1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Burgenlandkreis
  6. >
  7. Der erste Herbststurm hat im Burgenlandkreis zu Sachschäden und Unfällen geführt

„Ignatz“ weht über den Landkreis Der erste Herbststurm hat im Burgenlandkreis zu Sachschäden und Unfällen geführt

Mehrere Bäume stürzten um. Auf der B91 kenterte sogar ein Lastwagen.

Von Alexander Kempf 22.10.2021, 12:16
Endstation Straßengraben - aufgrund starker Winde kam am Donnerstagmorgen ein Lastwagen  auf der B 91 in Höhe Zorbau von der Fahrbahn ab.
Endstation Straßengraben - aufgrund starker Winde kam am Donnerstagmorgen ein Lastwagen auf der B 91 in Höhe Zorbau von der Fahrbahn ab. Foto: T. Schlegel

Weissenfels/ZeitzMZ - Starke Winde haben am Donnerstag zu zahlreichen Sachschäden im Burgenlandkreis geführt. Auf der Bundesstraße 91 nahe dem Abzweig Zorbau wurde beispielsweise am Morgen ein polnischer Lastwagen-Zug von einer Windböe erfasst und umgeworfen.

Umgekippte Bäume, beschädigte Autos: Sturmtief zieht über den Burgenlandkreis

„Der Fahrer blieb unverletzt, die Bergung des Lkw dauerte bis in die Vormittagsstunden“, berichtet Polizeisprecher Thomas Ortmann. Kurz vor dem Unfall wurde auf der Bundesstraße schon ein Pkw von einer umherfliegenden Absperrbake getroffen und dabei beschädigt, ergänzt der Polizeisprecher.

Nicht nur umhergewirbelte Gegenstände wurden am Donnerstag zum Problem. Die Winde waren so stark, dass zahlreiche Bäume entwurzelt wurden und umkippten. Eine Sprecherin der Stadt Weißenfels erklärte am Donnerstagnachmittag, dass auf diese Weise mehrere Autos und Zäune beschädigt worden sind. Wie hoch der dadurch entstandene Sachschaden ausfiel, ließ sich zunächst noch nicht beziffern. Die Stadtverwaltung war noch dabei, alle entstandenen Schäden zu sammeln.

In Pettstädt wehte es bei Reco Möbel ein Dach davon.
In Pettstädt wehte es bei Reco Möbel ein Dach davon.
Foto: Alexander Kempf

Dächer wurden auf Nachbargrundstücke geweht

Im etwas höher gelegenen Weißenfelser Ortsteil Pettstädt wirken die Windkräfte häufig besonders stark. Am Donnerstag hat dort eine Windböe das Lamellen-Dach eines Versorgungsgebäudes der Firma Reco Möbel abgedeckt. Personen kamen dabei glücklicherweise nicht zu Schaden. Das Unternehmen nutzt das Nebengebäude als Lager, aber auch die Kundentoiletten sind dort untergebracht.

Das zerstörte Dach hat der Wind auf ein Nachbargrundstück geweht. Es soll nun zeitnah entsorgt werden. Mitarbeiter von Reco und Unterstützer aus dem Dorf waren am Donnerstag nach dem Unglück erstmal damit beschäftigt, das Gebäude zu sichern. Eine Folie soll vorerst vor Niederschlägen schützen. Um diese anzubringen, müssen aber zunächst die starken Winde abklingen.

Baumschäden zogen mancherorts auch kurzzeitige Verkehrsbeeinträchtigungen nach sich

Der Heimatnaturgarten hatte am Donnerstag angesichts des Sturms schon vorsorglich nicht geöffnet, um keine Mitarbeiter und Besucher unnötig in Gefahr zu bringen. Mehrere Menschen hatten am Donnerstag Glück, dass sie nicht verletzt worden sind. Im Lützener Ortsteil Starsieder wurde beispielsweise auf der L 189 ein Lkw von einem umstürzenden Baum getroffen und beschädigt. Der Fahrer kam mit dem Schrecken davon.

Die Baumschäden zogen mancherorts auch kurzzeitige Verkehrsbeeinträchtigungen nach sich. Im Weißenfelser Ortsteil Langendorf blockierte etwa in der Mittagszeit ein umgestürzter Baum die Weißenfelser Straße. Auch die Langendorfer Straße in Weißenfels war zeitweise gesperrt, nachdem ein schwerer, herabgefallener Ast zwei Fahrzeuge beschädigt hatte.

Arbeiten am Tiefbrunnen mussten wegen Stromausfall unterbrochen werden

Umgestürzte Bäume waren auch der Hauptgrund für Stromausfälle im Burgenlandkreis, informierte der Netzbetreiber Mitnetz Strom bereits am Donnerstagmittag. Die Auswirkungen davon haben beispielsweise die Weißenfelser Stadtwerke zu spüren bekommen.

Durch eine unterbrochene Stromzufuhr hätten laut Geschäftsführer Lars Meinhardt eine Zeit lang die Pumpen am Tiefbrunnen nicht arbeiten können. „Da es sich aber nur um einzelne Brunnen handelte, bestand zu keiner Zeit Gefahr für die Trinkwasserversorgung“, so der Stadtwerke-Chef.