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Ärger über Tarifordnung Ärger über Tarifordnung: Taxipreise im Burgenlandkreis bleiben bestehen

Von Martin Walter 29.04.2020, 10:38
Die Taxibetriebe im Landkreis fürchten, dass ein Absenken der Preise zu Entlassungen führen wird.
Die Taxibetriebe im Landkreis fürchten, dass ein Absenken der Preise zu Entlassungen führen wird. Hartmut Krimmer

Zeitz - Mit einem Leserbrief hat sich der Zeitzer Taxiunternehmer Lutz Möbius an die MZ gewandt. Darin heißt es unter anderem, „dass es keineswegs sinnvoll und richtig wäre, die Taxi- und Mietwagen-Branche weiterhin geringschätzig zu behandeln und auch noch durch ihr angestrebtes Absenkungsgebaren der Taxitarifverordnung im Burgenlandkreis in ihrer Existenz weiter zu gefährden.“

Corona-Krise: gültige Taxitarifordnung hat also weiter Bestand

Es geht um die Höhe der Taxitarife im Burgenlandkreis. Die von dem Unternehmer angesprochene Kreisverwaltung widerspricht: Man schätze die Branche nicht gering. „Im Gegenteil, durch viele Gespräche mit einzelnen Taxiunternehmen sowie dem Interessenverband, dem Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes, wurde der Versuch einer gütigen Einigung angestrebt.“

Teilweise habe Landrat Götz Ulrich (CDU) diese Beratungen selbst geleitet, „weil dem Burgenlandkreis die Taxiunternehmen als Teil der öffentlichen Daseinsfürsorge wichtig sind.“ Bezüglich der Tarifpreise sollte ein neues Gutachten erstellt werden, welches derzeit jedoch aufgrund der Corona-Krise ruhe. Die Beauftragung für ein künftiges Taxigutachten werde deshalb zu einem späteren Zeitpunkt in Erwägung gezogen, „wenn darin die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Taximarkt berücksichtigt werden können.“ Die derzeit gültige Taxitarifordnung hat also weiter Bestand.

Taxipreis im Burgenlandkreis sind die höchsten in Sachsen-Anhalt

Die Preise im Kreis bleiben damit die höchsten im Land. Laut Daten des Taximagazins „Der Innenspiegel“ gebe es zwar einige Kreise mit einem höheren Grundpreis als die 3,70 Euro im Burgenlandkreis, dafür seien die Kilometerkosten mit 3,10 Euro durchschnittlich einen Euro höher als anderswo.

Warum es diese Unterschiede gibt, entziehe sich seiner Kenntnis, sagt Lutz Möbius. „Vielleicht können sich die Taxiunternehmen dort nicht gegenüber der Politik durchsetzen und klar machen, was sie wirklich brauchen“, vermutet er. Hinzu komme, dass gerade Taxiunternehmen in ländlichen Regionen wie dem Burgenlandkreis aufgrund der langen Anfahrtszeit höhere Preise einkalkulieren müssten. (mz)