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Fußball-Landesklasse  Fußball-Landesklasse : Pietzonka übernimmt VfB Nessa

Von Carsten Roloff 23.06.2016, 16:55
Andreas Pietzonka (rechts) hat mit dem 1. FC Zeitz souverän die Landesliga gehalten.
Andreas Pietzonka (rechts) hat mit dem 1. FC Zeitz souverän die Landesliga gehalten. Alexander Grimm

Nessa - Nach dem Klassenerhalt in der Landesklasse Staffel 6 fielen sowohl den Kickern als auch den Vorstandsmitgliedern des VfB Nessa Felsbrocken der Erleichterung vom Herzen. Doch zu diesem Zeitpunkt stand die Mannschaft ohne Trainer da. Karsten Becker hatte nach der 0:2-Auswärtsniederlage am Himmelfahrtstag im Derby beim SV Großgrimma das Handtuch geworfen. Christian Sprafke, der interimsweise den Posten übernahm, hatte schon bei seinem Antritt erklärt, dass er nur bis zum Saisonende für die erste Männermannschaft zur Verfügung stehe.

Am 7. Juli beginnt Saisonvorbereitung

„Nach dem Verbleib in der Landesklasse hatte die Suche nach einem neuen Trainer oberste Priorität. Wir wollten jemanden holen, der von außerhalb kommt und der frischen Wind in unseren Verein bringt“, erklärte Teambetreuer Markus Hoppe.

Der VfB-Vorstand ist relativ schnell fündig geworden. Andreas Pietzonka, der bis zum 11. Juni noch beim Landesligisten 1. FC Zeitz auf der Trainerbank saß, wird in der kommenden Saison das sportliche Kommando beim VfB Nessa haben. Am 7. Juli beginnt der in Halle lebende Trainer mit der Vorbereitung auf das kommende Spieljahr. „Ich erwarte keine Wunder und gehe ohne Vorurteile an meine neue Aufgabe heran. Die Karten werden neu gemischt. Jeder fängt bei Null an. Wichtig ist, dass die Jungs mit Feuereifer dabei sind“, so der neue Mann auf der Trainerbank des VfB.

Andreas Pietzonka wurde am 5. August 1961 in Halle geboren. Schon seit frühester Kindheit jagte er dem runden Leder hinterher, spielte in der Bezirksliga für Halle-Neustadt sowie in der Landesklasse für Turbine Halle und Askania Nietleben. Bei Askania begann seine Trainerlaufbahn. Pietzonka betreute unter anderem die B-Junioren des VfL Halle 96 in der Regionalliga. In den vergangenen fünf Jahren trainierte er die Landesligisten Naumburger SV, Landsberg, Ramsin und Zeitz. (cr)

Nessa ist für den ehemaligen Bezirksliga-Kicker ein „böhmisches Dorf“. „Ich war schon auf vielen Sportplätzen in Sachsen-Anhalt unterwegs und habe mir unzählige Partien angeschaut. Doch den VfB Nessa habe ich noch nie beobachtet“, erzählte Pietzonka, der sich auf die neue Herausforderung aus mehreren Gründen freut. „Der Verein hat sich sehr um mich bemüht und keine Luftschlösser gebaut. Das habe ich leider schon anders erlebt. Außerdem ist es für mich reizvoll, mal wieder auf dem Dorf zu arbeiten. Ich weiß, dass gerade in kleinen Vereinen der Zusammenhalt besonders groß ist. Den habe ich beispielsweise zuletzt beim 1. FC Zeitz doch vermisst.“

Nach Lage der Dinge kann der Hallenser fast auf den kompletten Kader zurückgreifen. Von den Stammspielern wird nur Stürmer Christoph Streletzki aus beruflichen Gründen kaum zur Verfügung stehen können. Allerdings kann der Landesklasse-Verein, der vor allem wegen seiner Auswärtsschwäche in den Abstiegskampf geraten ist, auch noch keine Neuzugänge präsentieren. „Der Vorstand arbeitet aber daran. Es ist jedoch noch nichts spruchreif“, meinte der Trainer, von dessen Kontakten der VfB unter Umständen auch profitieren könnte.

Die Richtung des Trainers ist klar. Eine erneute Zittersaison soll unbedingt vermieden werden. „Der Verein muss das verkorkste Spieljahr abhaken und nach vorn schauen. Wichtig ist, dass wir in der sehr ausgeglichenen Staffel stabil unsere Leistung abrufen. Dazu werde ich in der Vorbereitung das passende taktische Konzept für das Team finden müssen“, sagte Pietzonka, für den die Sieglosigkeit seiner Schützlinge auf fremden Plätzen ein mentales Problem ist. „Den Jungs hat nur das Erfolgserlebnis gefehlt.“ Vielleicht kehrt der neue Besen alte Schwächen einfach weg. (mz)