SV Großgrimma besiegt Rot-Weiß Weißenfels Großgrimma besiegt Rot-Weiß Weißenfels: Zwei Spieler pausieren.

Hohenmölsen - Endlich ist der Knoten geplatzt und der erste Sieg in der Rückrunde perfekt. Der SV Großgrimma schlug in der Fußball-Landesklasse seinen Lieblingsgegner Rot-Weiß Weißenfels mit 3:1 (2:1) und konnte damit den Abstiegsplatz verlassen. Die Saalestädter bleiben Zweiter, obwohl sie im Rippachtal ihre Negativserie fortsetzten. Der letzte Erfolg gelang den Rot-Weißen vor siebeneinhalb Jahren am 1. November 2008.
Doch nach dem Abpfiff wusste Marco Heinrich nicht so recht, ob er lachen oder weinen sollte. „Das war eine überragende Teamleistung, die die Jungs abgeliefert haben. Aber wir haben uns den Sieg auch teuer erkauft. Für Martin König wird die Saison wohl gegessen sein. Auch auf Dustin Fritsch müssen wir am Samstag beim Gastspiel in Spora wegen der Ampelkarte sieben Minuten “, sagte der Großgrimmaer Coach.
Auf Traumsolo folgt tragische Verletzung
Während die Ausfallzeit von Fritsch überschaubar ist, wird König mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in diesem Jahr kein Fußball mehr spielen können. Der Angreifer, der mit einem unwiderstehlichen Solo das 1:1 in der 24. Minute erzielte, verdrehte sich eine Viertelstunde nach seinem Treffer bei einem fairen Zweikampf ohne gegnerische Einwirkung das Knie. „Die genaue Diagnose steht noch aus, aber ich vermute, dass Martins Kreuzband etwas abbekommen hat“, meinte Heinrich.
Der VfB Nessa Nessa konnte auswärts erneut nicht über seinen Schatten springen und kassierte im zehnten Gastspiel die neunte Niederlage. Beim zuvor in drei Spielen hintereinander sieglos gebliebenen TSV Leuna verloren die Schützlinge von Karsten Becker mit 1:2 (1:1) und liegen nur noch dank des besseren Torverhältnisses gegenüber der zweiten Mannschaft des SV Blau-Weiß Zorbau nicht auf einem Abstiegsplatz. Kevin Dilgner hatte die Hausherren in der 26. Minute in Führung geschossen. Nur sechs Minuten später konnte René Pertzel mit einem verwandelten Elfmeter diesen Rückstand ausgleichen.
Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel gelang Elia Wilke der Siegtreffer für Leuna. Die Nessaer drängten in der letzten halben Stunde mit aller Macht auf den Ausgleich, blieben aber beim Abschluss glücklos. Am Samstag wartet auf den VfB mit Blau-Weiß Günthersdorf die nächste hohe Hürde.
Zum Zeitpunkt der Verletzung hatten die Hausherren die Partie nach dem 0:1-Rückstand durch Kone Tabaly (20.), der den ersten Konter der Gäste erfolgreich abschloss, dank eines Rückkehrers bereits gedreht. Martin Liedemann gelang nach einer halben Stunde der Führungstreffer nach einem Querschläger eines Weißenfelser Verteidigers.
Der Angreifer machte mit seinem Tor zum 3:1 acht Minuten nach dem Wiederanpfiff den wichtigen Dreier perfekt. „Wegen eines Schulterrisses musste ich lange pausieren. Hinzu kamen noch zwei Trauerfälle in meiner Familie. Ich bin einfach nur glücklich, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Wir wollen die Landesklasse unbedingt halten“, erzählte Liedemann, der mit einem Siegerbier den Triumph mit seinen Teamkollegen feierte.
Trainer von Weißenfels zieht Fazit
Des einen Freud, des anderen Leid. Die Weißenfelser traten nach dem Abpfiff frustriert die kurze Heimreise an. Allerdings musste Henry Bleck fast sein letztes Aufgebot auf den Rasen schicken. Der angeschlagene Matthias Schünzel und Co-Trainer Thomas Otto standen als einzige Auswechselspieler auf dem Protokoll.
„Wir wussten, dass Großgrimma das Spiel machen wollte, haben etwas tiefer gestanden und auf Konter gelauert. Wir wollten es eng machen, um gegen ihre Zweikampfstärke anzugehen. Die Taktik ist bis zum Solo von König aufgegangen. In dieser Szene haben wir uns viel zu naiv angestellt. Die anderen beiden Gegentore haben wir durch individuelle Fehler begünstigt“, lautete das Fazit von Bleck.
Zweikämpfe entscheiden Sieg
Die Gäste strahlten nach dem Rückstand nur noch bei Standards Torgefahr aus. Die beiden Freistöße von Enrico Kowol parierte Großgrimmas Schlussmann Michael Müller. „Diese Niederlage ist ärgerlich und wäre auch mit dieser Besetzung zu vermeiden gewesen. Ausschlaggebend war, dass Großgrimma die Mehrzahl der Zweikämpfe gewann. Der Gegner wollte den Sieg mehr“, sagte Bleck, dessen Schützlinge nicht zum ersten Mal in der Rückrunde Punkte bei einem Abstiegskandidaten liegen ließen. (mz)