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Bundesgartenschau Bundesgartenschau: Ronneburg hofft auf 1,5 Millionen Besucher

Von Mirja Fiedler 03.01.2007, 07:39
Besucher auf der 240 Meter langen Erlebnisbrücke über das Gessental auf dem künftigen Gelände der Bundesgartenschau 2007 in der «Neuen Landschaft Ronneburg» (Foto: dpa)
Besucher auf der 240 Meter langen Erlebnisbrücke über das Gessental auf dem künftigen Gelände der Bundesgartenschau 2007 in der «Neuen Landschaft Ronneburg» (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Gera/Ronneburg/dpa. - Die winterliche Erde im Hofwiesenpark in Gera wird immer wieder von kleinen Holzstöckchen durchbrochen. «Dort entsteht im Frühling eine bunte Blütenfläche», sagt Rainer Berger, Ausstellungsbevollmächtigter der Bundesgartenschau (Buga) 2007. Unter den kleinen Markierungen verstecken sich 120 Tulpenzwiebeln pro Quadratmeter. Sie sollen zur Eröffnung der Bundesgartenschau am 27. April in voller Pracht blühen. Zum ersten Mal in ihrer mehr als 50-jährigen Geschichte präsentiert sich die Buga auf über 800 Hektar an zwei Standorten. Neben dem Hofwiesenpark richten die Gärtner auch die «Neue Landschaft Ronneburg» her. Zu Zeiten der DDR baute dort die Wismut GmbH, einer der größten Uranproduzenten der Welt, Erz ab.

Die nach 1990 mit Milliardenbeträgen sanierte Landschaft gab denAusschlag für die Buga in Ostthüringen. «Ronneburg war eine graue Stadt und jetzt ist sie aufgeblüht», sagt Buga-Geschäftsführer Ernst-Hermann Kubitz. Doch die Organisatoren mussten bei der Vorbereitungauch tiefe Ebenen durchschreiten: Im Thüringer Landtag kritisierten Politiker Organisation und Werbung, in der Öffentlichkeitsarbeit und im Marketing wurde Personal ausgetauscht, ein Planungsbüro ging Pleite. Das Buga-Maskottchen - ein grüner Drache - soll nun für ein positives Image werben. 22,3 Millionen Euro einschließlich der letzten Vorbereitungen sind in diesem Jahr für die Bundesgartenschaueingeplant. Die Gesamtkosten für die erste Bundesgartenschau inThüringen summieren sich nach Angaben der Veranstalter auf 140Millionen Euro.

«Die Buga ist ein komplexer Bereich, der sich nicht nur mitBlümchen beschäftigt», sagt der Geschäftsführer. Die Region bekommtdurch den Geldsegen eine bessere Infrastruktur und hofft aufInvestoren und mehr Touristen. «Wir rechnen zunächst mit 1,5Millionen Besuchern», sagt Kubitz. Rund 500 Firmen aus dem In- undAusland wollen sich präsentieren. «Zu 70 Prozent haben wir schonZusagen der Aussteller», sagt Ausstellungsbevollmächtigter Berger.Darunter sind Rosen- und Rhododendron-Züchter, Fuchsien- und Dahlien-Liebhaber, Friedhofsgärtner und Steinmetze.

Damit im Sommer alles in voller Blüte steht, hatten Gärtner undGartenbaubetriebe in den vergangenen Monaten alle Hände voll zu tun.«Gehölze und Stauden wurden sehr früh gepflanzt.» Die ersten Eichenstehen schon seit 2004 auf dem Ausstellungsgelände in Gera undRonneburg. Eine halbe Million Zwiebeln steckten die Gärtner, damitNarzissen, Hyazinthen und Tulpen sprießen. Ob Rosen, Kakteen oderWasserpflanzen - vielfältig soll die Buga sein; auch Gemüse und Obstwerden nicht fehlen.

Der Bund Deutscher Baumschulen feiert 2007 auf der Buga sein 100-jähriges Bestehen und stellt in einem Arboretum mit Kiefern, Tannen,Linden, Erlen und Pappeln die Angebotsbreite einheimischer Firmenvor. Außerdem präsentiert sich jede der zwölf Partnerstädte Geras,darunter Nürnberg, Rostow am Don in Russland, Fort Wayne in den USA,Saint Denis in Frankreich.

Mehr als tausend Veranstaltungen von Kultur bis Sport sind bis zum14. Oktober geplant. Die Vorbereitungen lägen im Zeitplan, sagt derAusstellungsbevollmächtigte Berger. «Es ist aber schon oft passiert,dass ein Bundeskanzler zur Eröffnung ins Tor geht und Firmen mitRollrasen noch die dunklen Flächen abdecken.» Nach dem Ende der Bugabeginne der Ernst des Lebens, sagt Kubitz. Dann erweise sich, ob dieEinheimischen die neu gestalteten Landschaften angenommen haben undnutzen.