Erstklassig Erstklassig: C-Jugend des Jugendfördervereins Weißenfels erreicht höchste Spielklasse

Weißenfels - Der Erfolg hat seinen Preis. „Einige unsere C-Jugend-Spieler verlassen uns jetzt Richtung Leipzig, Erfurt und Jena“, sagt Vorstand Mathias Leschek vom Jugendförderverein (JFV) Weißenfels. Wohlgemerkt: Es geht um Fußballspieler, die gerade 15 Jahre alt sind.
Doch der Weißenfelser Nachwuchs hat in diesem Jahr beim Relegationsspiel der C-Junioren in Stralsund mit einem 3:0 erstmals den Aufstieg in die Regionalliga Nord-Ost geschafft. Für die Altersgruppe ist das die höchste Spielklasse.
Kein Wunder, dass die Jugendlichen nun auch für die Nachwuchsabteilungen von RB Leipzig, Carl Zeiss Jena oder Rot-Weiß Erfurt interessant werden. „Uns ist klar, dass wir teilweise nur eine Durchlaufstation für die großen Leistungszentren sind“, sagt Mathias Leschek vom JFV.
„Für die meisten geht es aber vor allem um den Spaß am Fußball“
„Aber wir machen das schließlich für die Kinder. Wir trennen uns immer im Guten.“ Zumal die Wahrscheinlichkeit dann größer sei, dass die Spieler irgendwann ihren Weg zurück in die Weißenfelser Vereine finden. „Für die meisten geht es aber vor allem um den Spaß am Fußball“, sagt Vorstand Mathias Leschek.
Gegründet wurde der Jugendförderverein Weißenfels vor zwei Jahren als Nachwuchszentrum für drei Vereine der Region: FC Weißenfels, SC UM Weißenfels und Fortuna Leißling. „Wir wollten damals unsere Ressourcen bündeln, weil es allein nicht mehr ging“, sagt Mathias Leschek. Zum einen wurden die Trainer knapp, zum anderen gab es aber auch immer weniger Nachwuchsspieler. Die Kinder und Jugendlichen der Vereine trainieren und spielen nun gemeinsam in den drei Stadien in Weißenfels, Uichteritz und Leißling. Wobei jede Mannschaft einen Stammplatz hat.
„Mittlerweile kommen die Kinder direkt zum JFV “, sagt Mathias Leschek. Mit der Volljährigkeit rücken sie schließlich in ihre Stammvereine auf. Mittlerweile spielen beim JFV 190 Spieler in 13 Jugendmannschaften von den vierjährigen Bambinis bis zur U19 der A-Jugend. „Leider gibt es keine eigene Mädchenmannschaft“, sagt er. Allerdings spielen drei Mädchen in den Mannschaften mit.
Den Erfolg der C-Jugend sieht Leschek auch in der Gründung des Jugendfördervereins begründet. „Es sind Spieler aus allen Vereinen dabei. Man erreicht einfach mehr, wenn man die Kräfte bündelt“, sagt er. Wobei das Ende der Fahnenstange für ihn noch lange nicht erreicht ist. „Je mehr Vereine mitmachen, desto erfolgreicher können wir sein.“ Dabei blickt er unter anderem etwa nach Langendorf oder Teuchern.
Leschek: „Unsere Reise ist noch nicht zu Ende“
Wobei der JFV nicht nur auf Gegenliebe gestoßen ist. „Gerade am Anfang gab es Vorbehalte, dass wir um Spieler konkurrieren würden. Doch das legt sich langsam“, sagt Leschek. Zumal der Erfolg dem Projekt auch jenseits des Aufstiegs der C-Jugend Recht gibt. So wurden etwa die D-Junioren Landesmeister während die C2-Mannschaft den Kreispokal gewinnen konnte. Die wichtigste Aufgabe des JFV bleibt aber die Nachwuchsausbildung für die Stammvereine der Region.
Besonders lobt Leschek das Engagement der Familien der jungen Spieler. „Wenn die Eltern die Jungen für die Spiele nicht bis nach Stralsund fahren würden, wäre das gar nicht möglich“, sagt er. Und spätestens wenn die Jugendlichen auf die Sportschulen der Regionen wechseln, steckt dahinter auch der Traum, im besten Fall Profifußballer zu werden. „Das schaffen natürlich nur die wenigstens“, sagt Leschek.
Trotz des Abgangs vieler guter Spieler ist Leschek zuversichtlich, dass der JFV die höchste Spielklasse halten kann. „Wir sind breit aufgestellt und es rücken viele gute junge Spieler nach. Unsere Reise ist noch nicht zu Ende“, sagt er zuversichtlich.
JFV Weißenfels. Beuditzstraße 69. Infos: [email protected](mz)
