Demokratie leben Demokratie leben: Gut vernetzt

Bad Kösen - Mit Antje Weiser hat ein bekanntes Gesicht aus der Jugendarbeit die Koordinierungs- und Fachstelle des Bundesprogramms „Demokratie leben“ übernommen. Die Naumburgerin leitete seit 2008 das Jugendzentrum „Otto“. Zu ihren Aufgaben zählt die Umsetzung des Bundesprogramms, das 2015 gestartet war; nach den bundesweiten Initiativen „Vielfalt tut gut. Jugend für Vielfalt“ sowie „Toleranz fördern - Kompetenz stärken“. „Ich begleite als Ansprechpartner und Berater Projekte von der Idee bis zur Antragstellung und sehe mich als Schnittstelle zwischen den Akteuren“, erklärt Antje Weiser. Zudem informiert sie den Begleitausschuss, kümmert sich um die Öffentlichkeitsarbeit. Zu den Projektträgern zählen unter anderem Vereine, Verbände und Interessenvertretungen.
Zehn Jahre an der Spitze
Die 37-Jährige bringt nicht nur langjährige Erfahrung in der Jugendarbeit mit. „Ich kenne die Strukturen und bin gut vernetzt. Ich brauche keine Klinken zu putzen“, so Antje Weiser. Sie betreute in der Vergangenheit zudem das Monitoring-Projekt, das 2007 ins Leben gerufen worden war und zum Anliegen hat, rechtsextreme Aktivitäten und Erscheinungen aufzuzeichnen und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Nach ihrer Lehre als Altenpflegerin studierte die gebürtige Weißenfelserin Kultur- und Medienpädagogik an der Hochschule in Merseburg. Sie folgte schließlich 2008 als Leiterin des Jugendhauses in der Naumburger Poststraße auf Simone Riske, die an die Domschule „St. Martin“ gewechselt war.
Gremien aus Jugendlichen
Zu den jüngsten Initiativen unter Federführung Antje Weisers zählen das Naumburger Jugendparlament sowie das Anfang August gegründete Jugendforum, in dem sich bisher 13 Jugendliche aus Weißenfels, Zeitz und Naumburg engagieren. „Das Jugendforum soll ein Netzwerk sein, um sich gegenseitig unter anderem auch bei Veranstaltungen zu unterstützen“, erläutert Antje Weiser. Das Naumburger Jugendparlament hat in der Vergangenheit an Veranstaltungen teilgenommen, auch eigene organisiert. Am morgigen Freitag lädt das Gremium gemeinsam mit dem Jugendzentrum „Otto“ und „Sparte - Deine Welt“ ab 17 Uhr zu einer DJ-Party ins Naumburger Marientor ein. Die Einnahmen fließen in weitere Aktionen des Jugendparlaments.
Nicht nur personell erfolgte mit Blick auf das Amt ein Wechsel. Auch der Träger der Koordinierungsstelle ist ein anderer geworden: Nach dem Internationalen Bund (IB) Naumburg übernahm die Konrad-Martin-Haus gGmbH die Trägerschaft, die seit 2014 die Heimvolkshochschule Am Rechenberg in Bad Kösen führt. „Als Bildungshaus, für das politische Bildung wichtig ist, passt die Netzwerksstelle sehr gut. Außerdem erhoffen wir uns Synergieeffekte und einen Austausch pädagogischer Ideen“, so Geschäftsführer Michael de Boor.
Das Trägerwerk Stadtjugendring sucht derweil nach einer neuen Spitze für das Jugendzentrum. In den Händen des Vereins liegen sowohl das Haus in der Poststraße als auch das Jugendhaus „Fischgasse“. „Die Stelle der Leitung ist ausgeschrieben. Wir haben auch bereits Bewerbungen erhalten und Gespräche geführt“, so Michael Ritz vom Trägerwerk auf Tageblatt/MZ-Nachfrage.