Blau-Weiß Zorbau Blau-Weiß Zorbau: Alexander Palme mit eingebauter Torgarantie

Zorbau - Wenn dieser Mann trifft, haben die Kicker von Blau-Weiß Zorbau in dieser Saison den Rasen stets als Gewinner verlassen. Die Rede ist von Alexander Palme, der in den vergangenen sechs Begegnungen sage und schreibe elf Treffer erzielte.
Zweiter mit drei Punkten Vorsprung
Mitte März steckte der Verein noch in einem Leistungsloch, holte aus den ersten fünf Partien in der Rückrunde gerade einmal fünf Punkte und fiel zwischenzeitlich auf den vierten Platz in der Landesliga Süd zurück. Vor dem Heimspiel am Samstag, 15 Uhr, sind die Blau-Weißen als Zweiter mit drei Punkten Vorsprung und dem weitaus besseren Torverhältnis vor dem Dritten 1. FC Weißenfels und vier Zählern Luft auf den Vierten Eintracht Elster wieder auf Aufstiegskurs.
Höhenflug in der Rückrunde
Den sportlichen Aufschwung will der 25-jährige Angreifer jedoch nicht nur an seiner Person festmachen. „Nach dem 4:2-Erfolg gegen Stedten ist bei uns der Knoten geplatzt. Von da an ging es bergauf. Wir sind als Mannschaft noch enger zusammengerückt, harmonieren besser und haben das taktische System unseres Trainers Maik Kunze verinnerlicht“, hat Palme eine Erklärung für die sechs Siege in Folge parat.
Es gibt jedoch auch noch einen anderen Grund für den Höhenflug in der Rückrunde. Palme benötigte acht Spiele Anlauf, ehe ihm beim 6:0-Erfolg am 17. Oktober 2015 gegen die zweite Mannschaft des VfL Halle 96 die ersten Volltreffer gelangen. „Vor fast genau einem Jahr musste ich mich einer Operation am Sprunggelenk unterziehen. Meine Bänder wurden gestrafft. Dies war meine erste Verletzung in meiner Laufbahn. Trotz der hervorragenden medizinischen Betreuung habe ich lange gebraucht, um wieder der Alte zu werden. Ich war mental doch etwas verunsichert. Aber jetzt fühle ich mich wieder hervorragend in Form“, beschreibt der gelernte Sportfachmann die bisher schwerste Zeit in seiner Karriere.
Fußball-Abc beim TSV Leuna
Bereits seit dem fünften Lebensjahr jagt Palme dem runden Leder hinterher, erlernte das Fußball-Abc beim TSV Leuna unter der Regie des ehemaligen Oberliga-Torhüters Jochen Habekuß und Detlef Brose. Beim Stützpunkttraining wurde Falkmar Schupeck auf den kleinen Rohdiamanten aufmerksam und lotste den einstigen Innenverteidiger zum Halleschen FC. „Ich habe beim Club einige Trainer erlebt und verschiedene Arbeitsweisen kennen gelernt. Neben Schupeck haben mich am meisten Hagen Schmidt und Torsten Weber geprägt“, erinnert sich Palme, der beim HFC unter anderem mit Toni Lindenhahn in einem Team stand, an seine Jugendzeit zurück.
Gunst der Stunde genutzt
Als sich die Chance bot, statt Regionalliga beim HFC in der Junioren-Bundesliga beim FC Sachsen Leipzig zu spielen, nutzte Palme die Gunst der Stunde und wechselte in die Messestadt. „Wir sind zwar leider abgestiegen, aber trotzdem möchte ich diese Erfahrungen nicht missen. Es war schon beeindruckend, über welche Nachwuchszentren manche Vereine damals schon verfügten“, so der Kicker, der in Leipzig keine Perspektive hatte und zum VfB/IMO Merseburg wechselte. Dort funktionierte der damalige Trainer Sebastian Grimm den gelernten Abwehrrecken in einen Angreifer mit eingebauter Torgarantie um. „Gleich der erste Versuch verlief erfolgreich. Ich habe auf Anhieb getroffen und durfte dann immer vorn spielen.“
Vertrauen zahlt sich aus
Bereits die zweite Saison übt Palme diesen Job dank Martin Freudenberg nun in Zorbau aus. Sein ehemaliger Merseburger Teamkollege ging zu den Blau-Weißen und knüpfte den Draht zu Coach Kunze, der von Palme sofort begeistert war. Das Vertrauen des Trainers in die Fähigkeiten des Stürmers trotz dessen langer Verletzungspause könnte sich in drei Wochen auszahlen, wenn der SV Blau-Weiß bis dahin seinen zweiten Platz verteidigt. Dazu muss auch ein Erfolg gegen Brachstedt her. „Wir treffen auf einen sehr unangenehmen Gegner, der in den Zweikämpfen sehr aggressiv zu Werke geht. Viel wird von der Einstellung und vom Willen abhängen. Wir haben aber das nötige Selbstvertrauen, um diese Aufgabe zu lösen“, geht Palme optimistisch in diese Begegnung, zumal Ehefrau Julia auf der Tribüne ihrem Alex die Daumen drückt. Wenn Palme gegen Brachstedt auch noch treffen sollte, steht dem siebten Erfolg in Serie eigentlich nichts mehr im Weg. (mz)