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Floorball - SV Tröglitz Floorball - SV Trölitz: Die Grenzen erreicht

Von Matthias Voss 03.07.2016, 10:10
Feuer und Flamme sind die Kinder beim TSV Tröglitz für den Floorballsport.
Feuer und Flamme sind die Kinder beim TSV Tröglitz für den Floorballsport. René Weimer

Tröglitz - Manchmal muss Gerhard Schürmann schon mal etwas lauter werden, um seine Truppe wieder zur Ordnung zu bringen. Aber das ändert nichts daran, dass der Trainer und Abteilungsleiter der Floorballer im TSV Tröglitz stolz auf seine Jugendmannschaft ist. „Die Schul-Liga im Burgenlandkreis haben wir als Zweiter hinter der Beuditzschule Weißenfels abgeschlossen. Bei den Kinder- und Jugendspielen hatten wir die aber noch geschlagen und das Turnier gewonnen“, so Schürmann. Doch diese Erfolge sind für die Tröglitzer schon das höchste des Machbaren. Denn eine Weiterentwicklung ist aufgrund der Bedingungen in der kleinen Gemeinde nicht möglich.

„Wir würden auch gern Regionalliga spielen und dort gegen die großen Floorballvereine wie den UHC Weißenfels antreten. Aber dazu haben wir einfach nicht die passende Sporthalle“, erklärt Schürmann. Und tatsächlich ist die Turnhalle der Grundschule in Tröglitz so klein, dass nicht einmal ein Kleinfeld aufgebaut werden könnte. Vor dem Training muss Schürmann Eingänge, Sprossenwände und ähnliche Hindernisse mit auf die Seite gekippten Bänken abdecken, damit die Lochbälle nicht ständig verschwinden. So macht der Alleinunterhalter das Beste aus der Sache. Die Tore sind zumindest in Originalgröße und wurden genauso vom TSV angeschafft wie die Kellen und Bälle. 13 Spielerinnen und Spieler im Alter von fünf bis zwölf Jahren, wobei die meisten im passenden U-13-Alter sind, gehören zur Mannschaft. Und die stammen ausschließlich aus der Region, aus Tröglitz selber, aber auch aus Rehmsdorf und Zeitz.

Nachwuchs immer willkommen

2008 wurde die Abteilung gegründet, die Idee dazu stammt von der damaligen Hort-Mitarbeiterin Suza Hädrich. „Sie wollte aber selber nicht mitarbeiten und hatte dafür mich gefragt. Ich hatte zwar überhaupt keine Ahnung von Floorball. Aber mit ein paar Lehrgängen vom Verband habe ich mich schnell reingefuchst“, erinnert sich Schürmann. Über die Jahre hinweg gab es immer mal wieder Unterstützung von außerhalb, vor allem natürlich vom großen Nachbarn aus Weißenfels. „Wir fahren immer mal wieder für ein Extratraining zum Bundesligatorwart Lars Schauer. Und es waren auch schon Erstligaspieler vom UHC bei uns.

Aber der große Höhepunkt war das Einlagespiel, das wir im Rahmen der U-19-Weltmeisterschaft in Weißenfels geben durften“, ist Schürmann noch heute stolz auf den Auftritt in der Weißenfelser Stadthalle.

Die ersten Jahre gab es nur Training, „aber das war den Kindern auf die Dauer gesehen natürlich zu wenig. Deswegen waren wir froh, dass die Schul-Liga eingeführt wurde. Und mittlerweile gehören wir auf diesem Niveau ja zu den besten Mannschaften im Burgenlandkreis“, so der Tröglitzer. Doch auf ewig fällt es auch Schürmann nicht leicht, die Kinder bei der Stange zu halten. „Aus der Erfahrung heraus, hören die Mädchen und Jungen im Alter von 14 Jahren auf mit dem Sport. Ich wüsste nicht, dass noch jemand aus der Anfangszeit von vor acht Jahren Floorball spielt. Auch nicht in Weißenfels“, sagt Schürmann. Deswegen würden immer wieder neue Kinder gebraucht und sind gern gesehen in der Sporthalle.

Den Kindern in und um Tröglitz soll einfach mal was anderes als Fußball geboten werden, deswegen will Schürmann den Floorball beim TSV nicht sterben lassen. Und deswegen lebt auch der Traum von einer größeren Halle weiter. (mz)