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Fahrten nach Gera oder Greiz? Fahrten nach Gera oder Greiz?: "Infektionsgeschehen heftiger als im Burgenlandkreis"

Von Angelika Andräs 04.05.2020, 11:00
Götz Ulrich
Götz Ulrich Peter Lisker

Zeitz - Für Einwohner des Burgenlandkreises, die in die Nachbarstadt Gera oder in den Nachbarlandkreis Greiz reisen, empfiehlt Landrat Götz Ulrich (CDU) das generelle Tragen einer Maske. Beim Betreten von Geschäften, aber auch in öffentlichen Parkanlagen, wie zum Beispiel dem ehemaligen Buga-Gelände in Gera, muss ohnehin Mund-Nasen-Schutz getragen werden, wie die Stadtverwaltung Gera bestätigt.

„Das Infektionsgeschehen bei zwei unserer Nachbarn in Thüringen ist ungleich heftiger als im Burgenlandkreis“, so der Landrat. Im deutlich kleineren Landkreis Greiz mit circa 98.000 Einwohnern haben sich bis jetzt 452 Menschen infiziert und 30 sind mit einer Covid-19-Diagnose verstorben, erläutert Ulrich in seiner Mitteilung.

Gera hat einen überdurchschnittlichen Anteil von Hochbetagten

„In der kreisfreien Stadt Gera mit rund 94.000 Einwohnern gab es bisher 161 Infektionen mit dem Corona-Virus und sechs Tote.“ Das sind im Vergleich zu dem etwa doppelt so großen Burgenlandkreis in der Tat deutlich höhere Zahlen: Im Burgenlandkreis sind bisher 91 Infizierte bekannt, zwei sind verstorben. Gründe für diesen großen Unterschied erfuhr Götz Ulrich von seinen Amtskollegen, der Greizer Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) und Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb (parteilos).

„Gera hat einen überdurchschnittlichen Anteil von Hochbetagten. Es gibt mehr als 5.000 Heimbewohner“, resümiert Ulrich, „demgemäß gab es Ausbrüche in Heimen. Außerdem ist auch im ambulanten medizinischen Bereich das Coronavirus ausgebrochen. Ärzte und Praxispersonal haben Patienten angesteckt. Auch im Landkreis Greiz gab es Corona-Ausbrüche in Altenheimen.“

„Bisher gab es zum Glück noch kein messbares Übergreifen"

Außerdem seien viele Fälle auf große Geburtstagsfeiern zurückzuführen, an denen Personen teilnahmen, die im Österreichischen Ischgl Skifahren waren und sich dort infiziert hatten.

„Bisher gab es zum Glück noch kein messbares Übergreifen der Infektionen aus Gera und Greiz in unseren Burgenlandkreis. Trotzdem ist hier Vorsicht geboten.“ Daher die Empfehlung, bei Fahrten zu den Nachbarn eine Maske zu tragen. „Da auch diese keinen absoluten Schutz bietet, ist hier das Einhalten des Abstandsgebotes ganz besonders wichtig“, so Ulrich. (mz)