Glaube Glaube : Großes Fest der Gemeinde
Freyburg - Festlich geschmückt wird am Sonntag der Gemeindesaal sein. Im Hof werden an Ständen regionale und selbst gemachte Produkte angeboten. Viel Musik begleitet den Tag. Die Neuapostolische Kirche in Freyburg am Eckstädter Platz feiert Erntedank. „Gott sei Dank“ heißt deshalb auch das Motto. „Viele sprechen eher darüber, was sie nicht haben. Dabei gibt es vieles, für das man dankbar sein sollte. Der Erntedanktag ist ein guter Anlass, dies zu erkennen und damit Zufriedenheit zu erfahren“, sagt Hans-Jürgen Poege, Bezirksevangelist und zugleich stellvertretender Bezirksvorsteher des Kirchenbezirkes Leipzig der Neuapostolischen Kirche. Der Gottesdienst am 7. Oktober ab 10 Uhr und der Basar soll indes nicht nur ein großes Fest für die eigene Gemeinschaft sein. Der Erlös soll an das Caritas-Kinderheim „Edith Stein“ in Naumburg gehen.
Die hiesige Gemeinde, die mit 18 weiteren dem Kirchenbezirk Leipzig angehört, besteht derzeit aus rund 160 Mitglieder. Innerhalb der Religionsgemeinschaft werden diese Geschwister genannt. Die Gläubigen stammen jedoch nicht nur aus der Weinstadt, sondern auch aus Naumburg, Bad Kösen und Saubach. Denn Freyburg hatte in den vergangenen Jahren die Gemeinden aufgenommen. Seit 2008 leitet der Naumburger Ralf Lill als Vorsteher die Geschicke. Das heutige Domizil am Eckstädter Platz, einst ein Pferdestall, war in den 1950er Jahren erworben, in der Folgezeit mehrfach umgebaut worden und bietet heute mit einem würdigen Gemeindesaal reichlich Platz für das aktive Gemeindeleben. Zweimal findet in der Woche - am Mittwochabend sowie am Sonntagvormittag - ein Gottesdienst statt, den jedes Mal schätzungsweise 50 bis 60 Christen besuchen. Gebete und Lieder, eine freie Predigt und die Feier des Abendmahls sind Elemente dieser religiösen Feier.
Für die Predigt benötigen Lill und Poege sowie die weiteren der vier Mitglieder mit einem priesterlichen Amt kein Manuskript. „Und keiner der Prediger hat ein Theologie-Studium absolviert “, nennt Lill einen der großen Unterschiede zur katholischen und evangelischen Kirche. Gemein haben sie den Glauben an Jesus Christus und die Bibel als Grundlage. „Wir verstehen uns als Teil der Kirche Christi“, betont Poege. Die Ökumene spiele für die Neuapostolische Kirche, die aus einer Erweckungsbewegung im 19. Jahrhundert entstanden war und weltweit derzeit neun Millionen Christen umfasst, seit einigen Jahren eine verstärkte Rolle. Man habe das Ziel, das Evangelium zu verbreiten und als offene Gemeinde die Hoffnung neue Mitglieder zu gewinnen, aber man wolle keine Gläubige abwerben, sagt Poege. Neue Geschwister kommen auf verschiedenen Wegen in die Gemeinde: durch die Familie, durch die Suche nach einer „Heimstatt“, wie der Bezirksevangelist weiter ausführt. „Es gibt auch einige, die bisher noch nicht gläubig waren.“
Die Freyburger Gemeinschaft hat einen eigenen Kinder- sowie einen Flötenchor. Es gibt Angebote für Kinder und Senioren. „Musik spielt für uns eine wichtige Rolle. Wir wollen alle Altersgruppen ansprechen“, so Poege. Auch das Thema Seelsorge hat eine spezielle Bedeutung. Hinzu kommt als Besonderheit das sogenannte Entschlafenenwesen. Dreimal jährlich finden Gottesdienste zum Gedenken an die Verstorbenen statt.
