Fremdstoffe im Biomüll Fremdstoffe im Biomüll: Entsorger verteilt erste rote Karten

Weißenfels - Im Burgenlandkreis sind die ersten roten Karten an Biotonnen angebracht worden. Wie die Abfallwirtschaft Sachsen-Anhalt Süd auf Anfrage mitteilte, hat vor wenigen Tagen planmäßig die „rote Phase“ der langfristig angelegten Aktion „Nur Bio in die Tonne“ begonnen.
Hintergrund der Kampagne: Die Abfallwirtschaft will den Anteil von Fremdstoffen in den Biotonnen, der in den vergangenen Jahren bei rund zehn Prozent lag, auf rund ein Prozent senken. Und das bis Mitte dieses Jahres, weil dann verschärfte gesetzliche Regelungen für die Qualität des aus den Bioabfällen gewonnenen Kompost in Kraft treten.
Rote Karten für Biomüll-Sünder: Wie viele wurden bisher erwischt?
Seit September vergangenen Jahres läuft eine umfangreiche Aufklärungskampagne. Nachdem auf den Touren im Burgenlandkreis zunächst gelbe Karten an nicht sachgerecht gefüllten Biotonnen verteilt wurden, hat die Abfallwirtschaft nun die letzte Stufe der Aktion gezündet.
„Wir haben in den ersten Tagen pro Entsorgungstour etwa fünf rote Karten verteilen müssen“, berichtet Katrin Stehfest, bei der Abfallwirtschaft verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit. Bei rund 500 Leerungen pro Tour sei das also etwa ein Prozent. Dieser Anteil bewege sich im erwarteten Rahmen.
Vor allem in anonymen Wohnvierteln wird die Biotonne falsch befüllt
Die ersten Tage der „roten Phase“ hätten zudem eine weitere Erfahrung bestätigt: Die meisten falsch gefüllten Tonnen werden in jenen Wohngegenden festgestellt, in denen die Anonymität am größten ist. Man sei deshalb im Kontakt mit den Wohnungsunternehmen, um dort Wege zur Entspannung der Situation zu finden.
Die Kampagne, mit der die hiesige Abfallwirtschaft Vorreiter in Mitteldeutschland ist, wird in den nächsten Wochen fortgesetzt. Für die Kontrollen der Müllbehälter wurden drei Fahrzeuge der Entsorgungsgesellschaft Sachsen-Anhalt Süd GmbH mit Detektoren ausgestattet, die Fremdstoffe wie Plastik, Glas oder Metall erkennen. (mz)