Bergschule Bergschule : Daneben ein Turm aus Glas

Bad Kösen - Der Umbau der Bergschule am Bad Kösener Kirchplatz zählt zu den größten und langwierigsten Projekten, die die Stadt Naumburg zu stemmen hat, zu den teuersten sowieso. Rund 4,6 Millionen Euro hatte sie als voraussichtliche Baukosten aufgerufen, wobei sich die Förderung auf nicht weniger als 90 Prozent belaufen soll. Zuletzt hatten Bund und Land Sachsen-Anhalt Zuschüsse von 2,4 Millionen Euro bewilligt. In der Planung werden die Konturen des Projekts nun immer deutlicher, so dass in rund einem Jahr nach einer sogenannten Schadstoffsanierung der Baustart fallen soll.
Eben diese Planungen durchlaufen derzeit die Gremien des Naumburger Gemeinderates; zuletzt war der Bad Kösener Ortschaftsrat informiert worden. Grundlage bildet ein Bericht
des zuständigen Planungsbüros Klappach aus Merseburg. Markantestes Element ist dabei ein gläserner Anbau, der nicht nur Aufzug und Treppe beherbergt, sondern zugleich den aus dem Jahr 1892 stammenden, aber nicht unter Denkmalschutz stehenden Alt- mit dem 1974 entstanden DDR-Bau verbinden wird. Ein Freisitz gehört ebenfalls dazu. Der „Fahrstuhlturm“ soll einerseits das stadtbildprägende Ensemble nicht beeinträchtigen und gleichzeitig beide Gebäude barrierefrei erschließen. Da deren Höhenniveau verschieden ist, wird der Fahrstuhl quasi auf „halben“ Etagen halten.
Ansonsten ist der Umbau der Schule allumfassend. Die marode Elektrik - sie war letztlich Auslöser für den Umzug von Schülern und Lehrern vor zwei Jahren in die ehemalige Borlachschule - wird dabei genauso ersetzt wie alte Sanitäreinrichtungen, die Heizung und vieles andere mehr. Im Fokus steht dabei auch die energetische Sanierung, vor allem an Dächern und Fassaden, wobei die des Altbaus - aus Naturstein bestehend - nur partiell mit Innendämmung versehen werden kann. Verbessert wird der Schallschutz, ebenso die Rettungswegesituation sowie brandschutztechnische Gegebenheiten im Objekt.
Die grobe Raum-Aufteilung in der Schule wird in der Planung ebenfalls deutlich. Während der Keller vor allem technischen Bereichen sowie einem Werkraum vorbehalten ist, ziehen in die dritte Etage unter anderem der Hort und die Schulspeisung, unterm Dach sollen beispielsweise der Snoezelraum und - neu - eine Aula Platz finden. Eine solche hatte die Bergschule bislang nicht. Größere (festliche) Veranstaltungen mussten deshalb immer anderswo stattfinden.
Naumburgs stellvertretender Oberbürgermeister Armin Müller nannte in der Ortschaftsratssitzung den Umbau einen „Quantensprung“ für die Bergschule. Am 8. Juli sind die Planungen Thema im Gemeinderat.