Fußball - Kreisoberliga Fußball - Kreisoberliga: Eintracht Lützen und der VfB Nessa steigen auf

Teuchern/Kayna/MZ - Der TSV Eintracht Lützen ist nach einem 3:0-Sieg beim SV Teuchern neuer Meister der Fußball-Kreisoberliga und steigt in die Landesklasse auf. Eine Liga höher geht es auch für den VfB Nessa, der sich nach einem 9:0 bei Fortuna Kayna den zweiten Platz sicherte. Leer gehen dagegen der SV Blau-Weiß Zorbau II (8:1 gegen den SV Hohenmölsen), Eintracht Profen (8:1 in Bad Bibra) und der Naumburger BC, der beim 0:1 bei Wacker Wengelsdorf wohl nicht mehr an seine Aufstiegschancen geglaubt hatte, aus.
Damit endet die seit Jahren spannendste Kreisoberliga-Saison, in der bis zum Schluss noch alle fünf genannten Spitzenmannschaften die Chance auf Meisterschaft und Aufstieg hatten. Von der Dramaturgie her, aber war es am letzten Spieltag nur in Teuchern wirklich spannend. Denn sowohl in Kayna (Zwischenstand 5:0 für Nessa), als auch in Zorbau (4:0 für die Gastgeber) waren schon nach einer halben Stunde die Weichen klar auf Sieg gestellt.
Erlösung in der 83. Minute
In Teuchern stand es zu diesem Zeitpunkt nur 1:0 für die Lützener, für die Stephan Herrmann in der 21. Minute einen Handelfmeter sicher verwandelte. Die Schwedenstädter rannten zwar fast pausenlos auf das Tor der Gastgeber, vergaben aber weitere Chancen, vor allem durch Steve Richter. Dieser war es dann aber, der in der 83. Minute seine Mitspieler und die zahlreich angereisten TSV-Fans mit dem 2:0 erlöste. Denn in der zweiten Halbzeit waren es eher die Gastgeber, die einem Tor näher waren. „Respekt für den SV Teuchern, die haben wirklich alles gegeben. Das war nicht einfach heute“, sagte sich Lützens Trainer Heiko Angeli über die Leistung der bis dahin besten Rückrundenmannschaft. „Das wollen wir auch bleiben und werden deswegen hier nichts schenken“, kündigte Eik Reinhardt, Trainer des SV Teuchern, vor dem Spiel an.
Trotz, dass in der Kreisoberliga alle Entscheidungen gefallen sind, ist die Tabelle der Saison 2013/14 noch nicht endgültig. Denn bezüglich des abgebrochenen Spiels zwischen Teuchern und Burgwerben wird es am kommenden Mittwoch ein Sportgerichtsurteil geben. Dieses aber wird voraussichtlich mit einem 3:0-Sieg für den SV Teuchern ausfallen, wie Staffelleiter Steffen Deibicht mutmaßt.
Am 25. Mai wurde das Spiel in Teuchern in der 75. Minute beim Stand von 1:1 von Schiedsrichter Max Pfannschmidt abgebrochen. Norman Weber soll bei einer Auswechslung Pfannschmidt tätlich angegangen sein. Der Fall scheint aufrgund Zeugen klar zu sein.
„Ich freue mich, dass der SV die Sache noch spannend gemacht hat. Aber es ist egal, dass wir nicht Meister geworden sind. Hauptsache Aufstieg“, jubelte Jan Franke, Trainer des VfB Nessa, nach dem Kantersieg seiner Mannschaft beim Absteiger in Kayna. „So nach dem vierten, fünften Tor waren wir ziemlich entspannt. Aber wir hatten vor dem Spiel auch keine zittrigen Knie, waren schon recht siegessicher“, so Franke.
Letzter Aufstieg vor zehn Jahren
Gezittert wurde dagegen eher beim TSV Eintracht Lützen. „Da sind jetzt Zentner von uns abgefallen. Wir kannten so eine Situation ja gar nicht. Vor der Saison hieß die Zielstellung schon eher gefühlt Klassenerhalt. Und jetzt sind wir Meister. Wahnsinn“, konnte Heiko Angeli sein Glück noch gar nicht fassen. Zehn Jahre nach dem letzten Aufstieg, noch mit Angeli als Spieler, stehen die Schwedenstädter wieder in der Landesklasse. Aber daran wollte der TSV-Trainer noch gar nicht denken. „Heute wird erstmal ordentlich gefeiert und dann schauen wir weiter“, so Angeli, der nun drei Wochen weniger Vorbereitungszeit hat, da die Saison auf Landesebene schon Anfang August wieder beginnt. Gestern aber ging es erstmal nach dem Spiel mit Traktor und Kremser und natürlich entsprechenden Getränken langsam wieder zurück von Teuchern nach Lützen.
„Glückwunsch an die Eintracht. Wer am Ende oben steht, hat das auch verdient“, so eine fairer Jan Franke, der sich ebenfalls über eine längere Feier im heimischen Nessa freute. Zum Feiern war dagegen René Hillgruber, Trainer des SV Blau-Weiß Zorbau II, nicht so zumute. „Na ja, die Enttäuschung hält sich aber in Grenzen. Denn es war doch klar, dass sich Lützen und Nessa die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen würden“, so Hillgruber, der vor allem das 1:4 vor Wochen gegen Nessa als einen der Übeltäter für den Nicht-Aufstieg ausmachte. „Die ganze Sache ist umso ärgerlicher, weil es in diesem Jahr zwei Aufsteiger gibt. Darauf werden wir im Burgenlandkreis dann erstmal wieder ein paar Jahre warten müssen“, meinte Hillgruber.
Wenigstens ging seine Mannschaft nicht völlig leer aus. Denn zwischen seinem Stürmer Toni Kitschajew und Nessas Marcel Müller gab es noch ein Fernduell um die Krone des besten Torjägers in der Kreisoberliga. Beide hatten vor diesem letzten Spieltag jeweils 27 Tore erzielt. Müller traf in Kayna dann auch gleich noch dreimal, Kitschajew aber netzte gegen Hohenmölsen sogar fünfmal ein und sicherte sich so mit 32 Treffern die Auszeichnung des besten Torschützen.
