Ärger mit Rasern Ärger mit Rasern: Dieser Mann sieht sich täglich mit Gefahren konfrontiert

Muschwitz - Mit der Gefahr sieht sich Andreas Winkler täglich konfrontiert. Bisher sei nur die Hecke vor seinem Haus in Mitleidenschaft gezogen worden, weil zwei Lastwagen auf der engen und kurvigen Straße am Ortsausgang von Muschwitz in Richtung Teicha kaum aneinander vorbeifahren können. Doch der 46-Jährige hält die Verkehrssituation in dem Lützener Ortsteil für zu gefährlich, etwa an der Ecke Schmiede- und Söhestener Straße, an der Muschwitzer Bushaltestelle.
„Im Berufsverkehr in den Morgenstunden und am Nachmittag, wenn Kinder zum Bus oder wieder nach Hause gehen, ist es schlimm“, so Andreas Winkler, der in einem der Häuser am Ortsausgang, direkt neben der engen und an dieser Stelle kurvigen Straße, wohnt.
Muschwitz: Straße aufgrund von großen Bäumen an den Seiten teilweise nur schwer einsehbar
Einerseits würden Fahrer viel zu früh auf das Gaspedal treten, wenn die Autos in Richtung Taucha weiterfahren. Andererseits ist die Straße aufgrund von großen Bäumen an den Seiten teilweise nur schwer einsehbar, nicht leuchtende Straßenlaternen in den zuletzt dunklen Morgenstunden täten ihr übriges. Schlecht für Kinder, die im Straßenverkehr nicht immer aufmerksam sind.
Die Idee die Probleme in Muschwitz öffentlich zu machen, sei ihm gekommen, als er erfuhr dass es in Starsiedel eine Vor-Ort-Begehung mit Landrat Götz Ulrich (CDU) und Petra Witte, der Regionalbereichsleiterin der Landesstraßenbaubehörde Süd, gegeben hatte. Dort war der Schulweg schon vor Jahren durch ein Geländer an der Straße sicherer gemacht worden. Bald soll die Fahrbahn-Querung mit einer Fußgängerinsel verkehrsberuhigend wirken. Denn auch wenn der Anschluss von Hohenmölsen an die Autobahn 38 im Jahr 2021 erfolgt, wird das Verkehrsaufkommen in Starsiedel steigen.
Mann aus Muschwitz: Für Kinder sollte man etwas tun, „sonst wird es mit der Raserei zur Hölle.“
An Muschwitz wird die Straße zwar vorbeiführen und für weniger Verkehr sorgen, doch bis dahin werden noch mehr als zwei Jahre ins Land gehen, argumentiert Winkler. In dieser Zeit rechnet er mit viel mehr Schwerlasttransporten. Warum er sich engagiert? Seine Tochter ist zwar schon 15 Jahre alt, doch im Dorf gibt es genug jüngere Kinder. Für die sollte man etwas tun, „sonst wird es mit der Raserei zur Hölle.“
Winkler ist vor fünf Jahren aus Leipzig nach Muschwitz gezogen und hat mittlerweile einiges erlebt. Sein Vorschlag ist, an der Bushaltestelle entweder eine Ampel zu installieren oder einen Fußgängerüberweg anzulegen. Vielleicht ließe sich der ganze Ort zur Tempo-30-Zone machen. „Dann werden wenigstens nur 50 Kilometer in der Stunde gefahren.“ Eine andere Variante wäre, das Geländer am Friedhof bis zur Kreuzung zu erweitern, um zu verhindern, dass Kinder schräg über die Straße zum Schulbus laufen. Aus Sicht des Bauamtsleiters der Lützener Verwaltung, Steve Kähler, ist das aber wegen vieler Grundstückseinfahrten nicht praktikabel.
Ortsbürgermeister: „Mit der neuen Straße zur Autobahn hat es sich erledigt.“
Ortsbürgermeister Carsten Recke (parteilos) will das Problem nicht kleinreden, sagt aber: „Mit der neuen Straße zur Autobahn hat es sich erledigt.“ Die ersten Baumaßnahmen würden bereits laufen. Hinzu komme aber schon jetzt, dass das Gros des Verkehrsaufkommens aus Richtung Starsiedel nach Söhesten abbiege, um letztlich nach Hohenmölsen zu kommen.
Bezogen auf die Vorschläge von Andreas Winkler sagte Peter Mennicke, Sprecher des Landesverkehrsministeriums: „Möglich ist das, aber man muss sich die Situation anschauen.“ Der normale Weg sei, dass sich die Kommune an die Untere Straßenverkehrsbehörde beim Landkreis wende, dann gebe es eine Anhörung und eine verkehrstechnische Prüfung. (mz)