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Corona-Virus  Corona-Virus : Verdacht in Naumburger Humboldtschule bestätigt sich nicht

Von Albrecht Günther 13.03.2020, 17:09
Die Naumburger Humboldtschule blieb bereits am Freitag vorsorglich geschlossen. Der Verdacht, dass ein Pädagoge Kontakt zu einer Corona-Verdachtsperson hatte, bestätigte sich jedoch nicht.
Die Naumburger Humboldtschule blieb bereits am Freitag vorsorglich geschlossen. Der Verdacht, dass ein Pädagoge Kontakt zu einer Corona-Verdachtsperson hatte, bestätigte sich jedoch nicht. Andreas Löffler

Naumburg - Die Corona-Krise hat nun auch die Schulen und Kindertagesstätten des Burgenlandkreises erreicht: Sie bleiben ab Montag geschlossen. Allerdings gibt es jeweils vor Ort eine Notbetreuung, wie Landrat Götz Ulrich (CDU) am Freitagabend sagte. Auch der Schulbusverkehr werde deshalb zunächst uneingeschränkt aufrechterhalten.

Nachprüfung negativ

Bereits am Freitag jedoch fiel in der Naumburger Sekundarschule „Alexander von Humboldt“ der Unterricht aus. Vorsorglich, obwohl kein Corona-Verdachtsfall vorlag, wie der Burgenlandkeis als Schulträger auf Nachfrage mitteilte. Der amtierende Schulleiter habe diese Entscheidung getroffen, „weil ein Mitglied des Lehrkörpers Kontakt zu einer Person hatte, die sich in einem vermeintlichen Risikogebiet aufgehalten hatte und Krankheitssymptome zeigte“, sagte ein Sprecher der Kreisverwaltung. Die Nachprüfung habe dann ergeben, „dass kein Risikogebiet bereist wurde und kein Nachweis einer Corona-Infektion geführt werden konnte“.

Am Freitagvormittag hatte Landrat Götz Ulrich (CDU) Hauptverwaltungsbeamte der kreisangehörigen Städte und Gemeinden zur Beratung mit der Leiterin des Kreis-Gesundheitsamtes, Ina Schmidt, eingeladen. Ziel des Treffens war es, das weitere Vorgehen in der Corona-Krise gemeinsam abzustimmen. Dabei verständigten sie sich darauf, dass ab kommender Woche weitere Einschränkungen gelten sollen.

So bereitet der Kreis eine Verfügung vor, wonach öffentliche und private Veranstaltungen ab 50 Personen untersagt werden sollen. Sie werde voraussichtlich ab Mittwoch gelten. „Die Teilnehmer waren sich einig, dass dies unterschiedliche Resonanz in der Bevölkerung hervorrufe“, heiß es nach der Sitzung. Weitere Beschränkungen seien jedoch notwendig, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Bislang sind Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern untersagt, für jene mit mehr als 250 Personen gelten besondere Auflagen.

Ämter stellen Betrieb sicher

Zudem wurde über den Stand der Pläne zur Aufrechterhaltung unverzichtbarer Verwaltungsleistungen im Landratsamt und den Stadt- und Gemeindeverwaltungen diskutiert. Am Montag sollen in der Kreisverwaltung Maßnahmen festgelegt werden, wie etwa das Sozialamt und das Jobcenter das Gewähren von Leistungen sowie die Abfallwirtschaftsanstalt ihren Betrieb sichern.

Die Schulen im Burgenlandkreis seien angehalten, sagte Ulrich weiter, ab Montag Schüler zu betreuen, deren Eltern nicht zu Hause bleiben könnten. Dafür seien Pädagogen in den Einrichtungen vor Ort. Die Kommunen seien außerdem angehalten, zu überlegen, wie alleinstehende Personen in Quarantäne mit Lebensmitteln versorgt werden können. In der Beratung berichteten allerdings Bürgermeister auch, dass in einzelnen Gemeinden bereits Ausgrenzungen erfolgen. Auch von Spannungen zwischen Nachbarn war die Rede. „Soziale Ausgrenzungen vermeintlicher Erkrankter gilt es entgegenzutreten. Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist das Gebot der Stunde“, so Landrat Ulrich.

In Naumburg trat am Freitagabend ein Krisenstab zusammen, um das weitere Vorgehen zu beraten. Ergebnisse lagen bislang noch nicht vor. In Weißenfels wurden das Kulturhaus und die Schwimmhalle geschlossen. Dagegen bleiben die Stadtbibliothek und das Museum geöffnet.