Fußball Fußball: Lok unter Volldampf
zeitz/MZ. - Die Zeitzer waren trotz der neun Gegentore nicht unzufrieden mit ihrer Spielweise. "Wir wollten nicht zweistellig verlieren. Das ist uns gelungen. In der zweiten Hälfte konnten wir einige gut angelegte Konter fahren", sagt der Coach der Einheimischen Gunter Grimm. Die Gastgeber bestritten das Spiel ohne Vorbereitung, aus der Trainingspause heraus. Obwohl Victor Agoucha, der sich abgemeldet hat, in der Viererkette nicht mehr zur Verfügung steht, hält Grimm an dieser Abwehrformation fest. Gegen Lok begannen die Elsterstädter mit Hans Meier als einzige Spitze, einem Fünfer-Mittelfeld vor der Viererkette. "Wir müssen die Räume eng halten, dürfen Lok nicht zu viel Platz lassen", erläuterte Grimm die Taktik des Außenseiters. Und lange Zeit konnten die Zeitzer recht ordentlich dagegen halten.
Der Viertliga-Aufsteiger absolvierte ebenfalls sein erstes Testspiel nach der Sommerpause. Neu-Trainer Marco Rose hatte mit den Mittelfeldspielern Kevin Walthier (21, zuletzt Nürnberg II) und Andy Wendschuch (Bautzen) zwei Probespieler im Aufgebot. Letzterer zeigte seine Offensivqualitäten, schoss drei Tore. Der frühere Zeitzer Benjamin Knaack, der zuletzt beim HFC spielte hat das Vertragsangebot bei Lok nicht angenommen. Nach seiner Aussage wäre die Belastung bei den Leipzigern für ihn zu groß. Lok begann mit zwei Stürmern, vier Mittelfeldakteuren und der Viererkette. Der in der ersten Halbzeit im Kasten stehende Stammtorwart Christopher Gäng blieb wie zu erwarten war beschäftigungslos. Lok hatte Rico Engler und André Stratm
ann als Stürmer aufgeboten. Über die Außenpositionen sollten Kapitän Jens Werner und auf der linken Seite Waltier für Druck sorgen. Das gelang oft, obwohl die im ersten Abschnitt oft hohen Eingaben nicht immer ankamen. So stand es zur Pause nur 3:0 für die "Loksche" und bei Zeitz war man guter Dinge. Stadionsprecher Hajo Bartlau sagte scherzhaft: "Nur 3:0 für Lok. Es ist noch alles drin." Nach dem Wechsel tauschte der Regionalligist auf sieben Positionen aus. Die Gäste griffen die Zeitzer sehr früh an und Rose forderte bei Ballverlust schnelles umschalten. Der Druck auf das Tor der Einheimischen wurde größer. Torabschlüsse durch die Mitte, das forderte Rose, gab es jetzt öfter zu sehen. Aber die Hausherren konnten vor der Rekordkulisse von 426 zahlenden Zuschauern Konter setzen. Patrick Schellenberg wurde von Chris Menz gut angespielt. Doch "Schelle" kam in Rücklage und schoss drüber. "Das Ding hätte ich machen müssen", ärgerte er sich. Die Zuschauer, darunter viele Fans der Blau-Gelben, sahen nach dem Wechsel sechs sauber herausgespielte Tore. "Wir hatten im Aufbau noch Probleme. Das ist aber normal. Wir haben neue Spieler dabei. Die Laufwege müssen noch abgestimmt werden", sagte Loks Marcus Brodkorb. Er stieß mit seinem Traum-Führungstor in Chemnitz beim 2:0-Sieg gegen VfB im letzten Oberligaspiel die Aufstiegstür zur Regionalliga auf.
Beim Gastgeber waren mit Marcel Trexler (früher Zeitz und Droyßig) und Benjamin Kunold (Kretzschau) zwei Neuzugänge zu sehen. Die Juniorenspieler Rudolf Schimpf und Christopher Pauli wurden wie alle anderen zur Verfügung stehenden Akteure in der Schlussphase eingesetzt. "Das Spiel gegen Lok sollten alle miterleben", so Grimm.
Leipzig dürfte sich in Zeitz einige Sympathien erworben haben. Sie forderten kein Antrittsgeld. Die Gastgeber spendierten als Dank nach dem Spiel Bratwürster, Steaks und Getränke aus.