Floorball-WM Floorball-WM: Mit Blumen und Kampf Herzen erobert

OSTRAVA/MZ/ST - Das Aufwärmen beendeten die deutschen Floorball-Frauen am Donnerstagabend vor dem Viertelfinale der Weltmeisterschaft in Tschechien etwas früher als ihr Gegner, die favorisierten Schweizerinnen. Dann verschwanden sie kurz in den Katakomben der Sportarena von Ostrava und kehrten kurz darauf mit Blumen in das Rund zurück. Mit dabei acht aktuelle beziehungsweise ehemalige Spielerinnen des deutschen Meisters UHC Weißenfels: Pauline Baumgarten, Jenny Horn, Indra Reck, Katja Leonhardt, Sara Patzelt und Laura Neumann sowie Madeleine Heiskanen (ehemals Vogt) und Andreas Gerdes (Zscherben).
Die Blumen, mit einer herzförmigen Karte und dem Spruch „Thank you - Team Germany“ versehen, verteilte die Mannschaft dann an freiwilliger Helfer, Organisatoren, Schiedsgericht, Fotografen und Zuschauer. Jenny Horn: „Wir wollten uns damit bei allen Beteiligten im Umfeld bedanken, die uns das alles ermöglichen. Es ist für uns eine große Ehre, in einem WM-Viertelfinale spielen zu dürfen.“ Die Herzen eroberten die deutschen Damen nicht nur mit dieser Aktion. Auch bei der anschließend erwarteten Niederlage (0:8) gegen die mehrfachen Vize-Weltmeisterinnen machten sie mit couragierter Darbietung sportlich auf sich aufmerksam.
Auf die Abwehr konzentriert
Deutschland, das bis dato ungeschlagen durch das Turnier kam – was parallel nur Titelverteidiger Schweden und eben den Eidgenossinnen gelang – war klarer Außenseiter. Bundestrainer Simon Brechbühler (27), selbst Schweizer, ging jedoch entspannt ins Duell. Alle Spielerinnen waren fit und kamen in den Genuss, gegen die Champions von 2005 anzutreten. Auch Baumgarten, die sich im Duell gegen Russland (2:1) in der Schlussphase am rechten Fuß verletzte, war auf dem Feld.
Auf die Abwehr fokussiert, gingen die Brechbühler-Schützlinge ins Match. „Wir haben uns nicht versteckt und hatten sogar ein paar gute Chancen“, meinte die 22-Jährige Horn. Vor allem im ersten Drittel biss sich die Schweiz förmlich die Zähne aus. Im weiteren Verlauf traute sich Deutschland phasenweise mehr, was mit sehenswerten Möglichkeiten belohnt wurde. Gerade Heiskanen setzte sich mit Schüssen und Vorlagen in Szene, wurde am Ende dafür zur besten deutschen Spielerin gekürt. Nun trifft Deutschland in der Platzierungsrunde um die Ränge fünf bis acht heute Abend um 20 Uhr auf Norwegen.
