Fußball Fußball: Basteln fürs neue Outfit
Hohenmölsen/MZ - „Paul“ verbringt diese Tage bei Domenik Oehler. Domenik, das ist der F-Junioren-Tormann des SV Großgrimma. „Flummi“, so der Team-Spitzname des Neunjährigen, war im letzten Kreisligaspiel der Saison einer der Besten auf dem Platz und durfte „Paul“ deswegen mit nach Hause nehmen. Im Spitzenduell gegen Zorbau/Leißling sicherten sich die Großgrimmaer Zwerge mit einem 1:1 den Staffelsieg der Weißenfelser Klasse - ungeschlagen.
Dennoch flossen unmittelbar nach dem Abpfiff erst einmal ein paar Tränen. „Sie wollten unbedingt gewinnen“, erzählt Trainer Dirk Kelka. Zum Trost sei „Paul“, das Maskottchen der derzeit zehnköpfigen Gruppe, da. „Der Teddybär begleitet uns von Anfang an, also seit knapp drei Jahren“, erzählt Kelka. Der Coach weiß selbst nicht mehr so genau, woher das Plüschtier eigentlich genau kommt. „Ich glaube eine der Mütter eines ehemaligen Spielers hatte ihn mal mitgebracht.“
Seither ist „Paul“ Seelentröster und Glücksbringer gleichermaßen. Und Glück, das hat der Teddy den acht Jungen und zwei Mädchen reichlich beschert. Mit 110 geschossenen Toren und nur selbst zehn kassierten Gegentreffern dominierten die Großgrimmaer im Bereich Weißenfels und gelten für das Kreisfinale zusammen mit dem FC Zeitz (Sieger der Staffel 3) als Favorit. Am 14. Juni treffen diese beiden Teams sowie der noch an diesem Wochenende zu ermittelnde Naumburger Staffelmeister Bad Kösen oder JSG Naumburg aufeinander.
Nur im Kreispokal hatten die SV-Küken Pech. Da erwischte es Großgrimma gleich in der ersten Runde. Ausgerechnet gegen Lützen, das man zum Ligaauftakt noch mit 11:0 vom Platz gefegt hatte, setzte es nur zwei Wochen später ein überraschendes 0:2. „Das nehme ich aber auf meine Kappe“, stellt sich Kelka vor seine Schützlinge. „Bei uns waren zwei Abwehrspieler krank und da wir das Ligaspiel so dominiert hatten und in der Verteidigung nichts zu tun bekamen, sind wir angetreten“, erzählt der Coach. Doch Lützen schickte seinen älteren F-Jugend-Jahrgang, der bereits in der E-Jugend mitspielt.
Für seine Fehleinschätzung wurde Kelka von seinen Spielern aber weder gefeuert noch entmachtet. Denn gemeinsam mit Co-Trainerin Doreen Fuchs hat der erfahrene Übungsleiter die perfekte Mischung aus Spaß und Ehrgeiz gefunden. „Wir haben keine überragenden Talente, die Spiele im Alleingang gewinnen. Bei uns ist der Team- und Kampfgeist das entscheidende“, betont Kelka. Da passt es ins Bild, dass Emelie Rödiger, die seit einem halben Jahr verletzt pausieren muss, dennoch immer wieder zum Anfeuern kommt.
Zuletzt gab es von der MZ und Fielmann noch einen Trikotsatz oben drauf. „Wir haben im März die Ausschreibung in der MZ gelesen“, so Kelka, der sich mit seinen Kindern gleich ans kreative Werk machte. Ihre Bewerbung: Eine Tapetenzeitung mit Steckbriefen, Fotos und selbst gemalten Bildern wurde als Zuckertüte verpackt und bei der MZ in Weißenfels abgegeben. Die Mühe zahlte aus. Schon zwei Tage später stand Großgrimma als einer der Gewinner fest.
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