50 Jahre Woodstock in Naumburg 50 Jahre Woodstock in Naumburg: Jetzt heißt's: kräftig werben

Naumburg - Anlässlich von 50 Jahren Woodstock findet vom 16. bis 18. August in der Naumburger Innenstadt ein großes Musikfestival statt (wir berichteten bereits). Die Idee stammt vom Kultur-Schaffenden Ralph Steinmeyer, der auch für die Organisation zuständig ist. Über den aktuellen Stand sprach mit ihm Redakteur Harald Boltze.
Wie laufen die Vorbereitungen für „50 Jahre Woodstock - in Naumburg“?
Ralph Steinmeyer: Die wichtigsten Schritte sind getan. Für fast alle Bands, die auftreten werden, wurden Firmen und Vereine als Paten gefunden. Der Hintergrund des Festes ist von allen gut aufgenommen worden, und ich kann beruhigt sein, dass die größten Posten gegenfinanziert sind. Auch die Gastronomen sind fast vollständig dabei, voran die Anrainer am Markt.
Auch die Bands stehen fest?
Das diesjährige amerikanische Woodstock-Festival, das unweit des alten Festivalgeländes von 1969, fast zeitgleich mit unserem Naumburger Festival veranstaltet wird, hat sein Line-up erst vor einem Monat bekannt gegeben. Bei uns steht das Programm seit Anfang des Jahres. Eine Band hat sich mittlerweile aufgelöst, aber sofort ist von der Warteliste eine andere Formation nachgerückt.
Sprechen wir über Naumburger oder auswärtige Bands?
Zu 40 Prozent kommen die Gruppen aus Naumburg und passen gut in das Thema. Ein weiterer Teil kommt aus den Großstädten der Region wie Halle, Leipzig und Erfurt. Zwei Gruppen stammen aus der Rheingegend, etwa „Wind Cries Mary“, deren Gitarrist Axel Heilhecker jahrelang in der Band der Harald-Schmidt-Show gespielt hat. Sie zelebrieren auf dem Marktplatz ein Jimi-Hendrix-Programm.
Aber der Markt ist ja nicht der einzige Festivalort, richtig?
Ja, wir beginnen am Freitag, 16. August, 20 Uhr, sowohl vor dem „Café Lang“ am Holzmarkt wie auch im „11. Gebot“ am Domplatz. Da in der Wenzelskirche ein Orgelkonzert stattfindet, startet die Musik auf dem Markt am Freitag erst nach 21 Uhr. Am Samstag beginnt das Programm auf dem Markt um 14 Uhr mit sieben Bands auf der Hauptbühne sowie vier Duos und Einzelmusikern in den Umbaupausen auf der Ladefläche eines Pick-up, unserer „Alternative Stage“. Am Sonntag folgt dann der Ausklang mit tollen Künstlern im Biergarten des „11. Gebots“, ebenfalls ab 14 Uhr.
Was ist für Sie noch zu tun?
Der Antrag auf Kulturförderung bei der Stadt, die Mitveranstalter ist, wurde schon im März gestellt, aber das Sicherheitskonzept arbeite ich gerade mit dem Ordnungsamt aus. Und dann beginnt die Werbung. Mitte Mai, pünktlich zur Automesse, kommen 10000 Flyer und 500 Plakate aus dem Druck, und wir werden uns in der Jakobsstraße mit Livemusik präsentieren. Aber auch zur Weinmeile und zum Kirschfest wollen wir mit Aktionen für das Woodstock-Festival werben.
Wieso findet das Festival eigentlich nicht wie das Vorbild auf der „grünen Wiese“ statt?
Es gibt in Deutschland und angrenzenden Ländern etwa 15 weitere Woodstock-Erinnerungs-Festivals, fast alle „auf der grünen Wiese“. Ich wollte das Festival nicht nachspielen mit Schlammrutschen und Haschisch-Wolken, sondern daran erinnern, dass vor 50 Jahren etwas begonnen hat: Bürgerrechtsbewegungen, Friedens- und Ökologiebewegung, gesunde Ernährung, alternative Lebensweisen, Feminismus und „Eine Welt“. Woodstock steht beispielhaft dafür. Aber all das läuft heute Gefahr, von rechtspopulistischen Regierungen rückgängig gemacht zu werden. Also wollte ich ein Fest für die ganze Familie, ohne Eintritt, für alle zugänglich. Und zudem mitten in der Stadt, um allen Touristen zu zeigen, dass neben „Uta“ und Welterbe in Naumburg auch viel Lebendigkeit herrscht.
Neben seinem derzeitigen Engagement für das „Woodstock“-Festival ist Ralph Steinmeyer weiterhin Mitglied der Musik-Kabarettisten „Die Naumburger Meister“. Diese zeigen am Freitag, 26. April, erstmals ihr neues Programm: die „Uta-Runde“. Nach der „Lutherrunde“ ist es erneut eine musikalische Stadtführung. Los geht es 19.30 Uhr am Domplatz über verschlungene Wege durchs Domviertel in die Bürgerstadt, wo in der Jüdengasse bei einem Getränk vor der „Ständigen Vertretung“ der „Naumburger Meister“ der Abend gesellig ausklingen wird. Karten dazu gibt es für 9,90 Euro (inklusive Freigetränk) in der Tourist-Information am Markt.
Infos über weitere Termine unter www.dienaumburgermeister.de
