Floorball-U-19-WM Floorball-U-19-WM: Weißenfelser Kuch ist der Star der Nationalmannschaft

Helsingborg - Die deutsche Junioren-Nationalmannschaft hat bei der Floorball-U-19-Weltmeisterschaft im schwedischen Helsingborg souverän als Gruppenerster das Halbfinale erreicht. Im dritten und letzten Gruppenspiel feierte das Team um die Weißenfelser Martin Gladigau und Axel Kuch am Maifeiertag mit einem 16:1-Erfolg (7:0, 4:1, 5:0) gegen Australien den dritten klaren Sieg. In den Tagen zuvor bezwangen die deutschen Talente bereits Japan mit 18:1 und Estland mit 9:3.
„Wir wollten unbedingt als Gruppenerster ins Halbfinale einziehen. Entsprechend motiviert gingen wir auch zur Sache“, erklärt Martin Gladigau, der den Beginn des Spiels allerdings von der Bank erlebte. Junioren-Bundestrainer Thomas Berger nutzte in der Partie gegen Australien, vor der Deutschland quasi schon als Halbfinalist feststand, die Chance, einige seiner Führungsspieler zu schonen. Der Center Gladigau, der in den ersten beiden Gruppenspielen bereits zwei Tore erzielte und drei Vorlagen beisteuerte, fand sich nach seiner Hereinnahme schnell zurecht. Außerhalb des Rampenlichts macht er sich als engagierter und spielintelligenter Strippenzieher im deutschen Team verdient.
Anstatt sich den möglichen Halbfinalgegner, der in der Parallelgruppe bis zum späten Freitagabend zwischen Dänemark, Kanada und den USA ausgespielt wurde, anzuschauen, begrüßten die deutschen Spieler in ihrem Camp lieber die mitgereisten Eltern bei Kaffee und Kuchen.
Nicht ohne Grund: Denn schon im Halbfinale am Sonnabend wird es vielleicht auch auf den Anhang - gegen Australien waren es gut 100 außerordentlich lautstarke Schlachtenbummler - ankommen, meint
U-19-Bundestrainer Berger: „Außerdem bekommen die Jungs von ihren Eltern noch einmal ganz anderen positiven Zuspruch. Das tut ihnen gut.“
Deutlich extrovertierter ist Axel Kuch in Helsingborg unterwegs. Der nach Finnland abgewanderte Ex-UHC-Crack haute gegen die Australier erneut einen lupenreinen Hattrick raus. Allerdings ließ er sich am frühen Freitagnachmittag vergleichsweise Zeit. Knapp vier Minuten brauchte er, um den Zwischenstand im ersten Drittel von 3:0 auf 6:0 zu erhöhen. Am Donnerstag, im Spiel gegen den direkten Mitkonkurrenten um den Gruppensieg aus Estland, gelang ihm ein solches Kunststück in lediglich 52 Sekunden.
Kuch ist bislang zweifelsfrei der Star des deutschen Teams, welches mit der Traumquote von 43 geschossenen zu fünf kassierten Toren in drei Spielen international für Aufsehen sorgen konnte. Diese Aufmerksamkeit spürt Kuch, der insgesamt schon elfmal traf und drei Assists - die Vorbereitung von Tore n seiner Mitspieler - sammelte, am eigenen Leib: „Ich habe tatsächlich reichlich Feedback via Facebook erhalten. Sogar von vielen Leuten, die ich überhaupt nicht kenne. Das freut einen natürlich.“
Trotz aller Überlegenheit, die das deutsche Team abgesehen von kleineren Schwächephasen bislang an den Tag legte, gehen die deutschen Spieler sehr bewusst mit der schwierigen Ausgangssituation um. Denn nach den zwei schwächeren Gegnern Japan und Australien sowie den klar beherrschten Mitfavoriten Estland warten nun am Finalwochenende ganz andere Kaliber. „Wir haben uns bislang viel Selbstvertrauen erspielt. Und wir wissen, dass wir defensiv richtig gut stehen und immer zu geilen Chancen kommen, wenn wir den Ball laufen lassen“, sagt Gladigau, dem es dabei vollkommen egal war, auf welchen Gegner sein Team am heutigen Sonnabend um 16 Uhr treffen würde. Gladigau tönt dann auch völlig selbstbewusst: „Wir sind bereit und hauen jeden weg.“
Die Partie gibt es am Sonnabend im Livestream im Internet auf der Seite www.floorball.de.