das 15. Buch ist Thomas Leibe. Der Hallenser gehörte neben anderen Autoren des FBK wie André Schinkel und Katharina Mälzer zu den Gästen der Schulveranstaltung anlässlich der 15-jährigen Namensweihe. Vor 15 Jahren erhielt die Einrichtung ihren aktuellen Namen: Grundschule „Friedrich Bödecker“. Seit 2005 trägt sie nun den Namen des niedersächsischen Pädagogen als erste und bisher einzige Schule in Deutschland.

Schon von Weitem kann es jeder sehen: Ein Namensschild mit einem Logo, das lesende Kinder zeigt, prangt am Haupteingang der Schule. Den Namensgeburtstag wollte die Schule natürlich gebührend würdigen.

Coronabedingt wurde die Veranstaltung daher vom Juni auf den September verschoben. Doch auch jetzt fiel die Feier leiser aus als gewünscht. Lediglich mit einem Festakt wurde in der Schulaula das Jubiläum begangen. Zu den Gratulanten gehörten unter anderem Verbandsgemeindebürgermeisterin Jana Schumann, Lauchas Bürgermeister Michael Bilstein, FBK-Geschäftsführerin von Sachsen-Anhalt, Sandra Heuchel, sowie Schulleiterinnen befreundeter Grundschulen.

Schulhymne erklingt zur Feierstunde

Mit einem Programm der Schüler, bei dem sich alles um das Lesen und Schreiben drehte, begann die Feierstunde. Diese war zugleich eine gute Gelegenheit, die Schulhymne zu singen. Vor knapp einem Jahr wurde das Lied auf die Schule und ihre Bücherwürmerwelt zum ersten Mal präsentiert. Es wird weiterhin alle festlichen Anlässe begleiten.

In ihrer Begrüßungsrede schaute Schulleiterin Christiane Wiedenbeck zurück auf die vergangenen Jahre - bis auf die Zeit vor der Namensgebung. Mit ausschlaggebend für die Idee, das Profil einer lesenden und schreibenden Schule zu entwickeln, sei der Sieg bei einem Wettbewerb des Kinderhilfswerkes gewesen. „Wir erhielten 5.000 Euro Fördermittel, die wir in eine neue Schulbücherei investiert haben“, erinnerte die Schulleiterin.

Um den Charakter der Einrichtung auch nach außen zu dokumentieren und darzustellen, sollte ein passender Name gefunden werden. Dabei sei der FBK ein wichtiger Ratgeber gewesen, hob Frau Wiedenbeck hervor. Mit der Namensgebung am 30. Juni 2005 sei der Vorschlag Grundschule „Friedrich Bödecker“ in die Tat umgesetzt worden. Friedrich Bödecker stehe für Freude am Lernen und Lesen. Als engagierter Lehrer habe Bödecker seine ganze Kraft darauf verwendet, Kindern und Jugendlichen seine Liebe zur Literatur weiterzugeben. Stets habe er sich bemüht, seine Begeisterung für Bücher auf die Schüler zu übertragen. Zudem sei die Namensgebung zugleich Verpflichtung gewesen, dem Schreiben und Lesen einen höheren Stellenwert einzuräumen, so die Schulleiterin weiter.

„Die Namensverleihung an die Lauchaer Schule ist im Sinne meines Großvaters. Es war eine große Überraschung. Wir haben uns sehr gefreut und gleich zugestimmt, als die Anfrage kam“, sagte die Enkelin des Pädagogen, Insa Bödecker. Mit ihrem Vater Hans Bödecker gehörte sie zur Namensgebung vor 15 Jahren in Laucha zu den Ehrengästen. Längst, so erläuterte die Schulleiterin, habe sich die Grundschule als lesende und schreibende Schule profiliert. Sie ist seither eine der beständigsten Partner im Schulschreiber-Projekt des Bödecker-Kreises.

Heftchen voller Anekdoten

Anlässlich des Namensjubiläums konnte die Schulleiterin Glückwünsche, Blumen und Präsente in Empfang nehmen. Über ihren eigenen Schulalltag, der allerdings schon einige Jahre zurückliegt, berichtete die VG-Bürgermeisterin. Sie sei stolz auf dieses Haus, das 1984 eingeweiht wurde und sich jetzt in Trägerschaft der Verbandsgemeinde befindet. Mit einem Heftchen voller Anekdoten der Oberschulschreiber, die sie während ihrer Lauchaer Zeit erlebten, überraschte die FBK-Geschäftsführerin. Sie freue sich, dass die Autoren stets mit offenen Armen empfangen werden und in der langen Zeit keine Routine eingetreten sei.

Wie Frau Heuchel erwähnte, würden die Schriftsteller gern das Schulprojekt übernehmen. Dem pflichtete auch der neue Oberschulschreiber Thomas Leibe bei: „Es ist für mich eine Ehre und zugleich eine große Verantwortung, die Erwartungen der kleinen Bödecker-Schulschreiber zu erfüllen“. Im Frühjahr wird der 15. Band mit Schulschreibergeschichten im Regal stehen.

Schulleiterin Christiane Wiedenbeck (v.l.) mit den Schulleiterinnen Ellen Kaulwell (Saubach), Nicole Reinboth (Freyburg) und Sabine Maibaum ( Eckartsberga).
Schulleiterin Christiane Wiedenbeck (v.l.) mit den Schulleiterinnen Ellen Kaulwell (Saubach), Nicole Reinboth (Freyburg) und Sabine Maibaum ( Eckartsberga).
Schröder
Gäste der Feier: der neue Oberschulschreiber Thomas Leibe sowie die beiden Autoren Katharina Mälzer und Andrè Schinkel.
Gäste der Feier: der neue Oberschulschreiber Thomas Leibe sowie die beiden Autoren Katharina Mälzer und Andrè Schinkel.
Schröder