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Domgymnasium  Domgymnasium : Schulleiter kann Vorgabe nicht erfüllen

Von Harald Boltze 08.05.2020, 07:33
Für Schulleiter Dirk Heinecke lassen sich die vorgegebenen Corona-Vorsichtsmaßnahmen im Alltag des Naumburger Domgymnasium kaum umsetzen.
Für Schulleiter Dirk Heinecke lassen sich die vorgegebenen Corona-Vorsichtsmaßnahmen im Alltag des Naumburger Domgymnasium kaum umsetzen. Archiv (Torsten Biel)

Naumburg - Verdutzt reagierte ein Naumburger Vater am gestrigen Donnerstag, als sein Sohn erzählte, dass er bis zum Sommer nur noch einmal pro Woche zum Unterricht ins Domgymnasium gehen werde. Natürlich wegen Corona, nicht wegen Faulenzerei.

Der Vater aber war davon ausgegangen, dass durch die derzeitigen Lockerungen wieder deutlich mehr Unterricht stattfinden könne und griff zum Telefon. Durch Kontakte kannte er die Nummer von Sachsen-Anhalts Bildungsstaatssekretärin Eva Feußner. Und ein paar Minuten später hatte er Gewissheit: Die Info seines Sohns ist falsch. Nach Pfingsten sollen die Schüler laut Erlass wieder häufiger in die Schule gehen. Entweder abwechselnd eine Woche und eine nicht - oder im täglichen Wechsel. Das können die Schulen selbst entscheiden, bekräftigte Feußner gestern auch auf Anfrage unserer Zeitung.

Damit könnte diese Episode zu Ende sein. Vielleicht hatte der Junge einfach nicht die neue Lage mitbekommen. Doch mitnichten. „Die Fünft- bis Achtklässler werden tatsächlich bis zu den Sommerferien durchschnittlich nur einen Tag Präsenzunterricht pro Woche hier haben“, sagte gestern Dirk Heinecke, Leiter des Domgymnasiums, zu Tageblatt/MZ. „Anders bekommen wir es nicht gelöst, wenn wir die Abstände und die Gesundheit der Schüler ernstnehmen“, so Heinecke weiter.

So sei es vorrangig, dass die Zwölfer ordentliche Abiturbedingungen haben und die weiteren höheren Klassen gut auf ihr Abschlussjahr vorbereitet werden. Dass darunter der Präsenzunterricht für die Fünft- bis Achtklässler leidet, sei bitter, aber der räumlichen Situation geschuldet. „Bei den jetzigen Lockerungen bekommen wir womöglich bald andere Vorgaben und können dann auch mehr Schüler ins Haus holen“, so Heinecke. Er jedoch warnt davor, „sonst bekommen wir vielleicht eine zweite Welle und sitzen in ein paar Wochen alle in Quarantäne“.