Floorball-Bundesliga Floorball-Bundesliga: UHC Sparkasse Weißenfels ist Deutscher Meister

Weissenfels - Der UHC Sparkasse Weißenfels ist und bleibt deutscher Meister im Floorball. Mit einem 5:3 (1:0/1:2/3:1) vor über 500 Zuschauern in der Stadthalle Weißenfels entschied er auch das zweite Finalspiel in der Best-of-three-Serie gegen den TV Lilienthal für sich.
Dabei „entschädigte“ das allerletzte Saisonspiel der Liga für die gepflegte Langeweile, die die Weißenfelser in der Spielzeit 2015/16 in der Liga verbreiteten. Denn alle 22 Spiele wurden, größtenteils sehr deutlich, vom UHC gewonnen.
Respekt für den Zweitplatzierten
Das letzte Spiel aber war an Spannung und Hochklassigkeit kaum zu überbieten. Endlich hatte es eine Mannschaft mal geschafft, den Weißenfelsern Paroli zu bieten.
Zwar kam auch Lilienthal nicht an die spielerische Klasse der Hausherren heran. Aber kämpferisch und gespickt mit zahlreichen technisch versierten Spielern stellten die Gäste aus der Nähe von Bremen die Mannschaft von Spielertrainer Harri Naumanen nahezu 60 Minuten lang vor schweren Aufgaben.
„Respekt an Lilienthal, die haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Das hatte ich nach dem ersten Finalspiel dort aber auch so erwartet, weil unser 8:4 knapper war, als es das Ergebnis aussagt“, meinte Naumanen nach dem Spiel.
Vor allem Torhüter Nils Hallerstede hatte es den UHC-Stürmern schwer gemacht. Der Nationalkeeper bot eine herausragende Leistung und wurde völlig zu Recht nach dem Spiel zum besten Spieler seiner Mannschaft gekürt.
„Er hat so dermaßen viele hundertprozentige Chancen rausgeholt, Wahnsinn“, meinte sein Gegenüber Lars Schauer, der gesundheitsbedingt sein letztes Spiel für Weißenfels absolviert hatte und ebenfalls bester Spieler seiner Mannschaft war. Denn auch Schauer machte zum Schluss noch einmal ein Klassespiel.
Damit ist dann auch schon so ziemlich gesagt, was das Spiel ausmachte. Denn trotz des nicht gerade üppigen Ergebnisses, gab es reichlich Torszenen zu erleben, die aber größtenteils von den beiden Goalies zunichtegemacht wurden.
So brachte auch erst ein Eigentor kurz vor Schluss des ersten Drittels die Gastgeber mit 1:0 in Führung.
Als kurz nach Wiederbeginn Phillip Weigelt mit einem tollen Schlagschuss in den Winkel auf 2:0 erhöhte, schien es, als ob der UHC nun doch sein gewohntes Spiel aufziehen könnte.
Doch Lilienthal hielt weiter laufintensiv und aggressiv dagegen und kam zum Ausgleich.
Strafzeiten und das daraus resultierende Überzahlspiel im dritten Drittel brachten jedem Team einen weiteren Treffer.
Das 4:3 für den UHC acht Minuten vor Schluss fiel, als die Mannschaft selbst in Unterzahl spielte.
Lilienthal musste nun seinem hohen Tempo zollen und war nicht mehr so druckvoll, nahm aber eine Minute vor Schluss Hallerstede für einen zusätzlichen Feldspieler aus dem Tor.
Der finnische Top-Torjäger der Liga, Anssi Soini, bedankte sich für den leerstehenden Kasten und machte den Deckel drauf.
„Weißenfels hat sich erstaunlich schwergetan, aber dadurch war es einfach nur ein geiles Spiel“, war Sebastian Döring, Vorstandsmitglied beim Dachverband Floorball Deutschland, begeistert von der Partie.
Weißenfels ohne Konkurrenz
Er durfte die Pokale überreichen. Auch für den zweitplatzierten TV Lilienthal gab es eine entsprechende Trophäe, die überraschenderweise so bejubelt wurde, als ob die Rand-Bremer gerade den Titel geholt hätten.
TV-Trainer Remo Hubacher erklärte warum: „Das hat zwei Gründe. Zum einen stand das Team vor anderthalb Jahren, als ich es übernommen hatte, auf einem Abstiegsplatz. Und zum anderen war es erstmals seit 19 Jahren, dass mal wieder ein Verein aus den alten Bundesländern im Finale stand.“
Zudem freute sich der Schweizer, „dass wir Play-off-Spiele gesehen haben, in denen die Weißenfelser Gegner eben nicht zweistellig gegen den UHC verloren haben. Aber natürlich ist Weißenfels der absolut verdiente deutsche Meister.“
Sebastian Döring sah das genauso. „Nach so einer Saison, keine Frage. Auch wenn das für Weißenfels sicher keine leichte Saison war. Denn bei solchen Ergebnissen musst du ja irgendwie die Motivation beibehalten.
Ich bin gespannt, ob und wie es den anderen Vereinen gelingt, zum UHC aufzuschließen. Dann werde wir in Zukunft auch keine Langeweile mehr in der Bundesliga haben“, hoffte Döring auf mehr solcher spannender Floorball-Spiele.
Die Aufstellung
UHC Sparkasse Weißenfels spielte mit Lars Schauer und Martin Brückner im Tor; Anssi Soini (2 Tore), Matthias Siede, Phillip Weigelt (je 1 Tor), Harri Naumanen, Jarmo Eskelinen (je 1 Vorlage), Jonas Hoffmann, Pascal Schlevoigt, Martin Brückner, Christopher Gruhne, Johannes Tauchlitz, Tim Böttcher, Martin Gladigau, Thomas Händler, Sascha Herlt, Heikki Käsmä, Max Blanke, Arian Trützschler, Sebastian Bernieck. (mz)

