Ergotherapie Ergotherapie : Bewegung in Naumburg für vitalere Kinder

Naumburg - Mädchen und Jungen in Bewegung zu bringen, das haben sich zwei Frauen jener Praxis für Ergotherapie vorgenommen, die in der Halleschen Straße in Naumburg ihr Domizil hat und einer Tochtergesellschaft der Klinikum Burgenlandkreis GmbH angehört. Dieses Vorhaben kommt nicht von Ungefähr. Seit der Praxiseröffnung Anfang des Jahres beobachten Leiterin Jana Stockhaus und ihre Mitstreiterinnen, dass ihren jungen Patienten oftmals die Koordination schwerfällt, ihre Körperwahrnehmung wenig ausgeprägt ist, sie mit Lernblockaden oder einer gestörten Konzentrationsfähigkeit zu kämpfen haben. Um den Kindern zu helfen und künftig auch vorbeugend tätig werden zu können, bieten sie jetzt einen besondern Kurs an: „Kidsvital“.
Dieses Programm basiert auf einer Bewegungslehre, die speziell auf Grundschüler zugeschnitten ist. „Es geht nicht darum, die Kinder auszupowern“, so Jana Stockhaus. Neben Bewegungs- und Entspannungsübungen wird den Schülern kindgerecht Wissenswertes beispielsweise über das Zusammenwirken von Gehirn und Nerven und über die Sinne vermittelt. Mit speziellen Übungen und Spielelementen wird nicht nur der Spaß geweckt, sich zu bewegen, sondern werden auch die Wahrnehmung und Koordination geschult, das Psychosozial- und das Denkverhalten gestärkt, das innere Gleichgewicht stabilisiert und Lernstrategien vermittelt. „Und weil dies möglichst im Klassenverband mit zwölf bis 15 Schülern stattfinden sollte, wollen wir mit den Grundschulen im Burgenlandkreis zusammenarbeiten, dafür sind wir bereits mit den Schulen in Kontakt getreten“, so die Ergotherapeutin.
Nach dem Kurs, zu dem die jeweilige Gruppe zwölfmal zu je 90 Minuten idealerweise in ihrer Schulturnhalle zusammenkommt, erhalten die Mädchen und Jungen eine Teilnahmebestätigung, mit der sie sich die Kosten bis zu 100 Prozent von ihrer Krankenkasse erstatten lassen können. Die Ergotherapiepraxis würde einen Kidsvital-Kurs gern auch Kindertagesstätten anbieten, denn oft sei aus der Anamnese ersichtlich, dass sich die Defizite schon im Kindergartenalter bemerkbar machten. „Wir sind zwar dabei“, so Jana Stockhaus, „ein Konzept für die Kitas zu erstellen, aber bei den Krankenkassen gehört dieses noch nicht zu den von ihnen finanzierten Präventionsprogrammen.“
Die Anregung, „Kidsvital“-Kurse über die Praxis anzubieten, stamme von Klinikgeschäftsführer Lars Frohn. „Ihm ist die präventive Zusammenarbeit mit Schulen wichtig, denn ihm liegt die Gesundheit der Kinder am Herzen“, sagt die Ergotherapeutin. Um mit Handtherapeutin Henriette König den Bewegungskurs im Burgenlandkreis anbieten zu können, ließen sich die beiden Frauen an zwei Wochenenden in Bochum bei „cheersMED“, dem ersten Franchisenehmer von Kidsvital, ausbilden.