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Bye bye Buckelpiste! Bye bye Buckelpiste!: Mondsee in Hohenmölsen bekommt neuen Radweg

Von Alexander Kempf 29.07.2018, 10:00
Mit europäischem Fördergeld wollen Bürgermeister Andy Haugk und Steffi Einecke den Radweg am Mondsee asphaltieren lassen.
Mit europäischem Fördergeld wollen Bürgermeister Andy Haugk und Steffi Einecke den Radweg am Mondsee asphaltieren lassen. Marco Junghans

Hohenmölsen - Einhändig Fahrradfahren kann am Hohenmölsener Mondsee gefährlich werden. Mancher Stolperstein säumt den Radweg. Darum hält man den Lenker besser mit beiden Händen fest. Noch. Denn schon für das kommende Jahr stellt Hohenmölsens Bürgermeister Andy Haugk (parteilos) Besserung in Aussicht. Der Radweg soll asphaltiert werden. „Spätestens nach dem Winter wollen wir so weit sein, dass wir starten können“, sagt er. Die Förderzusage ist da. Nun werden die notwendigen Ausschreibungen für den Ausbau vorbereitet.

Radweg am Mondsee als Scharnier zwischen Leipziger Neuseenland und der Saale-Unstrut-Region

Das Projekt liegt dem Bürgermeister nicht nur am Herzen, weil er selbst gerne in die Pedale tritt. Für ihn kommt der Holperpiste eine strategische Bedeutung zu. Der Mondsee samt Radweg seien die Schnittstelle zwischen dem Leipziger Neuseenland und der Saale-Unstrut-Region, also zwei touristisch sehr attraktive Gebiete. Andy Haugk spricht gar von einer Scharnierfunktion.

Hohenmölsen liegt an zwei Radwegen. Durch den Ort selbst führt die sogenannte Saale-Unstrut-Elster-Radacht. Diese hat die Form einer quer liegenden Acht und führt durch große Teile des Burgenlandkreises. Die Ostroute verbindet Naumburg, Weißenfels und eben Hohenmölsen.

Am Mondsee führt aber auch der Recarbo-Radweg in Richtung Profen vorbei. Dessen rund ein Kilometer langes Teilstück steht nun vor dem Ausbau.

Die Sanierung ist eines von 24 Projekten, das 2017 dank europäischer Fördermittel angepackt werden kann. Insgesamt fließen so mehr als eine Million Euro Fördergeld in das Gebiet der Montanregion.

Doch damit Radfahrer gerne von einem Gebiet ins nächste fahren, brauche es bessere Wege. Der fast einen Kilometer lange Schotterweg am Mondsee genüge den heutigen Ansprüchen nicht mehr.

Auch weil es zunehmend ältere Radfahrer gebe, so der Bürgermeister. „Denen kann man eine solche Qualität nicht mehr anbieten“, sagt Andy Haugk.

„Solche Wege kann man nicht vermarkten“

Ähnlich sieht es Diplomingenieurin Steffi Einecke, welche die Region als Dienstleister bei der Beantragung von europäischen Fördermitteln unterstützt. „Solche Wege“, sagt sie „kann man nicht vermarkten.“ Denn längst bemühen sich deutschlandweit viele Regionen um Fahrradfahrer. Wer bei ihnen punkten will, der muss entsprechenden Komfort bieten.

„Es wäre schon nicht schlecht, wenn das Stück gemacht wird“, sagt Dieter Höber aus Hohenmölsen, der am Donnerstagmorgen seine Runde dreht und am Mondsee mit dem Rad über den Schotter rollt. Auch wenn die Stolpersteine ihn nicht aus dem Sattel werfen. Einem anderen Radfahrer erscheint der Weg indes noch gut genug. „Hier kommt jeder hoch“, sagt er. Auch er selbst mit seiner operierten Hüfte. Wäre das Geld für den Radwegausbau also woanders womöglich besser angelegt?

Sanierung des Radweges am Mondsee: Wie viel die EU zuschießt

Tatsächlich können im Rahmen der europäischen Leader-Förderung längst nicht alle im Jahre 2017 regional befürworteten Anträge auch umgesetzt werden. Im Bereich der Montanregion, in der neben Hohenmölsen auch Teuchern und Teile Lützens liegen, hat das Geld noch nicht mal für die Hälfte der Projekte gereicht. Immerhin umfasst das Gebiet auch Bad Dürrenberg, Leuna, Schkopau und Zeitz. An potenziellen Antragstellern mangelt es also nicht.

Die Sanierung des Radweges am Mondsee hat sich gegen die Konkurrenz durchgesetzt, genießt hohe Priorität. Wie viel Geld für den Wegebau zu Verfügung steht, bleibt geheim, um die Ausschreibung nicht zu beeinflussen. Fest steht, dass die Kommune nur ein Viertel der Gesamtkosten tragen wird. Die Förderhöhe beträgt 75 Prozent. Gleiches gilt, wenn die Antragsteller Kirchen oder Vereine sind. Privatpersonen erhalten für Vorhaben nur bis zu 50 Prozent Fördergeld. (mz)