Spenden für Ukraine Burgenlandkreis bittet um Medikamente für Hilfslieferung in die Ukraine
Eine erste Lieferung des Burgenlandkreises ist am Donnerstagabend an der polnisch-ukrainischen Grenze angekommen. Was noch benötigt wird.

Zorbau/Łabunie/MZ - Dank der enormen Spendenbereitschaft der Menschen des Burgenlandkreises konnte eine erste Hilfslieferung an die ukrainische Grenze nahe der polnischen Stadt Łabunie gefahren werden. Von dort sei es laut Landrat Götz Ulrich (CDU) noch ungefähr eine Autostunde bis in die westukrainische Großstadt Lwiw (Lemberg), die bislang vom Krieg verschont wurde.
In der Lieferung waren auch zahlreiche Medikamente enthalten. Nach Absprachen mit den Organisatoren an der Grenze sowie mit einem staatlichen Notfallkrankenhaus in Kiew würden aber immer noch dringend Arzneimittel und weitere medizinische Dinge wie Verbandsmaterial und Tupfer, Erste-Hilfe-Sets, Schmerzmittel, Spritzen, Desinfektionsmittel und Desinfektionstücher, Einmalhandschuhe, Kühlpacks, medizinische und FFP2-Masken sowie Rettungsdecken benötigt.
Krankenhaus muss schnell beliefert werden
Die Kreisverwaltung bittet deshalb noch einmal alle Einwohner des Landkreises, insbesondere aber die Arztpraxen und Krankenhäuser um weitere Abgabe dieser medizinischen Sachspenden. Wenn möglich, solle dies am besten noch an diesem Freitag bis 18 Uhr in den Impfzentren des Burgenlandkreises erfolgen, da am Wochenende bereits die nächste Hilfslieferung an die polnisch-ukrainische Grenze starten soll. „Wir müssen das Kiewer Krankenhaus so schnell wie möglich beliefern“, sagt Götz Ulrich. Schließlich wisse man nicht, wie lange es noch Korridore in die ukrainische Hauptstadt gibt und wann die russischen Streitkräfte in die Stadt vorrücken.
Da die Klinik aktuell nichts mit Geldspenden anfangen könne, aber dringend Beatmungsgeräte benötige, sollen die Spendengelder hauptsächlich für die Anschaffung dieser Geräte und deren Transport nach Kiew genutzt werden. Bis Mittwochmitternacht seien bereits über 61.000 Euro auf dem Spendenkonto des Landkreises eingegangen. „Das ist einfach unglaublich“, zeigt sich Kreissprecherin Christina Vater begeistert und dankbar. Auch das SRH-Klinikum habe laut Götz Ulrich zugesagt, fünf Beatmungsgeräte zu spenden.
Weg nach Kiew noch unklar
Zwar stehe immer noch nicht fest, wie man die ukrainische Hauptstadt am besten und sichersten damit beliefern könne, doch sei man dazu in Absprache mit einer Leipziger Initiative, die enge Kontakte in das Kiewer Krankenhaus habe und eine Fahrt dorthin organisieren wolle.
Mit deren stellvertretender ärztlicher Direktorin hatte auch die Kreisverwaltung Kontakt. Aufgrund der stressigen Lage vor Ort sei aber kein allzu tiefer Austausch möglich gewesen. „Sie hat uns genau geschrieben, welche medizinischen Geräte benötigt werden“, sagt Götz Ulrich. Ein paar Informationen zu der Lage vor Ort gab es aber auch, wie Kreissprecherin Christina Vater ergänzt: „Die Ärzte und Mitarbeiter dort sind im Dauerstress und schlafen auch im Krankenhaus.“ Zudem habe die Klinik versichert, dass dort Verletzte aller Kriegsparteien behandelt würden, also neben den Ukrainern auch russische Soldaten, falls diese beim Kampf um die ukrainische Hauptstadt verletzt werden.
Medizinisches Versorgungszentrum spendet Krankenwagen
Indes hat das Ambulante Medizinische Versorgungszentrum Kielstein, welches einen Standort in Weißenfels betreibt, drei Krankenwagen für den zivilen medizinischen Einsatz in der Ukraine gespendet. Diese seien zudem „randvoll“ mit Medikamenten beladen, sagt Geschäftsführer Dr. Volker Kielstein. Außerdem habe das Unternehmen bereits am Mittwoch einen Transporter mit Hilfsgütern an die polnisch-ukrainische Grenze geschickt.
Spenden können mittwochs bis samstags in der Zeit von 11 bis 18 Uhr in den Impfzentren des Landkreises in Zorbau, Patterken 9, in Naumburg, Friedensstraße 5 - 7, in Bad Bibra, Bürgergarten 1, sowie in Zeitz, Friedensstraße 80, abgegeben werden.