Eine volle und eine leere Schule in Freyburg
Ganz unterschiedliche Auswirkungen hatte der Generalstreik am gestrigen Mittwoch in Freyburg. So hieß es etwa: „Alle Mann an Bord“, aus der Friedrich-Ludwig-Jahn-Grundschule, wo keiner der angestellten Pädagogen zur großen Kundgebung nach Halle gefahren war. Da zudem die verbeamteten Kollegen sowieso nicht streikberechtigt sind, konnte der Unterricht wie geplant abgehalten werden.
Ein anderes Bild war hingegen nur ein paar Hundert Meter weiter in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sekundarschule zu sehen. Dort herrschte eine ungewöhnliche Leere. „Neun von 19 Kollegen sind aufgrund des Streiks nach Halle gefahren“, wusste Schulleiter Jörg Müller zu berichteten. Dabei war der Direktor keineswegs sauer auf den streikenden Teil des Kollegiums. „Irgendwann muss sich ja mal etwas an der schlechten Situation ändern“, so Müller.
Doch nicht nur einige Lehrer blieben der Freyburger Sekundarschule fern. Auch von den Schülern war nur ein kleiner Teil zum Unterricht erschienen, der dann betreut wurde. „Das überrascht mich nicht. Wir haben zwar natürlich nicht dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben, aber vorher kommuniziert, dass kein regulärer Unterricht, sondern nur Betreuung stattfinden wird“, sagte Müller. Eine Bestrafung wird es für die abwesenden Schüler nicht geben. Müller: „Das ist ein Problem, das nicht auf dem Rücken der Schüler ausgetragen werden sollte.“ (hbo)