Fußball-Kreisoberliga Fußball-Kreisoberliga: Opfer einer Fußballweisheit

Osterfeld/MZ - Wer vorne seine Chancen nicht nutzt, wird oftmals hinten bestraft. Diese alte Fußballweisheit traf am Sonntag auf Eintracht Profen zu. Der Staffelfavorit gastierte zum Kreisoberliga-Auftakt bei Grün-Gelb Osterfeld und war über weite Teile des Spiels die tonangebende Mannschaft. Die tapfer kämpfenden Gastgeber steckten aber auch nach dem Rückstand nicht auf und drehten die Partie - dank kaltschnäuzigerer Chancenverwertung - noch zum 2:1-Erfolg. Damit revanchierten sich die Matzturmstädter für die beiden Niederlagen in der vergangenen Spielzeit.
Profen gestaltete die erste Halbzeit einer insgesamt von beiden Mannschaften gut geführten Begegnung. Manfred Kitze prüfte nach rund 15 Minuten erstmals Silvio Friedel im Osterfelder Tor, der beim Schuss aus nächster Nähe einen guten Reflex zeigte. Die Eintracht setzte sich in der Folge immer mehr am 16er fest, Schüsse wurden jedoch meist geblockt. Nicht so nach 30 Minuten, als Tony-Axel Müller wunderbar von Franz Hirsch bedient wurde und locker zum 1:0 einnetzte. Osterfeld wurde nun angriffslustiger und kam ebenfalls zu Möglichkeiten - teils sogar richtig gute. Wie etwa nach klasse Doppelpass zwischen Tobias Zaumsegel und Sebastian Pfitzner. Zaumsegel verzog lediglich beim Abschluss. Bis zum Pausenpfiff wurden die Gastgeber immer gefährlicher.
Nach 53 Minuten köpfte Andre Heilmann ein
Diesen Eindruck konnten sie kurz nach dem Seitenwechsel nicht bestätigen und hatten sogar Glück: Als Profens Stev Radau eigentlich schon am letzten Verteidiger vorbei war und über dessen nach hinten ausgefahrenes Bein stolperte, hätte Schiedsrichter Maik Rehnert auf den Punkt zeigen können - wenn nicht sogar müssen. Aber offenbar war ihm die Sicht versperrt.
Die Osterfelder fanden aber schnell wieder in die Partie zurück und wurden für ihre nicht nachlassenden Bemühungen schließlich auch belohnt - wenn auch etwas glücklich: Nach 53 Minuten köpfte Andre Heilmann, nach einer Flanke vom an diesem Tag enorm stark auftretenden Carl-Thomas Lohrke, zum Ausgleich ein. Möglich war dies aber nur, weil Profens derzeitiger Torhüter Adrian Ursache sich beim Herauslaufen verschätzte. Wäre er auf der Linie stehen geblieben, hätte er den Ball wohl ohne Probleme festhalten können.
Im Fußball zählt nicht die Anzahl der Chancen
Bereits erwähnter Lohrke unterstrich seine Leistung, als er wenig später einen Schuss von Martin Kitze von der Linie kratzte. Einen strammen, aber unplatzierten Schuss von Tobias Kups konnte wiederum Friedel entschärfen. Das vorangegangene Solo war jedoch beeindruckend. Profen hätte zu diesem Zeitpunkt eigentlich klar führen müssen. Im Fußball zählt nun mal nicht die Anzahl der Chancen, sondern nur versenkte Bälle. Und so kam es, wie es kommen musste: Eine weitere lange aber äußerst gut getretene Flanke auf einen Osterfelder Angreifer brachte schließlich die Entscheidung. Sebastian Pfitzner war es, der den Siegtreffer erzielte (66.). Die Ballannahme misslang zwar erst, aber aus der Drehung und mit dem linken Fuß konnte er doch noch verwandeln. Gegen die Profener Schlussoffensive verteidigten die Hausherren mit Mann und Maus, hielten stand.
Trainer Holger Hackel war die Erleichterung und die Freude nach dem Abpfiff anzumerken. Endlich hatte es mal wieder für einen Sieg gegen den Lokalmatador gereicht. „Ein Remis wäre aber auch völlig in Ordnung gewesen“, sagte der Eintracht-Trainer Frank Hoffmann versöhnlich beim Abklatschen.
