Corona im Burgenlandkreis Corona im Burgenlandkreis: Vor allem Fragen zur Quarantäne

Naumburg - Mit dem Anstieg der Zahl der Corona-Infektionen im Burgenlandkreis hat auch die Nachfrage am Bürgertelefon zugenommen. Die meisten Anrufe und E-Mails - 23 Prozent - bezogen sich auf die Quarantäne, informierte Amtsärztin Ina Schmidt. Mit 18 Prozent folgen allgemeine Anfragen sowie mit 17 Prozent Fragen zu Tests und Testergebnissen. Das Bürgertelefon der Kreisverwaltung ist seit einigen Wochen auch sonnabends und sonntags erreichbar.
Außerdem stellte die Amtsärztin Zahlen über die Altersstruktur von Infizierten und Quellen von Infektionen vor. Demnach hat die Gruppe der 31- bis 50-Jährigen mit 66 Corona-Fällen in der Zeit vom 11. bis 18. November mit jener der 51- bis 70-Jährigen fast gleichgezogen. Mit 30 Fällen folgt nunmehr die Gruppe der 18- bis 30-Jährigen, gefolgt von 18 Fällen bei den Über-70-Jährigen. Am geringsten ist nach wie vor die Zahl der Bis-17-Jährigen.
Hohe Zahl an Infektionen, wo sich Quelle nicht ermitteln lässt
Sorge bereitet der Kreisverwaltung weiterhin die große Zahl von Neuinfektionen, deren Quelle sich nicht ermitteln lässt. Für den Zeitraum 1. Oktober bis 17. November sind dies 349. Im privaten Umfeld infizierten sich 147 Personen, 62 in Pflegeheimen und 61 in medizinischen Einrichtungen. Den Weißenfelser Schlachthof gibt das Gesundheitsamt mit 55 Fällen als Infektionsquelle an. Weiterhin die geringste Zahl mit zwölf weisen die Schulen auf.
Unter anderem deshalb halte der Burgenlandkreis an der Öffnung der Bildungseinrichtungen fest, wie Landrat Götz Ulrich (CDU) sagte (wir berichteten). Allerdings findet in der Sekundarschule Bad Bibra aufgrund von Corona-Infektionen noch bis zum heutigen Freitag kein Unterricht statt, wie die Kreisverwaltung auf Nachfrage bestätigte. Sie war am Montag geschlossen worden.
Froh über offene Schulen im Burgenlandkreis
Begrüßt wird die Strategie des Kreises bezüglich der offenen Schulen vom Vorsitzenden des Elternrates des Burgenlandkreises. „Ich bin froh, dass die Schulen so lange wie möglich offen bleiben. Denn meiner Meinung nach ist diese Art der Beschulung die einzig Sinnvolle“, so Nico Hinz.
Um beim Auftreten einer Corona-Infektion an einer Schule schnell reagieren und diese nicht mehrere Tage schließen zu müssen, hat der Kreis Schnelltests geordert. Weil für die Tests jedoch die Einwilligung der Eltern vorliegen muss, waren am Wochenende Formulare an die Schulen verschickt worden. Nico Hinz habe indes von einer Mutter erfahren, die Bedenken habe, dass die Tests missbraucht werden könnten, indem dadurch beispielsweise andere Gesundheitsinformationen der Schüler erfasst werden könnten. Andere Beschwerden von Eltern seien ihm bislang nicht bekannt.
Antwort-Katalog auf Internetseite des Burgenlandkreises
Amtsärztin Ina Schmidt versicherte diesbezüglich, dass die Tests ausschließlich der Untersuchung auf das Corona-Virus dienten. Für Eltern hat der Burgenlandkreis außerdem auf seiner Internetseite einen umfangreichen Antworten-Katalog für Eltern zum Thema Corona bei Kindern veröffentlicht.
Im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung ist im Burgenlandkreis ein weiterer Patient verstorben. Damit erhöhte sich die Zahl der Toten auf 17. Außerdem meldete die Kreisverwaltung am gestrigen Donnerstag mit Stand 0 Uhr für die Region 35 neue Corona-Infektionen. Die Gesamtzahl der Infizierten erhöhte sich damit auf 1.046. Als nach einer Infektion genesen gelten inzwischen insgesamt 624 Personen. Damit gibt es im Burgenlandkreis 406 aktuell Erkrankte.
Die Sieben-Tages-Inzidenz, also die Zahl der Fälle der letzten sieben Tage pro 100.000 Einwohner des Burgenlandkreises, sank auf 119,10. Am Vortag hatte sie noch 125,81 betragen.
Das Corona-Bürgertelefon ist montags bis freitags von 8 bis 16Uhr sowie sonnabends und sonntags jeweils von 13 bis 18 Uhr erreichbar: 03445/731646, 731647 oder E-Mail an: [email protected]