Fußball Fußball: Hitziges Derby

Zorbau/MZ - Der SV Blau-Weiß Zorbau hat nicht nur das Landesliga-Derby gegen den 1. FC Weißenfels gewonnen, sondern gleichzeitig auch die rote Laterne der Landesliga Süd an den Nachbarn aus Weißenfels weitergegeben. Nach dem 3:1-Erfolg kletterten die Blau-Weißen auf den 13. Tabellenplatz, neues Schlusslicht ist nun der 1. FC. Dieser muss sich mal wieder an die eigene Nase fassen, denn zwei der drei Gegentore gingen haarsträubende individuelle Fehlern der Weißenfelser Hintermannschaft um Torwart René Möbius voraus. „Wir haben selbst Schuld“, gestand FC-Trainer Thomas Müller, der süffisant ergänzte: „Die Zorbauer wissen wahrscheinlich selber nicht, warum sie dieses Spiel gewonnen haben.“ Sein Gegenüber Maik Kunze war hingegen mit der kämpferischen Leistung seiner Mannschaft zufrieden. „Das haben wir gut gemacht. Nur haben wir zu wenig Fußball gespielt und am Ende eine Vielzahl an Torchancen liegengelassen“, so der Trainer von Blau-Weiß Zorbau.
Seine Mannschaft ließ in den Anfangsminuten zunächst die Gäste das Spiel gestalten, während der SV auf Konter und Fehler der Weißenfelser lauerte. Und Letztere gab es auch. Elf Minuten waren gespielt, als FC-Keeper Möbius einen Ball seinem überraschten Mitspieler Gaetano Gesualdi in den Rücken spielte. Der Zorbauer Daniel Micenko schaltete blitzschnell, schnappte sich den Ball und netzte zur Zorbauer Führung ein. Drei Minuten später legte er einen weiteren Treffer nach und wieder sahen Möbius und Gesualdi nicht gut aus. Ein Missverständnis bei der Ballrückgabe nutzte Micenko gnadenlos aus und erhöhte auf 2:0. „Wir wussten, dass der FC in der Abwehrreihe wenig Selbstvertrauen hat. Unser Ziel war es, einfachen Fußball zu spielen und wir konnten diese zwei krassen Fehler gut ausnutzen“, kommentierte Maik Kunze diese beiden Szenen.
Der FC ließ sich durch die unglücklichen Gegentore verunsichern und hatte so Schwierigkeiten, sein Spiel aufzuziehen. Erst gegen Ende des ersten Durchgangs war der Schock überwunden und die Gäste spielten sich ein paar Tormöglichkeiten heraus. Eine davon nutzte Ronny Scharf zum Anschlusstreffer (44.). Saif Al Abri scheiterte zunächst mit einem Schuss von der linken Seite an SV-Torwart Matthias Henze. Dieser konnte den Ball aber nicht richtig klären, so dass Scharf das runde Leder über die Linie stocherte. Kurz darauf noch mal Aufregung. Gesualdi schoss auf der Linie den eigenen Mann an. Die Gäste sahen den Ball im Tor, doch Schiedsrichter Mario Jeske entschied anders. Es blieb beim 2:1. „Uns wurde ein klares Tor nicht anerkannt“, so Müller, der den Ball hinter der Linie gesehen hat.
Nach der Pause drückte Weißenfels weiter und wieder stand der Schiedsrichter im Mittelpunkt. Ein Freistoß des FC landete im Tor, doch Jeske pfiff den Angriff ab, ohne dass ein Grund ersichtlich war. Denn auch die Fahne blieb unten. Auf der anderen Seite köpfte Phil Hoffmann nach 70 Minuten eine Ecke zum 3:1 ein. Dann wurde es hitzig. Zuerst flogen Michal Durila und Max Göhring mit Gelb-Rot vom Platz. Danach gerieten Isaque Dias und Patrick Baudisch aneinander. Dias hatte zuvor seinen Gegenspieler in Höhe der Mittellinie von den Beinen geholt. Baudisch schlug ihm darauf mit der Hand ins Gesicht. Beide sahen für ihre Aktionen die rote Karte. „Beide Platzverweise waren total sinnlos und unnötig“, meinte Kunze. Spielfluss kam nun aufgrund vieler weiterer Nicklichkeiten nicht mehr zu Stande, so dass es beim 3:1 blieb. „Diese Fehler ziehen sich wie ein roter Faden durch die Saison. Wir müssen diese jetzt abstellen, dann werden wir nächste Woche gegen Stedten punkten“, so Thomas Müller.
Zorbau: Henze, Aguocha, Hietzscholdt, Göhring, Proschwitz, Baudisch, Witt (33. Hoffmann), Micenko, Charalampos, Palme, Schnelle
Weißenfels: Möbius, Gesualdi, Durila, Melnyk (90. Unholzer), Löbnitz, Zimmermann, Pfannschmidt, Schwarf, Barthmuß, Al Abri, Hammerschmidt (Dias 59.)
