Deutsches Rotes Kreuz Deutsches Rotes Kreuz : Wache vor den Toren der Stadt Naumburg

Naumburg - Wird im Wethautal medizinische Hilfe gebraucht, sind die Rettungskräfte nun ohne Probleme innerhalb der gesetzlichen Einsatzfrist von zwölf Minuten garantiert vor Ort. Das war nicht immer selbstverständlich. Als die Rettungswache des DRK-Kreisverbandes Naumburg/Nebra noch an dessen Geschäftsstelle in der Naumburger Jägerstraße untergebracht war, kamen die Einsatzkräfte, wenn sie ins Wethautal gerufen wurden, ins Schwitzen, ob sie die vorgegebene Zeit einhalten würden. Dieses Bangen ist seit Mitte März Geschichte. In jenen Tagen war die Rettungswache von ihrem angestammten Platz ins Schönburger Gewerbegebiet „Am Hohen Stein“ direkt vor den Toren der Stadt Naumburg umgezogen.
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Seither warten die Rettungskräfte unter jenem Dach auf ihren Einsatz, wo sonst Autos auf Käufer warteten. In dem einstigen Autohaus fand am Mittwoch die offizielle Einweihung statt. Die Zeitverzögerung erklärte DRK-Geschäftsführer Steffen Lorenz mit „kleinen Korrekturen“, die in und an dem angemieteten Objekt noch notwendig gewesen seien. Dass die Rettungswache von ihrem angestammten Platz weggezogen ist, gehe auf die Neuausschreibung des Rettungsdienstes 2015 zurück, mit der eine neue Rettungswache im Gewerbegebiet vorgesehen war. Damit wäre auch die „Anknüpfung an die hoffentlich noch kommende Umgehungsstraße gegeben“, so Lorenz dazu.
Mit dem neuen Domizil sei ein „qualifizierter, guter Rettungsdienst, der zeitgerecht ist, möglich“, meinte der 40-jährige Sten Daume, der in Kürze die Rettungsdienstleitung von Hubert Mathie übernimmt, der sich in den Ruhestand verabschieden wird. Zu der modernen Rettungswache gehören zwei Rettungswagen, von denen einer rund um die Uhr besetzt ist, sowie ein Krankenwagen. Die Außenwache in Bad Kösen ist mit einem Rettungswagen, der im Zwölf-Stunden-Schichtsystem belegt ist, ausgestattet und am Saale-Unstrut-Klinikum ist der Notarztwagen stationiert. 2017 kommt ein weiterer Rettungswagen dazu, der in der neuen Rettungswache stehen und Tag wie Nacht einsatzbereit sein wird.
„Die Technik ist das eine, das andere das Personal. Wir halten noch nach adäquat ausgebildeten Leuten Ausschau“, so Daume. Die 31 Mitarbeiter würden es indes mit Unterstützung des Landkreises anpacken, fügte er hinzu und lud zur Besichtigung der offen gestalteten Räumlichkeiten ein. Neben dem großen Aufenthaltsraum mit Tresen, an dem die schriftliche Aufarbeitung der Einsätze erfolgt, gibt es ein Medikamentenlager, um die in der Wache stationierten Rettungswagen regelmäßig bestücken zu können, Umkleideräume, eine Küche, Daumes Büro und die Garagen. Kleinere Zimmer als Rückzugsorte sollen noch entstehen.
Um das Autohaus in eine Rettungswache zu verwandeln, investierte das DRK zu den vom Eigentümer realisierten Umbauarbeiten, rund 30 000 Euro. Die frei gewordenen Räume in der Jägerstraße stehen dem DRK-Ehrenamt zur Verfügung, zu dem Sanitätszug, Wasserwacht, die Rettungshundestaffel, das Kreisauskunftsbüro und die Gemeinschaft Wohlfahrt und Sozialarbeit gehören.

