Filmdreh in Burgscheidungen Filmdreh in Burgscheidungen: Hanni springt für Nanni ein

Burgscheidungen - Nach einem fünfstündigen Drehtag ist Laila und Rosa Meinecke die Erschöpfung anzusehen. Die Hauptdarstellerinnen von Hanni und Nanni wirken müde, als sie auf der Rückbank des Autos sitzen und die Szenen des nächsten Tages proben.
Dennoch: Sobald Konzentration gefragt ist, reißen sie sich zusammen. Und geben der gestandenen Schauspielerin Jessica Schwarz sogar Ratschläge, wie sie den Satz denn am besten aussprechen könnte.
Erste Kinorollen für die zehnjährigen Zwillinge
Es ist die erste Kinorolle für die zehnjährigen Zwillinge aus Halle. Derzeit drehen sie mit einem etwa 60-köpfigen Team am Schloss Burgscheidungen. Wie sie das finden? „Total aufregend.“ Selbst, wenn die Geschichte von Hanni und Nanni schon fast 70 Jahre alt ist? „Ja, denn die Probleme, um die es geht, sind aktuell geblieben“, sagt Laila Meinecke. Im Film werden die Zwillinge von ihren Eltern ins Internat gebracht, obwohl sie es nicht möchten. Dort angekommen gehen sie erstmals getrennte Wege, finden neue und vor allem unterschiedliche Freunde. Die Mädchen, die sich sonst eins sind, werden eigenständig.
So eigenständig, dass sich die Erlebnisse auch auf Laila und Rosa auswirken. Während Nanni die spannenden Szenen beim Reiten mit den neuen Freundinnen erlebt, steht Hanni eher im Abseits. „Damit ist Hanni nicht glücklich, und Laila erst recht nicht“, erzählt Regisseurin Isabell Šuba. Deswegen tauschen die Schwestern beim Dreh immer wieder die Rollen. So darf jeder die mal spannenden Szenen mitspielen.
Drehzeiten für Kindern sind laut Gesetzgeber begrenzt
Der Wechsel hat aber noch einen anderen Grund: Weil die Drehzeiten für Kindern laut Gesetzgeber so begrenzt sind, werden manchmal zwei Nannis oder eben zwei Hannis gebraucht. Die eine springt dann für die andere ein, wenn jemand eine Pause braucht. „Zu sehen ist der Unterschied im Film nicht“, sagt Šuba. Die Zwillinge sind selbst wenn sie nebeneinander stehen kaum auseinander zu halten.
Den klassischen Zwillings-Scherz erlauben sie sich trotzdem nicht - weil er ihnen zu albern ist. Da blödeln sie lieber vor der Kamera herum. Was, wie die Schauspielkollegen finden, für gute Stimmung am Set sorgt. So müssen Jessica Schwarz, die ihre Mutter, und „Boss Hoss“-Sänger Sascha Vollmer , der ihren Vater spielt, oft über die quirlige Art der Zwillinge lachen. (mz)