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Floorball-Nationalmannschaft Floorball-Nationalmannschaft: Weißenfelser Duo für die WM qualifiziert

Von Mathias Liebing 02.02.2014, 19:30
Gespielt wird Floorball mit einem meist aus Carbon gefertigtem Leichtschläger und einem gelochten Plastikball. Dieser kann bis zu 200 km/h erreichen.
Gespielt wird Floorball mit einem meist aus Carbon gefertigtem Leichtschläger und einem gelochten Plastikball. Dieser kann bis zu 200 km/h erreichen. schulz/Symbol Lizenz

Nijmegen/MZ - Die deutsche Floorball-Nationalmannschaft der Männer hat sich den Traum von der Weltmeisterschaft erfüllt. Als bester Drittplatzierter aller europäischen Qualifikationsgruppen darf das Team um die Weißenfelser Tim Böttcher und Matthias Siede im Dezember an der WM-Endrunde im schwedischen Göteborg teilnehmen. Der abschließende 9:3-Sieg am Sonnabendvormittag gegen Großbritannien spielte dabei schon keine Rolle mehr. Maßgeblich waren die hohen Siege gegen Österreich und die Niederlande sowie die knappe 2:6-Niederlage gegen Tschechien, die Deutschland das beste Torverhältnis aller Gruppendritten sicherten.

Weißenfelser nutzen Chance

Böttcher und Siede hatten im niederländischen Nijmegen großen Anteil am Gelingen dieser Unternehmung. In der im Vergleich zur Herren-WM 2012, bei der Deutschland sensationell Vierter wurde, noch einmal stark verjüngten Mannschaft, erspielten sich beide Schlüsselrollen. „Tim und Matze gehören zu denjenigen Spielern, die die Chance sich anzubieten, ausgezeichnet genutzt haben“, lobte Bundestrainer Philippe Soutter und setzt damit möglicherweise bereits einen Fingerzeig für die WM-Teilnahme beider Weißenfelser.

Böttcher lobt Teamspirit

Der 23-jährige Böttcher freute sich über die gezeigte Mannschaftsleistung und lobte den sensationellen Teamspirit. Gleichzeitig hofft er aber, dass nun alle Kräfte für die Vorbereitung der WM-Endrunde gebündelt werden: „Es wäre schade, wenn die in den letzten Wochen an den organisatorischen und finanziellen Bedingungen der Nationalmannschaft laut gewordene Kritik jetzt verpufft.“ Konkret wünscht sich der Weißenfelser Verteidiger, der allen voran im Spiel gegen Tschechien an der Seite von UHC-Akteur Siede seine große internationale Klasse unter Beweis stellen konnte, drei bis vier Trainingslager inklusive einiger Vorbereitungsspiele. Hintergrund: Seit der Herren-WM 2012 gab es für das Herren-Team gerade eine Trainingslagermaßnahme, die nur von wenigen etablierten Nationalspielern wahrgenommen wurde.

Deutschland in der Entwicklung

„Wir haben uns in den Niederlanden als eingeschworene Gruppe formiert. Und genau hier liegt ja der Schlüssel vergraben. Die Nationalspieler, die Vereine und Landesverbände müssen lernen, dass sie nichts anderes sind als Floorball Deutschland“, sagt Bundestrainer Philippe Soutter, der konstatiert, dass das sportliche Niveau des Floorball-Entwicklungslandes Deutschland sich zuletzt stark entwickelt habe, aber das organisatorische Level noch nicht hinterher komme. Soutter: „Solche Entwicklungen sind mit Blick auf 30 bis 40 Jahre Schweizer Floorballgeschichte aber vollkommen normal.“

Bei der WM-Endrunde vom 5. bis 14. Dezember in Göteborg, die mit über 200 000 Zuschauern und durch bereits fixierte Fernsehverträge 23 Millionen Fernzuschauer für Superlative im Floorball sorgen soll, trifft Deutschland bereits in der Vorrunde nur auf Weltklasseteams. Denn aufgrund der sehr guten Ergebnisse der vergangenen beiden Jahren wird das junge Team unter die Top Acht eingeordnet. Der Traum hat für die Weißenfelser Böttcher und Siede trotz schwieriger Rahmenbedingungen also gerade erst begonnen.

Mehr zum Thema Floorball und WM unter www.floorball.org.