Citykaufhaus Naumburg Citykaufhaus Naumburg: Keine Trinker mehr: Security sorgt in Salzgasse für Ruhe

Naumburg - Wer in der Nähe der Naumburger Salzgasse bei offenem Fenster arbeitet, kann ganz nebenbei seinen Wortschatz an Beleidigungen und Kraftausdrücken auffrischen. Man lernt, wer wem gerade „aufs Maul hauen“ will, wer gerade „von seiner Alten betrogen“ wurde - und alles untermalt von Flaschenklirren und Hundebellen.
Seit zwei Tagen geht es rund ums Citykaufhaus jedoch bedeutend ruhiger zu. Zwei Tage mit deutlich weniger Trinkgelagen am Seiteneingang. Dafür sorgt ein Security-Mitarbeiter der Firma City-Schutz, der von Mittag bis in die Abendstunden in der Gasse seine Runden dreht. Am Dienstagmittag hatte es vor Ort von Polizei, Ordnungsamt und Security eine klare Ansage an etwa zehn Personen gegeben, dass sie und andere Trink-Kumpanen nicht mehr in der Salzgasse geduldet werden. „Daraufhin sind sie mit einigem Murren, aber doch ohne größeren Widerstand abgehauen. Wobei sich das Geschehen nun womöglich an die Stadtmauer verlagert“, wie Stadtverwaltungsmitarbeiter Andreas Rüb erklärt.
Nachdem vorherige Aktionen, wie das Anbringen von Blumenkästen und das Beschallen mit klassischer Musik, nicht die erhoffte Wirkung hatten, scheint die jetzige Taktik vielversprechender. Möglich wurde der Einsatz der Security, da dem Eigentümer des Citykaufhauses, Claus Czaika, die Sondernutzung für die eigentlich öffentliche Gasse von der Stadt eingeräumt worden war. Dieser übernimmt auch die Kosten. „Das sind immerhin etwa 3000 Euro monatlich. Aber mit der unhaltbaren Situation muss jetzt einfach Schluss sein. Die Menschen hatten ja schon Angst wegen der Pöbeleien und den großen, nicht angeleinten Hunden“, so Czaika. Dazu kamen noch aufgebrochene Türen und verschmutzte Wände.
Czaika hofft, dass er Ruhe schaffen und damit seine leer stehenden Flächen im Citykaufhaus vermieten kann. Dafür will er das Objekt innen wie außen renovieren lassen. Als Mieter im ersten Obergeschoss hätte der Eigentümer am liebsten die Naumburger Stadtbibliothek. Nachdem der Stadtverwaltung ein erstes Mietangebot zu teuer gewesen war, ging Czaika mit dem Preis runter. „Das ist nun weit unter meiner eigentlichen Kalkulation. Aber ich würde mich wirklich freuen, wenn das klappt, da es eine Belebung für den ganzen Standort wäre“, meint der Unternehmer.