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Sanierung in Droyßig Droyßig: Leipziger Investor belebt alte Villa neu

Von Yvette Meinhardt 29.07.2017, 15:00
In der Villa des alten Droyßiger Baumeisters Hierschel tut sich was. Das kulturhistorische Kleinod wird saniert.
In der Villa des alten Droyßiger Baumeisters Hierschel tut sich was. Das kulturhistorische Kleinod wird saniert. Yvette Meinhardt

Droyßig - „Kommt man als Städter nach Droyßig, so geht einem das Herz auf“, sagt Hjalmar Loh aus Leipzig. So hat der Stadtmensch und Immobilienmakler in Droyßig ein neues Betätigungsfeld gefunden und die Villa des alten Baumeisters Friedrich Wilhelm Hierschel entdeckt.

Jahre stand das Kleinod leer und war dem Verfall preisgegeben. „Ich verstehe nicht, wie so ein kulturhistorisch wertvolles Haus verfallen kann“, sagt der Mann aus Leipzig. Denn bis zur Großstadt sind es weniger als 50 Kilometer.

Alte Villa in Droyßig wird saniert: Das hat sich hier bereits getan                               

So will Loh die alte Villa zu neuem Leben erwecken. Das Dach ist bereits neu gedeckt und trägt sogar ein kleines Türmchen. Der Giebel überrascht mit wunderschönem Stuck und Fenstergewänden aus Sandstein und wurde liebevoll saniert. Es geht voran in dem ehrwürdigen Haus in der Schlossstraße.

„Droyßig hat es uns einfach angetan. Es ist herrlich grün, hat mit dem Schloss und dem traditionsreichen Christophorusgymnasium bemerkenswerte Bausubstanz und eine gut funktionierende Infrastruktur zu bieten“, sagt Loh.

Alte Villa Hierschel in Droyßig: Wer war Hierschel eigentlich?

Dabei ist die Villa Hierschel eng mit der Geschichte des Ortes verbunden. Denn Hierschel war Zimmermann, Baumeister und Architekt. Unter seiner Federführung entstanden in Droyßig mindestens 15 Häuser, fünf Brücken über den Hasselbach und eine Vielzahl von anderen Bauwerken wie Ställe, Scheunen und Garagen.

Ein markantes Haus ist beispielsweise der sogenannte „Einsiedler“ am Rande des Droyßiger Forstes und die Gaststätte „Adler“. An den Baumeister Hierschel erinnert heute eine Schautafel in der Heimatstube des Droyßiger Heimatvereines. Demnach lebte er von 1862 bis 1941.

Zuletzt lebte er in eben jener Villa, die jetzt wieder saniert wird. Aus diesem Grund wird sie umgangssprachlich Hierschel-Villa genannt.

Was der Leipziger Investor mit der alten Villa Hierschel in Droyßig vorhat

Doch für die Wiederbelebung solch einer Immobilie bedarf es einer guten Nutzung. Ein ausgefeiltes Konzept dafür steht längst. „Wir wollen hier ein Zentrum für gesunde Ernährung, für Heilfasten und Umwelterziehung oder einfach zur Entschleunigung entwickeln“, erzählt Loh von seinen Plänen.

Nach heutigen Vorstellungen soll es bereits im nächsten Jahr eröffnet werden. Dann soll vom Keller bis zum Dach alles erneuert sein. „Wir wollen hier Heilfasten nach Buchinger anbieten und wie ich in Leipzig erleben durfte, gibt es dafür einen großen Bedarf“, sagt der Geschäftsmann. Schon heute gebe es sogar schon erste Buchungsanfragen.

Rund um die Villa soll ein großzügiger Park angelegt werden mit viel Grün natürlich, mit Pflanzen zum Kennenlernen und zum Kochen, und mit reichlich Wasser. Auch eine Art Lehrwerkstatt mit Technik zum Anfassen ist geplant. Gedacht ist zum Beispiel an eine Kindereisenbahn.

Investor aus Leipzig hat gleich noch ein zweites Haus in Droyßig gekauft

Und weil Hjalmar Loh Droyßig nun schon mal ans Herz gewachsen sei, habe er auch gleich noch das Haus Schlossstraße 3 mit erworben. „Hier soll ein Salarium, also eine Salzgrotte, entstehen“, sagt er. Und weil der Mann aus Leipzig mit seinen Plänen nicht hinterm Berg halten will, gibt er zum Tag des offenen Denkmals einer breiten Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich vor Ort vom Baufortschritt in der historischen Villa in Droyßig zu überzeugen.

››Der bundesweite Tag des offenen Denkmals findet am Sonntag, dem 10. September, statt. (mz)