Fremdstoffe im Biomüll Fremdstoffe im Biomüll: Jetzt gibt es die Rote Karte für "falsche" Tonnen

Zeitz/Weißenfels - Dass Biotonnen ausschließlich zum Sammeln von biologischem Abfall vorgesehen sind, ist für einen Großteil der Bürger in der Elsterregion selbstverständlich.
Da aber der Bioabfall im Burgenlandkreis in den vergangenen Jahren immer noch mit einem Fremdstoffanteil von rund zehn Prozent das Kompostwerk Weißenfels erreichte, hat die Abfallwirtschaft Sachsen-Anhalt Süd (Awsas) im September die „Aktion Biotonne“ ins Leben gerufen.
Sie umfasste einerseits eine breit angelegte Informationskampagne und andererseits Kontrollen der Biotonnen im Rahmen der Entsorgungstouren.
Fremdstoffe im Biomüll: Bisher gelbe Verwarnkarte
„Als falsch befüllt erkannte Biotonnen erhielten bislang eine Gelbe Verwarnkarte, die nun ab Ende Januar durch die Rote Karte ersetzt wird“, wird in einer jetzt von der Abfallwirtschaftsanstalt veröffentlichten Pressemitteilung angekündigt.
Anstoß für die „Aktion Biotonne“ ist der Anteil von rund 3.200 Tonnen Fremdstoffen, die jährlich im Bioabfall des Burgenlandkreises festgestellt wurden. „Da diese nicht dem Kompostierungsprozess zugeführt werden dürfen, müssen sie vor der Weiterverarbeitung für Kosten in Höhe von rund 380.000 Euro pro Jahr aus dem Bioabfall entfernt werden“, heißt es in der Mitteilung weiter.
Fremdstoffe im Biomüll: Plastik ist größtes Problem
Die Notwendigkeit der Maßnahmen begründe sich außerdem durch neue gesetzliche Regelungen des Gütezeichens für Kompostqualität. Den größten Problemstoff stelle dabei der Plastikabfall dar. Einerseits lasse sich dieser nur teilweise herausfiltern, bevor er weiterverarbeitet werden könne.
„Andererseits kann Plastikabfall große Schäden im natürlichen Kreislauf verursachen, sobald einzelne Bestandteile in die Weiterverarbeitung gelangen und nicht ordnungsgemäß recycelt werden“, wird argumentiert.
Verbot von Plastiktüten gefordert
Dieser Entwicklung begegnet die Europäische Union aktuell mit Maßnahmen wie dem Verbot von Plastiktüten oder dem Plan eines sortenreinen Rücknahmesystems.
In den vergangenen Monaten startete die Abfallwirtschaftsanstalt deshalb unter dem Motto „Nur Bio in die Tonne“ eine breit angelegte Informationskampagne. Die Bürger wurden dabei auf verschiedene Weise informiert. Dazu zählten die telefonische Beratung, Artikel in Zeitungen, Informationsaufkleber an den Biotonnen, Bildungsarbeit und Gespräche mit Vermietern.
Fremdstoffe im Biomüll: Ein Videoclip mit Augenzwinkern
Im Rahmen dieser Aufklärungsphase entstand auch ein neuer Videoclip, in welchem auf unterhaltsame Art und mit einem „Augenzwinkern“ noch einmal erklärt wird, worauf beim Befüllen der Biotonne zu achten ist.
Zudem erhält der Zuschauer in diesem Film, der im Internet auf www.awsas.de unter der Rubrik Aktuelles angesehen werden kann, noch einmal wissenswerte Informationen über die Weiterverarbeitung im Weißenfelser Kompostwerk.
Fremdstoffe im Biomüll: Keine Entsorgung mehr
Ab Ende Januar werden die Gelben Karten durch Rote Karten abgelöst, kündigt nun die Abfallwirtschaftsanstalt an. In der Mitteilung heißt es dazu: „Sobald in den Biotonnen Fremdstoffe festgestellt werden, wird der Bioabfall ab sofort nicht mehr entsorgt. Die stehengelassene Tonne wird dann mit einer Roten Karte, die in ihrem Aussehen einer Kofferbanderole gleicht, versehen.
Dem Eigentümer bieten sich nach Erhalt dieser Karte zwei Möglichkeiten: Entweder er entfernt sämtliche Fremdstoffe aus der Tonne und stellt diese nachsortiert zur darauffolgenden Bioabfalltour wieder bereit oder er lässt den Inhalt der fehlbefüllten Biotonne als Restabfall auf der anschließenden Restabfalltour gebührenpflichtig entsorgen. Nur in den Fällen, bei denen die Entsorgungsgesellschaft Egsas die Biotonne von ihrem dauerhaften Stellplatz auf dem Grundstück abholt, muss die Rote Karte an der Biotonne verbleiben, wenn diese auf der Restabfalltour geleert werden soll.“
Weitere Informationen unter Telefon 034445/2230 oder per E-Mail an die Adresse [email protected], im Internet: www.awsas.de (mz)