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Abstrichstützpunkt in Bad Kösen Abstrichstützpunkt in Bad Kösen: "Mit Rat und Tat zur Seite"

03.04.2020, 09:59
Dr. Franziska Charrier bereitet in der Praxis in der Bad Kösener Berbigstraße einen bei einem Patienten vorzunehmenden Abstrich vor.
Dr. Franziska Charrier bereitet in der Praxis in der Bad Kösener Berbigstraße einen bei einem Patienten vorzunehmenden Abstrich vor. Holger Behrens

Bad Kösen - Die MVZ Primedus GmbH hat in ihrer Hauptbetriebsstätte in der Lindenstraße 5 in Bad Kösen für Corona-Tests einen zusätzlichen Abstrichstützpunkt und eine Infektionssprechstunde geschaffen. Dazu sprach Holger Behrens mit der Geschäftsführerin der MVZ Primedus GmbH, Dr. Jana Henße.

Wie kam es dazu, eine solche Anlaufstelle zu schaffen?

Henße: Für uns war es wichtig, den Betriebsablauf von den „normal“ Erkrankten und jenen, die den Verdacht haben, sich mit dem Virus infiziert zu haben, voneinander zu trennen. Die vorhandenen Räumlichkeiten machten dies recht schwierig, obwohl das gesamte Team und auch weitestgehend die Patienten darauf Rücksicht genommen haben.

Wo befindet sich dieser Abstrichstützpunkt?

Seit dem 1. April führen wir Abstriche zum Test auf das Coronavirus in der Berbigstraße 19, der ehemaligen Praxis des Medizinischen Versorgungszentrums Dreiländereck (MVZ) in Bad Kösen, durch.

Dankenswerterweise gab es von Anfang an eine gute Zusammenarbeit mit dem Vermieter des Hauses wie auch mit der Leitung des MVZ Dreiländereck. Dieser Abstrichstützpunkt wird von der Leiterin der Hauptbetriebstätte in der Kurstadt, Dr. Franziska Charrier, betreut.

Was gilt es für die Patienten zu beachten?

Wichtig ist dabei, in jedem Fall vorher telefonischen Kontakt zum jeweiligen Hausarzt aufzunehmen, der eine entsprechende Risikobewertung durchführt. Danach wird durch den Hausarzt eine Terminvereinbarung mit dem Abstrichstützpunkt vorgenommen. Erst dann wird dem Patienten durch den Hausarzt der Zeitpunkt zur Vorstellung mitgeteilt.

Die entsprechende Ärztin empfängt dann den Patienten in einer vorgegebenen Schutzkleidung, um sich damit auch selbst zu schützen. Um auch keinen Kontakt mit anderen Hausbewohnern zu haben, gibt es nicht nur getrennte Zugänge, sondern werden auch die hygienischen Anforderungen strengstens umgesetzt.

Ist dieser Abstrichstützpunkt für alle zugänglich?

Ja. Diese Anlaufstelle kann von allen Bürgern Bad Kösens und auch aus den umliegenden Orten genutzt werden, unabhängig davon, von welchem Hausarzt der Patient ansonsten betreut wird. Damit möchten wir erreichen, dass die betroffenen Patienten keine weiten Wege bis zum Beispiel in die Kreisstadt in Kauf nehmen müssen.

Was wurde in der Praxis dazu geändert?

Um die Patienten und uns vor einer Coronavirus-Infektion in der Praxis zu schützen, haben wir unsere Praxisabläufe geändert. Die Behandlung erfolgt nur nach vorheriger Terminvereinbarung: per Telefon, Fax oder E-Mail. Wichtig ist dabei die Aufrechterhaltung der Patientenversorgung, insbesondere für chronisch Kranke. Die bestehenden Termine behalten ihre Gültigkeit. Gleichzeitig sind wir bestrebt, eine telemedizinische und Video-Sprechstunde nach entsprechender Vereinbarung durchzuführen.

Ist eine Videosprechstunde jetzt schon möglich?

Die Patienten des MVZ Primedus können ab sofort auch auf die bestehende digitale Sprechstunde zurückgreifen. Zudem wurden wir als KBV-Zukunftspraxis von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ausgewählt und nehmen seit April mit dem Standort Bad Kösen an dem Projekt „Aaron.ai - Smarter Telefonassistent“ teil. Mit diesem Projekt möchten wir zugleich die telefonische Erreichbarkeit der in der Lindenstraße gelegenen Praxis verbessern.

Wie schätzen Sie die Arbeit Ihres Teams ein?

Ich möchte mich ganz besonders bei meinem ganzen Team, das hier in Bad Kösen eine sehr gute Arbeit - und auch über das Normale hinaus - leistet, bedanken. Schwestern und auch die hier tätigen Ärzte stellen ihre persönlichen Interessen hinten an. Und bei offenen Fragen stehen wir den Bürgern mit Rat und Tat stets zur Seite.

Was ist im Alltag wichtig?

Das gründliche Waschen der Hände und die Einhaltung der Abstandsregelung.

Dr. Jana Henße, Geschäftsführerin der MVZ Primedus GmbH.
Dr. Jana Henße, Geschäftsführerin der MVZ Primedus GmbH.
Behrens