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Einmalige Chance Altes Krankenhaus in Hohenmölsen soll sich für Führungen noch einmal öffnen

Von Sandra Simonsen 14.09.2018, 04:00
Das ehemalige Krankenhaus von Hohenmölsen steht seit einigen Jahren leer. Jetzt soll es zum Gesundheitshotel umgebaut werden. Viele Hohenmölsener wünschen sich, noch einen letzten Blick in die verlassenen Räume werfen zu können. Dieser Wunsch soll erfüllt werden, verspricht der neue Eigentümer.
Das ehemalige Krankenhaus von Hohenmölsen steht seit einigen Jahren leer. Jetzt soll es zum Gesundheitshotel umgebaut werden. Viele Hohenmölsener wünschen sich, noch einen letzten Blick in die verlassenen Räume werfen zu können. Dieser Wunsch soll erfüllt werden, verspricht der neue Eigentümer. Peter Lisker

Hohenmölsen - Seit über zehn Jahren steht das Krankenhaus in Hohenmölsen leer. Kein Arzt eilt mehr durch die Flure, niemand sitzt mehr kaffeetrinkend in der Caféteria und wartet auf Angehörige.

Ein Zaun verwehrt den Hohenmölsenern den Blick ins Innere, bald soll alles saniert werden, einige Gebäudeteile werden abgerissen und es soll ein Gesundheitshotel entstehen.

Krankenhaus in Hohenmölsen öffnet nochmal seine Türen

Jetzt wünschen sich einige Hohenmölsener, das Krankenhaus noch einmal besichtigen zu dürfen, um Erinnerungen aufzufrischen, bevor nichts mehr so ist, wie es war. Der neue Eigentümer, Udo Unbehaun von der Sozial Konzept-Pflege AG, möchte das ermöglichen.

„Als ich das Foto vom leeren Operationssaal in der MZ gesehen habe, hat mich einfach gereizt, das alte Krankenhaus noch einmal von innen zu sehen“, sagt Caroline Kahl. Die 25-Jährige ist in den alten Gemäuern geboren worden, erinnert sich noch an einige Besuche im Krankenhaus während ihrer Kindheit.

Diese Erinnerungen haben Hohenmölsener an das Krankenhaus

„Ich kann mich noch gut an das Schwimmbad erinnern“, schildert sie, ihre Schwester sei dort zur Physiotherapie gewesen, vor allem der starke Chlorgeruch habe sich ihr eingeprägt. „Wer weiß, vielleicht riecht es dort ja noch immer ein bisschen wie damals“, vermutet sie. Besonders emotional stellt sie sich einen Besuch im Kreißsaal vor. „Ich würde meine Mutti mitnehmen und mir gern mal anschauen, wo genau ich geboren wurde - vielleicht fließen dann ja sogar ein paar Tränen“, sagt sie.

Sie stellt sich eine kleine Führung durch die Räume vor - vielleicht mit jemandem, der erzählen kann, wie es früher einmal war und mit Unbehaun selbst, der sagt, was geplant ist.

Auch ehemalige Krankenschwester ist neugierig

Auch Sylvana Hippmann würde gerne noch einmal in das alte Krankenhaus gehen. 15 Jahre lang hat sie dort zunächst gelernt und dann als Krankenschwester gearbeitet. „Ich kenne viele ehemalige Kollegen, die bestimmt auch begeistert wären, noch einmal durch die Räume zu gehen“, erzählt sie.

Vor allem in der ehemaligen Gynäkologie und der Physiotherapie würde sie sich gern umschauen, was noch da ist und wie sich die Räume entwickelt haben. „Einfach aus Neugierde, bevor dann alles anders wird“, sagt sie und wünscht sich eine Art Tag der offenen Tür mit Führungen.

Gibt es noch Kollegen, die etwas zur Geschichte erzählen können?

„Vielleicht gibt es ja ältere Kollegen, die etwas zur Geschichte erzählen können.“ Sie könne aber auch verstehen, wenn es zu schwierig sei, diese Idee umzusetzen. „Vielen würde vielleicht auch schon reichen, wenn der neue Eigentümer noch ein paar mehr Fotos veröffentlichen könnte“, meint sie, damit auch die, die vielleicht 45 Jahre lang dort gearbeitet haben, es noch einmal sehen können.

Unternehmer will Tag der Offenen Tür veranstalten

Udo Unbehaun freut sich über die vielen Anfragen, die nicht nur die MZ, sondern auch ihn persönlich erreicht haben. „Ich habe die Anregungen dankend angenommen und es wird einen Tag der offenen Tür geben“, sagt der Unternehmer. Auch Bürgermeister Andy Haugk habe ihn bereits gefragt, ob eine Öffnung des Krankenhauses noch einmal möglich sei. „Es steht nur noch nicht fest, in welchem Format das Ganze stattfinden soll“, betont Unbehaun.

Es müssten Sicherungsmaßnahmen stattfinden, versicherungstechnische Fragen müssten geklärt werden. „Aber ein Tag der offenen Tür ist fest geplant“, betont er. Sobald fest steht, wann und wie das Krankenhaus besichtigt werden kann, werde er öffentlich informieren. (mz)