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Burg Burg: Tierverbot hinter Gittern

05.12.2008, 21:53

MAGDEBURG/MZ/HK. - Doch bereits jetzt wirft die Inbetriebnahmedes 100 Millionen Euro teuren Gebäudes ihreSchatten voraus - sowohl in Burg als auchin den anderen Haftanstalten des Landes. Vorallem unter Häftlingen der Justizvollzugsanstalt(JVA) Naumburg herrscht Unruhe.

Betroffen von dem Umzug sind dort in ersterLinie Gefangene mit langen Haftstrafen. "Mitdiesem Personenkreis verlegen wir die problematischstenund gefährlichsten Gefangenen nach Burg",sagte Justizstaatssekretär Burkhard Lischka(SPD). Mit dem Umzug müssen viele NaumburgerHäftlinge auf Privilegien verzichten: DerBesitz von Aquarien und Ziervögeln, der inNaumburg in den Zellen gestattet ist, wirdin Burg verboten. "Aus Gründen der Sicherheitund der Hygiene", sagte der künftige BurgerAnstaltsdirektor, Holger Johannes Lüth. Zudemfielen bestehende Vorteile weg, die sich inNaumburg aufgrund der dort bestehenden Hierarchieunter den Gefangenen ausgebildet hätten. Diesführe zu einer "gewissen Unruhe" in Naumburg,so Lischka.

Nach Ansicht des Burger JVA-Chefs Lüth bieteder Umzug die Chance, "alte Zöpfe abzuschneiden".In Burg müssten sich die Gefangenen Hafterleichterungenneu erarbeiten. Nach der Eröffnung des Gefängnissesam 1. Mai sollen elf Tage später die erstenInsassen folgen. Die Verlegung werde erstim November mit der Unterbringung von Häftlingenabgeschlossen, für die Sicherheitsverwahrunggilt. Dabei handelt es sich um Täter, dieaufgrund der Schwere ihrer Verbrechen überdie Haftzeit hinaus inhaftiert bleiben.

Insgesamt sollen in Burg in der Regel 600Häftlinge untergebracht werden, Platz wärefür 658. Von rund 300 Beschäftigten sind 208staatliche Bedienstete, die übrigen gehörenzum privaten Servicepersonal in Küche undanderen Dienstleistungsbereichen.