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Geschichte Geschichte: Einst ein "Jahrmarkt"

26.06.2017, 08:38

Was alljährlich zum Hussitenkirschfest als Peter-Pauls-Messe vor dem Marientor abgehalten wird, weist in früheren Jahren andere Namen auf. Laut städtischer Aufzeichnungen wurde die Messe bis ins 17. Jahrhundert als „Jahrmarkt“ bezeichnet. Erst später tauchte der Begriff Messe auf, dem die Namen der Schutzheiligen der Stadt, Peter und Paul, vorangestellt wurden. Im Original hieß sie „Petri-Pauli-Messe“. Dass diese im thüringisch-sächsischen Wirtschaftsleben einen führenden Platz einnahm und überregionale Bedeutung erlang, lag wohl dran, dass die Stadt an den Handelsstraßen Königsweg (von Frankfurt am Main kommend) und Frankenweg (Halle/Saale-Nürnberg) lag, welche sich einst am heutigen Marktplatz kreuzten.

Abgehalten wurde die Messe von 1278 bis ins frühe 19. Jahrhundert. Damit ist sie in Mitteldeutschland eine der ältesten Messen. Feilgeboten wurden auf ihr verschiedene Handelswaren von Stoffen, Pelzen, Garnen und Getreide über Bier und Wein bis hin zu Waid. 1514 verlieh Kaiser Maximilian I. der Stadt Naumburg Messeprivileg. Seither stand die Naumburger Messe mit der Leipziger in Konkurrenz, zog aber 1667 den Kürzeren, als das Messeprivileg an Leipzig ging. Naumburg erhielt dafür das Recht, einen Land- und Jahrmarkt abzuhalten. (jak)